Adventure of the Seas



Anreise
Die Anreise erfolgte mit Lufthansa von Düsseldorf nach Chicago. Leider hatten wir durch eine technisch bedingte Reparatur 4 Stunden Verspätung, so dass uns für Chicago keine Zeit mehr blieb und wir nur im Hotel zum Übernachten blieben. Positiv war die Immigration, die gerade mal 15 Minuten dauerte, unsere zweitbeste Zeit in all den Jahren.
Hotel
Hilton Chicago O´Hare, direkt am Terminal 1 des Airports gelegen, leider nur über viele Rolltreppen auf und ab zu erreichen. Das Hotel war für eine Übernachtung okay, die Restaurants allerdings sehr teuer.
Flug nach Puerto Rico und Check-In
Am nächsten Morgen ging in zwei Fußminuten zum Terminal 1 für Domestic Flights, da Puerto Rico zu den Inlandsflügen zählt. In 4 Stunden und 15 Minuten ging es mit United nach San Juan. Mit 4 anderen nahmen wir uns einen Van und fuhren für insgesamt $ 30 vom Flughafen zum Port. Hier herrschte ein ziemliches Durcheinander. Wir fanden aber jemanden, der uns unser Gepäck abnahm, da wir Diamond Member sind. Im Terminal ging die Abfertigung auch relativ schnell und wir waren gegen 15 Uhr an Bord der Adventure, einem Schiff der Voyager Klasse. Schnell die Sachen in die Kabine bringen und zu dem üblichen ersten Lunch ins Windjammer Cafe.
Kabine
Unsere Kabine 6559 ist eine Promenade Kabine mit Sicht auf das Promenade Cafe. Durch die Lage bedingt ist es allerdings auch nicht besonders ruhig, da relativ oft Live-Musik auf der Promenade angeboten wird. Wenn Veranstaltungen sind, wie die 70th Party oder die Parade, sollte man mit dem Schlafengehen warten, bis der Event vorbei ist, denn die Bässe tönen auch im Zimmer noch stark. Die Kabine ist relativ klein, nur wenige Schrankflächen, so dass wir noch einige Sachen im Koffer beließen, da wir ja für drei Wochen an Bord sind und wir in der nächsten Woche in Kabine 6677 umziehen werden. Im Bad kann man sich kaum bewegen, wenn man auf der Toilette sitzt, stößt man mit dem Ellenbogen an die Duschabtrennung, deren Vorhandensein ich wiederum sehr schätze. Besser als jeder Duschvorhang, der bei jeder Bewegung irgendwo festklebt.
Für die Transatlantiküberquerung mussten wir umziehen in Kabine 6677, weit ab gelegen, am Heck des Schiffes. Unser Kabinensteward ist mit uns um 10.30 mit alle unseren Sachen auf einem Wagen zu unserer neuen Kabine gezogen. Dort haben wir gleich den neuen Kabinensteward gebeten, die Betten auseinander zu stellen, damit wir mehr Platz haben, kein Problem.
Die Wechselprozedur ist ganz einfach. Zu einer bestimmten Zeit erhielten wir unsere neuen Bordkarten und gaben unsere Einwanderungsabschnitte ab, da wir wegen Regen nicht von Bord wollten. Für diejenigen, die es wollten, waren weiße Transitkarten in die Kabinen geliefert worden. Diese mussten bei der Immigration vorgezeigt werden und waren als Priority Karten fürs erneute Anbord-Gehen gedacht, um nicht in den langen Schlangen beim Check-In anstehen zu müssen. Die losen Sachen sollten in die Koffer gepackt werden, alles was sich auf Bügeln befand wurde vom Stateroom-Attendant hängend zur neuen Kabine befördert. Das kann auch in Abwesenheit geschehen, aber wir wollten die Wertsachen von einem Safe in den nächsten bringen. Das hat alles prima geklappt. Wir haben uns für 10.30 mit unserem Zimmersteward verabredet und sind dann zusammen mit dem Gepäckwagen zur neuen Kabine, die wir direkt beziehen konnten. Die Zugänge zu den Kabinengängen waren danach dann allerdings bis 14.00 blockiert.
Häfen
Nach Puerto Rico kam ein Seetag, gut nach den beiden Flugtagen, um den Stress abzubauen. Erster Anlaufhafen war Bridgetown, Barbados. Da wir die Insel kennen haben wir uns für eine kurze Tour entschieden, die wir mit einem Privatfahrer gemacht haben; Kostenpunkt $ 30 für etwas mehr als 1 Stunde, aber für uns ausreichend. Wohltuend die Wärme der Karibik, aber auch die Belüftung anhand der offenen Fenster im Wagen.
Zweiter Anlaufhafen war Castries, St. Lucia, die grüne Insel, da es hier nach vielen Monaten Austrocknung wieder geregnet hat. Auch wir wurden mit Regen begrüßt, der aber schnell nachließ und in große Hitze überging. Leider waren wir so dumm, um ins Zentrum zu laufen, wo wir ausgetrocknet ankamen und erst vergebens nach einer Möglichkeit des Flüssigkeitsausgleichs suchten. Dann entschlossen wir uns aber doch auch für eine kurze Tour von 1 ½ Stunden, für einen Van für uns alleine für $ 40, der uns in den Norden der Insel brachte. Der Süden bis Soufriére war uns bekannt, daher wollten wir den Norden kennen lernen. Und es hat sich gelohnt, mehr Wohlstand auf dieser Seite der Insel, schönere Häuser, alles gepflegter, mehr Tourismus, aber angenehm. Wir fuhren zum Red Tree Beach, sehr schön gelegen und leider für uns nichts zum Baden, da wir kein Badezeug dabei hatten.
Antigua war der dritte Anlaufhafen, eine Insel, die uns schon gut bekannt war. Wir haben uns nur im Ort aufgehalten und sind dort herumgelaufen, um einige Fotos zu machen. Wer noch nie auf Antigua war, sollte unbedingt einen Ausflug unternehmen, rund $ 25 pro Person, um diese schöne Insel zu entdecken.
St. Maarten war der nächste Anlaufhafen, die Insel ist nicht so interessant, wenn man sie einmal besucht hat, kann man sich weitere Ausflüge sparen. Wir sind mit dem Wassertaxi für $ 6 für beliebig viele Fahrten ins Centrum gefahren, sind dort in den Geschäften gebummelt und haben uns an die Strandpromenade gesetzt, um in einer Bar etwas zu trinken und das geschäftige Treiben zu beobachten. Die Temperaturen waren wiederum sehr heiß, wie auf allen anderen Inseln auch über 30 Grad, das galt auch für unsere letzte Insel, St. Croix, von den Amerikanern St. Croi ausgesprochen. Diese Insel ist langweilig, nun weiß ich auch, warum sie kaum angelaufen wird. Der rund dreistündige Ausflug kostete $ 25 pro Person, die am Hafen in Frederiksted bei einer Buchungsstelle zu bezahlen waren. Der Fahrer erhielt dann am Ende der Tour die Coupons als Bezahlung. Zuerst ging die Fahrt längere Zeit durch dichten Regenwald, dann lockerte die Bewaldung auf und einige größere Grundstücke mit schön gelegenen Häusern waren zu entdecken. Ein kleiner Einblick auf einen Golfplatz mit luxuriösen Appartements war durch eine Lücke in der Bewachsung zu entdecken. Im weiteren Verlauf ging es an dem Sandstrand vorbei, zu dem die Kreuzfahrtgäste gefahren wurden, nicht meine Vorstellung eines karibischen Strandes. Der Sand bedeckt mit Blättern und Baumfrüchten und angeschwemmten Dingen, nicht sehr breit und kaum ein paar Meter schmal bis zum Wasser. Und das sollte der tollste und beliebteste Strand sein? Davon abgesehen, haben wir nur ein paar weitere schmale Strände bei wenigen Hotels gesehen. Die Fahrt ging weiter nach Christiansted, Hauptstadt der Insel mit einigen netten verwinkelten Gassen und alten Häusern, teilweise aus dem 18. Jahrhundert. Am Wasser gab es einen hölzernen Bordwalk und wenige Bars, in den man mit Blick auf diverse Jachten etwas trinken konnte. Nach einer Stunde Aufenthalt brachte uns unser Fahrer zurück zum Hafen, vorbei an der Raffinerie, einem großen Arbeitgeber der Insel, an modernen Schulen und Colleges und einem modernen Einkaufszentrum, das so auch in den USA stehen könnte. Aber wie bereits gesagt, eine Insel, die keinen zweiten Besuch wert ist.
Beim zweiten Teil der Reise besuchten wir die Inseln La Palma, Teneriffa und Lanzarote, sowie später noch Cádiz, alles zu Spanien gehörend und daher Euroland.
In La Palma hatten wir einen Ausflug über die Reederei gebucht, da wir dort nicht wussten, wie es mit Ausflugsmöglichkeiten vor Ort aussieht. Der Ausflug war ganz nett, führte in ein Regenwaldgebiet der Insel und in einige nette kleine Orte.
In Teneriffa entschieden wir uns wie schon einmal für eine Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln in einem Direktbus nach Puerto de la Cruz, Dauer 45 Minuten, Kosten 12 Euro für 2 Personen Hin- und Zurück. Puerto de la Cruz kannten wir schon von vorherigen Besuchen und genossen es, alte Erinnerungen aufzufrischen und das schöne Wetter zu genießen. Allerdings ist die Entfernung vom Hafen zum Busbahnhof doch ziemlich weit zu laufen und so ließen wir uns zurück für 5 Euro mit dem Taxi zum Hafen zurückbringen.
Für Lanzarote hatten wir uns entschieden, selbst etwas zu organisieren. Es war allerdings nicht möglich ein größeres Taxi für 4 Personen zu ergattern, so saßen die 3 Personen auf dem Rücksitz schon ziemlich beengt. Die Rundfahrt über die Vulkaninsel kostete 90 Euro und wir besuchten den Mirador del Rios, sowie Jameos del Aqua, diese herrliche im Felsen eingebettete Lagune mit den weißen Krebsen, die nur hier einmalig in der Welt vorkommen. Eine wirklich verwunschene Welt, wie auch teilweise die Insel, die manchmal recht unwirklich wirkt.
Cádiz hat eine hübsche Altstadt, die man sehr gut erlaufen kann. Schmale Gassen, Straßencafes, erstaunliche Geschäfte, geschäftiges Treiben, einige tolle Sehenswürdigkeiten. Der Besuch hat sich wirklich gelohnt, übrigens fußläufig vom Schiff entfernt.
Schiff
Die Adventure ist in einem guten Zustand, auch wenn man hier und da Alterserscheinungen wahrnimmt. Aber wir sind so sehr in Urlaubsstimmung dass uns das nicht stören kann.
Okay, die Liegen sind nicht mehr die Besten und sie könnten öfter vom Salz gereinigt werden. Aber ansonsten können wir nicht klagen.
Mittelpunkt des Schiffes ist natürlich die Royal Promenade, hier vor allem am Promenaden Cafe ist tagsüber und abends am meisten los. Das Cafe ist 24 Stunden geöffnet, wenn auch nachts für 3 Stunden mit eingeschränktem Service. Zu unserer ersten Kabine lag es fast auf dem Weg und wir haben uns dort gerne aufgehalten und das Treiben beobachtet.
Bei der Transatlantikcruise war es allerdings kaum möglich, einen Platz zu ergattern. Da sehr viele Puerto Ricaner an Bord waren, die es lieben in Cafés zu sitzen, waren die Plätze immer sehr lange von mehr oder weniger großen Gruppen blockiert. Schade, denn hier gab es immer viel zu sehen. Ausgewichen sind wir dann manchmal in den Dogs und Ducks Pub, der auch außen Sitzplätze hatte, aber auch von Puerto Ricanern okkupiert war. Wenig besetzt war die Sportsbar, sicherlich auch, weil dort nicht mehr geraucht werden darf, wie auch in allen anderen Einrichtungen auf dem Promenaden Deck. Aber der Weg auf Deck 4 mit der Raucherseite war ja nicht weit, und wer wollte, konnte auch in die Connaisseur-Lounge gehen, eigentlich gedacht für Zigarrenraucher, aber auch von Zigarettenrauchern genutzt, leider mit schlechter Klimabelüftung. Weiterhin gab es an Bord neben den Außenbereichen auf Deck 4 und Deck 11 am Pool noch einen kleinen Raucherbereich in einer der Bars, dem Blue Moon, auf Deck 14.
Apropos Pool und Liegemöglichkeiten: es waren immer Liegen zu bekommen, wenn nicht auf Deck 10, so doch auf Deck 11. Allerdings war es natürlich bei der Transatlantikreise an Deck immer sehr windig. Wir bevorzugten wie immer die Sitzmöglichkeiten auf Deck 4, dem Rettungsbootdeck. Dort ist es wie immer herrlich ruhig, nur das Geräusch der Wellen und des Windes.
Mahlzeiten: Das Hauptrestaurant besteht aus 3 Etagen, auf den Etagen 3 und 4 sind die festgeschriebenen Sitzungen, auf Deck 5 befindet sich das Restaurant für die My-Time-Dininggäste. Eine Rezeptionistin weist jeden Abend einen Tisch zu, wenn man zur gewünschten Zeit dort erscheint.
Wenn man Glück hat und ist mit seinen Kellnern zufrieden, kann man auch mal den gleichen Tisch "ergattern". Für die zweite Woche war mit dem Maitre abgesprochen, dass wir für uns acht Personen einen festen Tisch für die von uns gewünschte Tischzeit um 19.00 erhalten würden und das hat auch gut geklappt.
Der Service unserer beiden Kellner, war wirklich gut und man konnte das abendliche Dinner genießen.
Für Frühstück und Abendessen entschieden wir uns mit wenigen Ausnahmen für das Büffetrestaurant auf Deck 11, wobei wir den hinteren Bereich, genannt Island Grill, bevorzugten. Hier befindet sich auch morgens die Omelett-Station, bei der man, für uns eine Neuerung, erst das Eiergericht bestellen muss, eine Nummer erhält und dann ein Stück weiter bei Fertigstellung das Gericht erhält.
Die Auswahl beim Frühstück war für uns ausreichend, mittags waren wir nicht immer so zufrieden. Abends haben wir das Büffetrestaurant nicht ausprobiert.
Fazit
Es war alles in allem eine sehr gelungene Reise.
Die erste Reise in der Karibik unterschied sich von der zweiten natürlich durch das Wetter. Es war gut und gerne immer um die 30 Grad und die Inseln zeigten sich in ihrer ganzen Schönheit.
Bei der Transatlantiküberquerung hatten wir auch gutes Wetter, natürlich bei geringeren Temperaturen und mehr oder weniger Wind. Kälter wurde es nachdem wir Kanaren verlassen haben, aber wie wir hörten, galt dies fast für ganz Spanien.
Etwas störend an Bord waren die Hunderte von Puerto Ricanern, die sich manchmal doch etwas lautstark gebärdeten und stets in Gruppen auftraten. Ansonsten waren die Mitreisenden, vom Alter übrigens total gemischt, angenehm, natürlich vor allem unsere mitreisenden Bekannten und Freunde.
Das Schiff hat eine angenehme Größe für eine TA und ich würde diese Schiffsgröße jederzeit dafür wieder bevorzugen. Die Eisshows war eins der Highlights der Reise, wir haben sie sogar zweimal gesehen. An den anderen Aktivitäten haben wir nicht teilgenommen, diese waren allerdings auch nicht besonders aufdringlich. Die Qualität der Shows war sehr gemischt, die Einzelkünstler haben wir uns nicht angesehen, da wir abends lieber mit unseren Freunden zusammen saßen.
Ich würde diese Reise jederzeit weiter empfehlen, vor allem in Richtung Europa, da übersteht man die Zeitumstellung von 6 Stunden wesentlich besser.


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