östliche und westliche Karibikcruise März 2012



Anreise
Unsere Anreise erfolgte wie üblich mit Lufthansa, allerdings dieses Mal mit Umsteigen in Frankfurt in die A 380. Der Flug war ereignislos, das Essen erstaunlich gut, aber es wurden sehr selten zwischendurch Getränke serviert, ebenso wurde der Bailey nach dem Essen eingespart. Das Aussteigen, wie man sich bei der Menge an Menschen in einer ausgebuchten Maschine vorstellen kann, dauerte sehr lange und da wir weit hinten sassen, bildeten sich vor uns an der Immigration schon sehr lange Schlangen. Insgesamt 1 ¼ Stunden dauerte der Prozess, etwas beschleunigt, weil wir zu den Residents rübergewunken wurden. Das Gepäck stand entsprechend schon neben dem Band aufgestapelt, zum Glück, beide Koffer waren da.
Mietwagen
Zum ersten Mal mussten wir die Monorail zum Terminal für die Autovermietungen nehmen und wir dachten der Weg dahin nimmt kein Ende. Zum Glück hatten uns Freunde geraten, das Gepäck am Band auf einen Gepäckwagen zu packen und bis zum Auto mitzunehmen. Das hat uns viele Probleme erspart. Ältere oder gehandicapte Leute dürften bei der Entfernung große Probleme haben. Die Formalitäten waren schnell erledigt und wir konnten uns einen Wagen aussuchen. Wir entschieden uns für einen großen Van, weil wir dachten, dann gäbe es keine Probleme mit den Koffern. Wir waren ja nur zu zweit, aber mehr als unsere zwei Koffer passten auch nicht in den Kofferraum. Und der Van war gedacht für 7 Personen, die anderen müssen dann ihr Gepäck auf dem Schoß halten, unglaublich.
Hotel
Wir erreichten schnell unser Hotel, das Hampton Inn in Fort Lauderdale. Die Beschreibung im Internet war sehr gut und wir mussten nicht suchen. Gekostet hat es für die Nacht rund 90 Euro, Parken kostenlos, ebenso wie das Frühstück am nächsten Morgen, das akzeptabel war. Das Zimmer war komfortabel, W-Lan wurde von uns nicht genutzt, obwohl kostenlos. An der Rezeption gab es eine Liste der nahe gelegenen Restaurants, was natürlich nicht heisst, dass man diese zu Fuß erreichen kann. Aber die Beschreibungen waren uns gut und wir entschieden uns für ein alteingesessenes Restaurant einer amerikanischen Kette, Dennys. Obwohl wir nichts Großartiges aßen, zahlten wir mit Tip fast $ 30, erschreckend viel für diese Art von Restaurant.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück ging es dann wieder südlich zum Airport in Ft. Lauderdale. Die Rückgabe des Wagens war ohne Probleme, draußen stand schon ein Shuttlebus für den Hafen bereit. Wir mussten unsere Rückgabequittung von Alamo vorzeigen. Sonst werden nur noch National Kunden mitgenommen.
Check-In
Im Hafen lagen ausser der Solstice, die Allure of the Seas, die Westerdam, Nieuw Amsterdam, Carnival Freedom, Ruby Princess, Island Princess, Seven Seas Mariner. Also konnten wir nicht am modernen Terminal einchecken, das von der Allure in Anspruch genommen wurde. Aber auch so konnten wir in 20 Minuten durch den Elite Status einchecken, waren um 13 Uhr an Bord und konnten um 13.30 Uhr auf die Kabine, # 7224, eine Balkonkabine auf der Steuerbordseite, günstig zwischen den beiden Treppenhäusern gelegen.
Kabine
# 7224 - die Einrichtung besteht aus hellem Holz, das Bett ist überbaut und beinhaltet zwei Schrankfächer, die wir aber nicht genutzt haben. Der Schrank ist sehr klein (verglichen mit HAL). Er reicht gerade für die Sachen, die aufgehangen werden und für die Schuhe. Ein größerer Safe ist auf der rechten Seite eingebaut, dort können also nur kurze Sachen aufgehangen werden, also üblicherweise die des Mannes. Eine Anmerkung zur Lage des Schranks: dort bringt man ja auch üblicherweise seine Schmutzwäsche unter, die nicht immer nach Rosen riecht. Das kann unangenehm sein, so nahe am Bett sein. Zumindest ich habe es so empfunden. Neben dem Bett steht eine große Couch, die man möglicherweise zum Bett ausklappen kann. Ein ovaler Tisch davor bietet Platz für die täglichen Tagesprogramme und andere Unterlagen. An der gegenüberliegenden Wand steht ein Schrank mit dem dem LED-TV mit interaktivem System, auf dem z.B. das Bordkonto kontrolliert werden kann. Es war uns allerdings nicht möglich einen Ausflug zu buchen. Hierfür wurden wir an den Shore Excursion Desk verwiesen. Im Schrank befinden sich natürlich der von uns nie genutzte Kühlschrank, sowie diverse Schubladen, die unsere restlichen Sachen aufnahmen. Rechts davon steht der Schreibtisch vor einem Spiegel mit einem Stuhl und dann folgt die Balkontür, die auf einen kleinen, aber für uns ausreichenden Balkon mit rundem Tisch und 2 Stühlen führt. Der Balkon musste ein paar Mal sorgfältig sauber gemacht werden, denn wir fanden diverse Brocken von Sicherheitsglas, obwohl die Trennwände neben uns in Ordnung waren. Was uns zur Bequemlichkeit fehlte, waren Fußhocker, aber die gibt es wohl nur ab der Aquaclass. Das Bad ist ausreichend groß, hat eine schöne Duschkabine mit großer Öffnung. Etwas fehlt hier allerdings, und das ist die ausziehbare Leine, die wir gebraucht hätten, da unsere Koffer bei einem Regenschauer vor dem Terminal nass geworden sind. Teilweise so nass, dass Uwes Anzug für den folgenden formellen Abend auf Kosten von X gereinigt worden ist. Den Rest haben wir so verteilt trocknen können. Im Bad gibt es genügend offene und geschlossene Fächer, dass wir alles unterbringen konnten. Zur Verfügung gestellt wird Seife, Schampoo, Conditioner, aber kein Duschgel. Es gibt leider keine Spender in der Dusche, dafür eine Stange, auf der man die Füsse zum Waschen abstellen kann. Die Kabine wurde wie immer zwei mal am Tag gereinigt, allerdings hat uns das abgerundete Bett etwas gestört und die straff eingestopften Laken, die man erst mal herausziehen musste, um sich nachts bewegen zu können.
Tag 2 - Seetag und Entdeckungstouren auf dem Schiff
Der erste Tag war ein Seetag, den wir in aller Ruhe genossen haben und um das Schiff wieder zu entdecken (Wir kannten ja schon die Schwester Equinox). An einiges konnten wir uns nicht mehr erinnern, aber das meiste kam uns nach einiger Zeit doch bekannt vor. Abends war direkt formeller Abend und das von Uwe so beliebte Verkleiden. Große Roben waren nicht zu sehen, allerdings wurden Herren ohne Sakko nicht in den Dining Room eingelassen. Und die Ausleihsakkos waren wohl schnell ausgegangen. Morgens hatten wir ein Cruise Critic Treffen, das wir aber hauptsächlich mit Tanja und Arne auf dem Forum verbracht haben. Wir haben uns für Select Dining entschieden und entscheiden uns immer dafür, mit anderen zusammen zu sitzen. So haben wir viele nette Dinner verbracht, mit interessanten Gesprächen mit hauptsächlich amerikanischen und kanadischen Mitreisenden. Ab und zu war aber auch nur ein Zweiertisch zu bekommen, wenn wir nicht warten wollten. Nachmittags ist der Lawn Club unser Lieblingsplatz, auch wenn er meist sehr voll ist. Nachdem wir morgens im Michaels Club den guten Kaffe und Smoothies, und ich gebe zu, auch diverse Bellinis getrunken haben, setzten wir das Ganze am Abend in der Skylounge auf Deck 14 fort. Die Getränkekarte hat einiges für die Elite Mitglieder zu bieten, die sich dort, wenn sie möchten, 2 Stunden gütlich tun können. Hinwseis: hier wird auch auf einen bestimmten Bekleidungsstil geachtet, Shorts und Flip-Flops werden nicht toleriert, wir haben gesehen, wie ein Pärchen abgewiesen wurde. Nach dem ersten sehr guten Abendessen besuchten wir die Eröffnungsshow um zu sehen was uns so in der Woche erwartete. Ich kann gleich vorweg nehmen, dass sich das Showprogramm in der zweiten Woche genau so wie das Menü wiederholte. Das war schade.
Unser erster Hafen war Grand Cayman, der übliche Tenderhafen, bei dem wir diverse Schiffe fotografieren konnten. Nämlich die Voyager auf the Seas, Disney Magic, Carnival Legend, Norwegian Star und Norwegian Sun. Damit kann man sich vorstellen, dass der Ort ziemlich überlaufen war, auch wenn viele die üblichen Ausflüge wie Stingray City gemacht haben. Uwe ging mal wieder seiner Leidenschaft nach und schaute sich bei den diversen Juwelieren um nach Rado Uhren. Und wie sollte es anders sein, er entdeckte ein neues Modell, das wir ganz schön runterhandeln konnten. Also waren schon mal die ersten Dollar ausgegeben. Nach einiger Zeit in der City ging es wieder mit dem Tender zurück aufs Schiff, um dort den restlichen Nachmittag zu verbringen. Vor dem Dinner ging es wieder in die Elite Lounge, wir hatten inzwischen neue Kreuzfahrtfreunde aus Florida gefunden, die sich jeden Morgen und Abend auf uns freuten. Jeden Abend kommen auch Offiziere vorbei und fragen, ob alles in Ordnung ist oder man spricht über allgemeine Themen. Die Offiziere werden auch in andere Aktivitäten eingebunden, wie Tischtennisspiele, oder auch eine Tanzveranstaltung in der Lobby, die wir in der letzten Woche verpasst haben, die wir uns aber jetzt in der zweiten Woche ansehen wollen, da so viele davon geschwärmt haben. Die Show abends - Pulse - war sehr gut, eine der besten, die wir während der letzten Kreuzfahrten gesehen haben. An einem anderen Abend sollte noch ein junger Zauberer kommen, Adam Trent, dessen Eltern wir kennen gelernt haben und die so stolz auf ihren erfolgreichen Sohn waren. Die Show mit ihm war wirklich klasse und verblüffend.
Cozumel - Mexiko war unser nächster Halt, wir lagen zusammen mit der Carnival Legend und der Carnival Imagination im Hafen. An einem stadtnahen Pier lagen die Disney Magic und die Norwegian Star. Damit war der Ort nicht ganz so voll. Wir haben dies schon anders erlebt. Für $ 7 konnten wir uns den ziemlich langen Weg in den Ort bringen lassen, aber es machte keinen Spaß. Überall versuchte man, uns in die diversen Geschäfte hinein zu lotsen. Manchmal gingen wir zur Abkühlung hinein, aber nicht in die miefigen mexikanischen Andenkengeschäfte, die angefüllt waren mit Waren wie Totenköpfen, Kreuzen und mehr Dingen. Bei den Schmuckgeschäften ist mir aufgefallen, dass die Qualität an Steinen stark nachgelassen hat. Ich beschäftige mich seit Jahren etwas damit und vor allem bei den Tansaniten, die in der Karibik immer in einer super Qualität zu bekommen waren, war ich sehr enttäuscht von den blassen, minderwertigen Farben. Das sollte sich aber in Roatan ändern, wo ich es nicht erwartet hätte. Da es sehr heiß war, begaben wir uns nach einem kalten Drink in einem ganz netten Straßencafe wieder zurück zum Schiff. Dort zogen wir uns etwas in den Schatten zurück, aber ich hatte mir bereits einen Sonnenbrand zugezogen.
Roatan - Honduras, eine ganz nette Insel, die noch nicht so touristisch ist, wie andere. Außer uns lag noch die Norwegian Spirit im Hafen. Wir haben uns einen Van mit anderen geteilt, pro Person $ 20 für 2-3 Stunden. Zuerst brachten wir einen großen Teil der Gruppe zum West Bay Beach, einem wirklichen Traumstand, der Eintritt betrug $ 10, dafür beinhaltete er aber Liegen und die Nutzung aller Anlagen, die wirklich schön waren. Unser weiblicher Tourguide sorgte dafür, dass auch alle, die da bleiben wollten, eine Liege bekamen, denn dafür hatten sie ja bezahlt. Wir gehörten zu denen, die über die Insel weiterfuhren, die sehr bewaldet ist und leider nicht viel zu bieten hat, außer ein paar schönen Aussichtspunkten Richtung Hafen. Dort wurden wir auch wieder abgesetzt und danach wurden die anderen vom Strand abgeholt. Ich habe mitbekommen, dass vier Deutsche nicht mit anderen in einen Bus wollten, und sich ein Auto mieteten. Nein danke muss ich sagen, denn es gab keine Straßenschilder und die Straßen waren in katastrophalem Zustand, teilweise nur fester Sand mit riesigen Schlaglöchern. Der Fahrer hat sich sein Trinkgeld wirklich verdient. Eine Einheimische meinte später zu uns, dass wir beim nächsten Mal den ursprünglichen Osten der Insel besuchen sollten, mal sehen, ob wir mal wiederkommen.
Costa Maya - Mexiko - wie soll ich diesen Ort beschreiben. Wir hatten keine Lust bei der Hitze zu den Mayaruinen zu fahren und blieben im disneyartigen Hafenbereich, in dem auch die Ryndam von HAL lag. Die bunten Häuser beinhalten diverse Geschäfte, über Schmuckgeschäfte, Krokodillederboutiquen für Boots und Handtaschen, Tequila und mehr. Ich bin in ein Schmuckgeschäft reingegangen und habe über den unverfrorenen Nepp gestaunt. Die boten doch tatsächlich Fakesteine als echte Tansanite, Rubine, mexikanische Feueropale und Smaragde an. Das dem niemand Einhalt gebietet, dass die Leute so abgezockt werden. Wenn es echte Steine in der klaren Qualität wären, würden z.B. die Smaragdringe einige Zehntausend Dollar kosten. Aber ich hatte keine Lust mich mit dem Besitzer zu streiten. Draußen spielte eine schreckliche Musik und ein paar "Mayatänzer" boten eine mickrige Darbietung in billigen Kostümen. Für die "Trinker" gab es ein Senor Frog, wo es heiß herging. Aber das Allerschlimmste war der kleine Pool mit fünf Delfinen, mit denen Leute schwimmen konnten. Wir konnten uns das aus der Nähe ansehen, es war schrecklich. Die Delfine hatten an den Leuten überhaupt kein Interesse und sind den Berührungen so gut es ging ausgewichen. Das Wasser wirkte nicht ganz sauber, aber wenigstens sahen die Delfine meiner Meinung nach okay aus. Es waren nicht die großen Bottlenose-Delfine, sondern kleinere, dunkle Exemplare. Für mich war dies eine große Schande und ich kann die Leute nicht verstehen, die dafür viel Geld ausgeben. Es gibt sicherlich bessere Anlagen, aber diese mexikanische gehört nicht dazu. Es ging also wieder zurück zum Schiff, um dessen Annehmlichkeiten zu genießen. Abends gab es eine fantastische Show, im Stil von Cirque de Soleil, mit sehr guten Artisten und den mystischen Gesängen des Showensembles. Wir haben uns lange nicht so gut auf Schiffen unterhalten gefühlt.
Ein Seetag rundete diese Cruise ab, die wir rundum genossen haben. Wir haben natürlich einiges mit der Nieuw Amsterdam verglichen, da diese Cruise nur ein paar Monate zurück lag. Man kann sie schon ziemlich gleichsetzen, obwohl ich einige Dinge der HAL vermisst habe: der frisch gepresste Orangensaft und die frisch zubereiteten Eggs Benedict am Morgen, dafür sind auf der Solstice die Omeletts besser. Die Blumendekorationen bei HAL sind unerreicht und verglichen mit der Equinox, die herrlich weihnachtlich damals dekoriert war, gibt es hier nur wenige herausragende Dekos. Der Service hier ist etwas besser, auch im Select Dining Bereich ist kein Unterschied zu den festen Essenszeiten zu bemerken. Die Kellner sind sehr aufmerksam und merken sich ihre Gäste sehr genau. Bereits beim zweiten Mal ist man bekannt (okay, unsere Figuren kann man nicht vergessen). Was mir gefällt sind die vielen Nationen, viele aus dem ehemaligen Jugoslawien, auch in den führenden Positionen im Service. Das Select Dining klappt sehr gut, nur einmal mussten wir eine halbe Stunde warten. Aber nachdem man bekannt war, bekam man immer einen tollen Platz.
Fort Lauderdale - Disembarkation > Embarkation
Disembarkation > Embarkation - ein lästiger Prozess. Erst haben wir eine ganze Zeit mit einigen wenigen Anderen in einer Lounge gewartet. Unsere neuen Bordkarten und Formulare bekamen wir am Vortag auf die Kabine geliefert. In einer Schlange gingen wir nach unten, mussten dort warten, bis die letzten Gäste durch die Immigration gegangen waren. Dort ging es schnell, ein Blick in die Pässe, die Beantwortung, wann wir angekommen sind, ob wir ESTA angemeldet hätten, die Entgegennahme des Zollformulars und fertig waren wir. Dann ging es in der Gruppe außerhalb das Schiff entlang bis zum Einschiffungs Terminal. Ab durch die Röntgenanlage, weiter durch die Halle mit den Schaltern für die Einschiffung und wieder rauf aufs Schiff. Ach ja, ein ärgerliches Detail: als wir von Bord gingen hat man unsere alten Bordkarten einbehalten. Auch der Hinweis, dass wir diese sammeln würden hat den Herrn nicht erweichen lassen. Das Ganze hat so etwa mit Warterei von 10:00 bis 11:30 gedauert, unnötig lange wie wir finden. Wir mussten wie die anderen warten bis 13:30 bis die Kabinen wieder freigegeben wurden, gut dass wir nicht umziehen mussten. Nachmittags erfolgte dann die Notfallrettungsübung im Theater, usw. usw.
Der Seetag war wie üblich herrlich, wir hatten ein nettes Cruise Critic Treffen und die üblichen Beschäftigungen der faulen Menschen, eventuell anderen noch bei Rasenspielen zuzusehen. Wir lieben den Lawn Club, die bequemen Sessel, die Aussicht und hatten das Glück dort einen Platz zu finden, was nicht so einfach ist. Abends öffnete wieder der Captains Club für Elite Member und wir trafen neue Mitreisende. Die Show konnten wir uns sparen, da wir diese, wie auch die folgenden ja aus der letzten Woche kennen. Leider wiederholt sich auch das Menü, so dass wir jetzt nach Alternativen suchen müssen. Trotzdem sehen wir nicht ein, in die Spezialitätenrestaurants zu gehen, da es uns im Hauptrestaurant sehr gut schmeckt. Anmerkung zu Getränkebestellungen an Bord, wenn wir in Fort Lauderdale, Puerto Rico und St. Thomas sind: es fallen Steuern auf die Getränke an, Beispiel bei einem Betrag von $ 6,50 fallen 46 Cent Steuern an.
St. Thomas - US Virgin Islands - eine uns gut bekannte Insel. Deshalb haben wir uns zu einem der Schiffsausflüge entschlossen, weil man uns von St. Johns vorgeschwärmt hat. Da wir nicht zum Schwimmen gehen wollten entschlosssen wir uns für Coastal Cruising vor St. Thomas und vor dem Nationalpark von St. Johns. Die Warterei im Hafen von Crownsbay, neben uns die Eurodam, zog sich endlos hin, bis alle Schäfchen vor dem Pier versammelt waren. Dann ein kurzer Weg zu einem Kutter, anders kann ich das alte Boot nicht nennen mit viel zu vielen Leuten für seine Größe. Viele mussten an der Reling stehen. Dann ging es in beeindruckender Fahrt in ungefähr 45 Minuten nach St. Johns. Die meisten Leute stiegen aus, um dort ihre anderen Touren fortzusetzen, die zur Hauptsache aus Strandbesuchen bestand. Sie sollten um 15:00 wieder an der Fähre sein. Das kam uns schon spät vor. Wir fuhren dann weiter, am Trunk Bay, einem der bekanntesten Strände der Karibik vorbei. Und zu unserem Erstaunen kehrten wir dann um, um nach Cruz Bay zurückzukehren und wir sollten wie die anderen auch aussteigen und uns nach 4 ½ Stunden wieder einfinden. Davon war im Prospekt keine Rede. Wir hatten kein Badezeug dabei, keine Handtücher, waren auf den langen Aufenthalt nicht vorbereitet und konnten uns auch nicht vorstellen, was wir im kleinen Ort so lange machen sollten. Das Schiff wollte wieder ablegen und ich fragte, was los wäre. Sie würden wieder nach St. Thomas für eine weitere Tour zurück kehren, aber nach Havensight. Das war uns ganz recht und wir fuhren mit zurück, konnten so im Hafen von Havensight noch Aufnahmen der Epic, der Freedom of the Seas und der Carnival Glory machen. Für $ 4 pro Person fuhren wir in einem der offenen Fahrzeuge ins Zentrum von Charlotte Amalie und sind dort einige Zeit gebummelt. Einige Besuche bei Juwelieren, die uns Abkühlung und kostenlose Getränke einbrachten, zeigten, dass die Preise auch hier so gestiegen waren, dass Juwelen, die mir sehr gut gefielen nicht mehr in unser Budget passten. Gut für die Kreditkarte und unser Konto. Für weitere $ 4 fuhren wir zurück nach Crownsbay und freuten uns wieder auf die Annehmlichkeiten des Schiffs. Und jetzt sitze ich hier mit Uwe im Cafe al Bacio, Uwe trinkt Capuccino, ich verzehre eine große Portion Biscottis und schreibe halt meine Gedanken auf.
Gestern und vorgestern sind uns beim Dinner leichte Mängel im Service aufgefallen: Wasser wurde nicht nachgefüllt, Kaffee wurde nicht gebracht trotz Bestellung. Das sollte nicht sein. Dafür hatten wir wieder ein nettes Gespräch mit dem verantwortlichen Chefkoch, der regelmäßig durchs Restaurant geht. Heute Abend bekommen wir ein eigenes Hauptgericht, da ich mir Scallops gewünscht habe. Mal sehen, was uns da aufgetischt wird. Wir gehen heute eher essen, da um 19:45 der Senior Officers Empfang ist und man wieder ein paar Führungskräfte mehr treffen kann. So haben wir bisher u.a. die nette Hoteldirektorin kennen gelernt, die uns immer wieder nett begrüßt und immer ein paar Sätze mit uns wechselt.
Eine kurze Story, über die seltsamen Eigenheiten der Mitreisenden: ein Mann wurde dabei beobachtet, wie er im Buffetrestaurant am Eiswürfelautomat seine Hände in die unten liegenden Eiswürfel eintauchte. Eine Krankenschwester sprach ihn an, was er da so unhygienisches machen würde und seine Antwort lautete: "So wasche ich mir immer hier die Hände." Er konnte überhaupt nicht begreifen, was daran unhygienisch sein sollte, dass sich vielleicht Leute aus den herausgefallenen Eiswürfeln bedienen könnten statt diese direkt aus dem Automaten zu entnehmen.
Sint Maarten - von je her von der Aussicht unser Lieblingshafen beherbergt heute ausser uns noch drei Schiffe, die Freedom of the Seas, die Noordam und die Westerdam. Erstaunlicherweise waren weder der Ort noch die Wassertaxis (immer noch $ 6 für das Rundfahrtticket) überlaufen. Das Wetter war nicht so sonnig, gut für unsere Haut, aber doch so, dass viele an den Stadtstrand gingen. Dort herrschte reges Treiben, dem wir gerne nach einem Spaziergang in der Innenstadt zusahen. Die Strandbars waren gut besucht, die Preise gleich geblieben, zumindest bei den Getränken. Bei den ausgezeichneten Essenspreisen fand ich schon, dass einige ziemlich gesalzene Preise dabei waren. Das gilt auch für die Juwelenpreise, die so stark angestiegen sind, dass sich nur sehr gut Betuchte bessere Schmuckstücke leisten könnnen. Wir müssten dafür auf ein bis zwei Kreuzfahrten verzichten, was wir natürlich auf keinen Fall wollen, daher verzichte ich lieber auf den Schmuck, der mir gefallen hat.
Nachmittags waren wir wieder in unserem beliebten Cafe al Bacio mit seiner entzückenden Bedienung Lisa Maria aus Rumänien. Im Cafe gibt es kostenlos auch diverse Köstlichkeiten, zum Mitnehmen liegen extra Tütchen bereit, ein Service der stark genutzt wird.
Abends mussten wir länger aufbleiben, da gegen 22:30 eine Veranstaltung war "Dance with the Stripes". 12 Offiziere, Offizierinnen, Köche oder andere Mitarbeiter tanzten mit Passagieren, die angemeldet und durch Los zugeordnet wurden und wurden dabei vom Dance Captain, von der Hotelchefin Nina und dem Captain bewertet. Das war eine lustige, wenn auch nicht ernst zu nehmende Veranstaltung. Danach gaben der Staffcaptain und andere Offiziere den Sirtaki zum Besten, auch der Captain zog sein Sakko aus und reihte sich ein und alle hatten augenscheinlichen Spass an der Sache.
Es ist erstaunlich und vorher von uns noch nie beobachtet, dass hier die Offiziere sehr stark eingebunden werden, ob in Wettbewerben, in Besuchen bei den Elite Member Veranstaltungen usw.
Auch die Chefköche laufen mittags und abends permanent durch die Speisesäle, um sich vorzustellen oder Anregungen anzunehmen. Komplimente werden natürlich auch gerne angenommen und diese sind zu Recht, denn das Essen ist wirklich sehr gut. Gestern gab es extra für uns beide übrigens ein tolles Pasta Carbonara Gericht, mit einem Teller gegrillter Jakobsmuscheln, so viel, dass es nicht zu schaffen war, aber sehr sehr lecker.Was uns in den Gesprächen mit vielen Mitreisenden aufgefallen ist, dass einige nicht über die diversen Möglichkeiten informiert sind. Wir trafen ein Ehepaar, Bewohner einer Suite, die nicht fassen konnten, dass man mit Select Dining essen gehen kann, wann man möchte. Back to Back ist bei einigen auch unbekannt, oder wenn doch, dass man mit einem guten Reiseveranstalter nicht umziehen muss nach der ersten Woche. Heute am Pier ist uns wieder ein kleiner Unterschied zwischen Royal und X aufgefallen: die Ausgabe von kalten Getränken und eiskalten Tüchern vor dem Betreten des Schiffes. Es sind viele Kleinigkeiten, die die Unterschiede ausmachen, die sich aber summieren und Celebrity wie auch HAL qualitätsmässig über die anderen Schiffe heben. So wird es dann sicherlich auch mit Oceania und Azamara sein, die dann wieder den Unterschied zu X und HAL ausmachen.
Was wir bei X so schätzen, sind auch die vielen Vorteile, die wir durch die Elite Mitgliedschaft haben. Wir lieben es morgens im Michaels Club bei einem Capuccino, Bellini und Smoothie zu sitzen, abends in der Sky Observation Lounge unsere Drinks serviert zu bekommen. Wir müssen schon aufpassen, dass man uns nicht ungefragt zu viele Drinks bringt, sonst kann ich das Abendessen vergessen. Auch die servierten Snacks sind köstlich, aber auch denen darf man wegen dem bevorstehenden Dinner nicht zu stark zusprechen. Dann natürlich die ganzen Coupons, die man erhält, wie 90 Minuten freies Internet, 30 Teile waschen, trocknen und falten, 2 Teile waschen und bügeln, 1 Teil chemische Reinigung usw. usw. Das weiß man schon sehr zu schätzen und das kommt in Gesprächen mit anderen auch immer wieder zu Tage. Die öffentlichen Räume (natürlich auch die Kabine) sind sehr sauber. Ständig sind dienstbare Geister unterwegs um alles blitzend zu halten. In der öffentlichen Toilette vor dem Buffetrestaurant ist übrigens immer eine junge Dame anwesend, damit alles und zu jeder Zeit in Ordnung ist. Hatte ich vorher so auch noch nirgends bemerkt.
Heute ist unser letzter Tag, ein Seetag, abends geht es ans Packen, aber vorher haben wir noch einmal eine Veranstaltung des Captains Clubs in der Sky Lounge. Alles wurde wieder aufgeboten für die treuen Gäste, viele ranghohe Offiziere, inklusive Kapitän standen bereit zur Begrüßung, ohne Zurückhaltung bei allen beim Hände geben, obwohl im Anschreiben davon abgeraten wurde. Es waren diverse Stationen mit Leckereien aufgebaut, vom Sushi bis zu Crepes mit Früchten, von Fruchtspiessen zu diversen Salaten mit frisch aufgeschnittenem Braten. Getränke waren natürlich auch wieder inkludiert. Dazu spielte das Solstice Orchester, Sänger und Sängerin des Showensembles kamen für einen Auftritt genauso wie 3 der 4 Neptunes, die diesmal nicht a capella, sondern mit Musikbegleitung sangen. Ein Paar wurde vorgestellt, dass schon 35 Mal mit der Solstice unterwegs war. Die Veranstaltung war ein ziemlich großer Aufwand für gar nicht so viele Leute. Ich denke, dass die meisten das herrliche Wetter zum letzten Mal nutzen wollten, bei dem ich mir noch einmal einen Sonnenbrand eingefangen habe.
Disembarkation - Am Abreisetag konnten wir als Elite-Member in einem der Spezialitätenrestaurants warten und haben es uns dort bis gegen 10.30 Uhr bequem gemacht. Für Snacks und Getränke war gesorgt und die Hostess achtete auf die Aufrufe, die hier nicht zu hören waren. Die Immigration dfauerte wie immer geraume Zeit, vor allem lästig, wenn man das Gepäck dabei hat und hinter sich her ziehen muss. Mit dem für $30 gebuchten Bus ging es dann zum Flughafen nach Miami und dank unserer Kindles wurde uns die Wartezeit nicht ganz so lang.
Der Rückflug allerdings von Miami nach Düsseldorf mit dem Jumbo war schrecklich. Eine alte Maschine, keine Monitore in den Rückenlehnen für Filme zum Aussuchen, und so beengt haben wir wohl noch nie gesessen. Noch Tage später taten mir die Knie weh. Uwe konnte wenigstens einige Stunden schlafen und ich habe mich viel mit einem jungen indonesischen Crewmitglied von HAL unterhalten, der auf dem Nachhauseweg nach Indonesien war und noch viel länger als wir unterwegs sein würde. Der Flug war mit gut 8 Stunden nicht so lang, aber wie gesagt, vom Sitzen her unzumutbar. Dann die langen Wege in Frankfurt, um zum Gate für den Weiterflug zu gelangen, dort kaum Sitzgelegenheiten für die 1 ½ stündige Wartezeit. In Düsseldorf stand glücklicherweise unser Fahrer schon bereit, dass wir schnell nach Hause fahren konnten. Zu Hause angekommen - in der Kälte.
Fazit:
Fazit: wir haben den Urlaub sehr genossen. Die Solstice ist eins der schönsten Schiffe, das Personal ist toll und der Service meistens hervorragend. Auch beim Select Dining werden keine Unterschiede gemacht. Wir können jetzt ja gut vergleichen, da wir ja erst vor ein paar Monaten mit der Nieuw Amsterdam unterwegs waren. Die beiden Gesellschaften tun sich, zumindest bei den neuen Schiffen nicht viel. Wenn auch X beim Service vorne liegt. Beim Essen sind kaum Unterschiede, laut Uwe sind die Fischmahlzeiten wesentlich besser. Und Essen nach Wunsch bekommt man natürlich auch selten. Die Spezialitätenrestaurants haben wir nicht genutzt, nicht aus Geiz, sondern weil wir keine Notwendigkeit sahen und uns die Speisekarten auch nicht besonders ansprachen.
Am Pool war es natürlich fast immer voll, aber wir sind sowieso keine Poollieger und waren glücklich, wenn wir freie Plätze im Lawn Club erwischen konnten. Den Balkon haben wir selten genutzt, wir sind es halt anders gewohnt. Würden wir die Solstice empfehlen: auf jeden Fall. Sie ist unserer Meinung nach in allen Punkten eins der besten Schiffe, wenn nicht neben der Equinox das beste Schiff, auf dem wir je gewesen sind. (Danach kommt dann gleich die Nieuw Amsterdam.) Wenn die Route und der Preis interessant sind, würden wir immer wieder diese Schiffsklasse bevorzugen. Besonders lohnend ist sie natürlich für Leute, die den Elite Status bei X oder den Diamond Status bei RCCL haben.
Wir haben hier ein Paar getroffen, die Diamond Plus bei RCCL waren und zum ersten Mal mit X reiste. Alleine von den Vorteilen als Elite, die man automatisch erhält, waren sie überwältigt, vom Schiff ganz zu schweigen. Sie haben direkt vier andere Cruises mit X gebucht. Und das können wir gut nachvollziehen, zumal es für Elite Member sehr gute Ermäßigungen an Bord für Buchungen gab. Aber wir können nicht so lange im Voraus buchen und mussten uns daher die hohen Boni entgehen lassen. Es war auf jeden Fall mal wieder eine tolle Winterreise, ich glaube Nummer 7 in der Karibik. Über unsere nächste Reise sind wir uns noch nicht im Klaren, mal sehen, was der Markt zu bieten hat.


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