Reisebericht zur Karibik Kreuzfahrt mit der Allure otS 2013

Reisebericht

 
Nach einer Vorübernachtung in Fort Lauderdale in einem preiswerten Hotel mit sehr magerem Mitnahmefrühstück geht es später mit dem Hotelshuttle zum Hafen. Netterweise hat man uns trotz gegenteiliger Email keine Kosten dafür in Rechnung gestellt. Die Männer mussten der Fahrerin beim Einladen der vielen Koffer (für uns 7 Personen) helfen. Schnell waren wir am Terminal. Der Porter war auch schnell dabei, sein Trinkgeld zu kassieren, ließ aber die Koffer zwischen den Abreisenden stehen. Das war uns zu riskant und wir warteten, bis er diese auf die Koffercontainer geladen hat. Da es noch früh war, ging es schnell zum Röntgen und die ersten Probleme begannen. Uwes Rucksack musste nach dem Röntgen komplett ausgepackt werden, inklusive meinem Apnoe-Gerät, aller vielen Kleinigkeiten in seinen Seitentaschen. Alles wegen eines kleinen Taschenmessers, das uns abgenommen wurde, dass wir uns nächsten Sonntag wieder abholen können (falls wir es nicht vergessen).
Der Check-In war in ca. 10 Minuten erledigt, wir wurden mit Handschlag von dem Angestellten verabschiedet und unseren Freunden wurde gedankt, dass sie als Wiederholer für ihre Arbeitsplätze sorgen. Dann die obligatorischen Fotos, warten im Diamond Plus Bereich für vielleicht 10 Minuten und wir konnten aufs Schiff. Der erste Eindruck der Promenade ist ein WOW, auch andere Teile des Schiffs rufen ein Wow-Gefühl hervor, andere lassen mich denken, was für ein schreckliches Schiff.
Die Kabine: wie fast immer eine Innenkabine, # 12675, ganz in der Nähe der hinteren Aufzüge, wenigstens müssen wir hier nicht Kilometer wandern. Der erste Eindruck sehr gut, bis man es sich genauer ansieht. Neben den Betten war genügend Platz, um ein- und auszusteigen, aber wir haben sie trotzdem trennen lassen, vor allem wegen meinem Atemgerät. Wesentlich weniger Schrankfläche als auf der Liberty, vor allem in der Tiefe nicht tief genug, um einen Anzug vernünftig herein zu hängen. Immer muss man nachschieben, um nichts einzuklemmen. Und wer ist so dumm, etwas so zu entwerfen, dass die Lichtschalter, ca. 1 ½ Meter von der Zimmertür entfernt sind. Das Bad ist kleiner als auf der Liberty, aber im Gegensatz zu unseren Freunden war alles vorhanden. Diese mussten erst mal Seife, Shampoo, Duschgel, Lotion anfordern und vieles war schmutzig, als wären die Kabinen (Balkon) längere Zeit nicht belegt gewesen. Bei uns war alles sauber, unsere Koffer waren um 14.30 Uhr vor der Kabine und später stellte sich der Steward vor, mit dem wir alles besprechen konnten, wie Betten trennen, destilliertes Wasser, Bademäntel entfernen (die unsere Freunde auch nicht hatten), welche Zeiten wir essen gehen usw. Er machte einen sehr guten Eindruck, scheint seiner Karte nach sonst als Suiten Attendant zu arbeiten. Dieses Niveau behielt er während der gesamten Reise bei.
Das Schiff
Das Schiff: wie gesagt, jeder kann sich vorstellen, dass ein Schiff dieser Größe einen erschlägt. Aber alles ist so kompliziert und der ausgegebene Deckplan hat nicht alles verzeichnet. Man ist wirklich auf die Bildschirme angewiesen, aber auch diese zeigen nicht alles an. Ich wollte z.B. wissen, wo der Fitnessbereich ist, den zeigte er mir auch bildlich an, aber nicht auf welchem Deck. Um dahin zu gelangen muss ich von Deck 12 auf Deck 5 fahren, die Promenade komplett entlang gehen, dann wieder ein Deck hoch und in den Spa- und Fitnessbereich. Wie schön war dagegen der Bereich auf der Liberty, mit wunderbarer Aussicht, die Geräte weiter auseinander gestellt usw. Hier ist alles ziemlich dünster. Die Gewichtgeräte waren auch teilweise komplett anders, dass ich mich wieder umstellen muss. Danach war ich so vermessen, in einen Whirlpool zu wollen. Also hoch auf Deck 15 und suchen. Die meisten Pools waren noch abgedeckt und den von mir gesuchten am Aussenbereich seitlich habe ich erst gar nicht gefunden. Mir hats gereicht. Also zurück in die Kabine, Uwe traf auch kurz danach von seinem Fitnessstudio Besuch ein, also duschen und mit dem Aufzug auf Deck 3 ins Restaurant zum Frühstück. Man hat uns abgeraten ins Windjammer zu gehen, weil dort die Hölle los sein soll. Nachdem was wir gestern zum Lunch erlebt haben, kann ich es mir gut vorstellen. Wir waren ja früh dort, fanden bequem einen großen Tisch, konnten frei wählen von gut gefüllten Essensinseln. Aber als wir das Windjammer um 12.30 Uhr verließen, standen die Leute dort in einer Riesenschlange und wurden nur paarweise eingelassen. Die Kabinen wurden schon frei gegeben, eine halbe Stunde eher als üblich, sehr schön für uns und unser Handgepäck.
Danach haben wir uns auf die erste Besichtigungstour begeben, aber alles war voller Menschen. Ich habe das Gefühl, dass wir als weiße und als ältere Generation in der Minderheit sind. Es scheinen viele Großfamilien an Bord zu sein und es ist dementsprechend laut. Das Parkcafe, von dem viele so geschwärmt haben, empfinden wir als besseren Fastfood-Laden. Das berühmte Roastbeef-Sandwich werde ich nicht probieren können, da es mit Kümmel ist, den ich hasse. Vieles sieht billig aus, wie der Hot-Dog-Stand und selbst das Johnny Rockets machte auf mich einen billigen Eindruck. Gleiches gilt auch für die Pizzeria Sorrento mit seinen winzigen, wackligen Holzstühlen. Trotzdem werde ich auch diese Woche dort meinen Hamburger essen, denn es kommt ja nicht unbedingt auf den äußeren Eindruck an. Den Bereich des Central Parks fand ich enttäuschend. Ich hatte mir viel höhere Bäume vorgestellt. Die Restaurants machten optisch von außen einen guten Eindruck. Ich habe mir aber auf dem Zimmer die Menükarten angesehen, nicht unbedingt unser Geschmack bei den Zusammenstellungen der Menüfolgen.
Um 16.30 Uhr sollte die Rettungsübung sein, für uns im Aqua Theater. Bereits um 16 Uhr wurden wir regelrecht aus dem Promenaden Cafe verjagt, wir sollten uns gefälligst auf unsere Rettungsstation begeben. Unfreundlicher ging es kaum noch, aber auf dem ganzen Weg wurde es nicht besser. Alle wirkten wie Drillsergeants, ob beim Einweisen, beim Einlesen der Bordkarten usw. Alleine die Vorführung war ein wenig Showmäßig gemacht, mit Vorführungen auf den beiden Bildschirmen.
Um 17 Uhr legten wir ab und fuhren dafür auf Deck 16, wo es fast unmöglich war einen Platz an der Reling zu bekommen. Teilweise stand man in Fünferreihen, ich setzte mich und stand erst dann auf, als wir an den Hochhäusern vorbeikamen und man danach den tollen Blick auf den kilometerlangen Strand hat. Danach ging es wieder quer durchs Schiff, durch ein endlos großes Kasino zur Lounge für Diamond, Diamond Plus und Pinnacle Mitglieder, die der Menge wegen in den Blaze Nightclub verlegt wurde. Eine sehr nette Lounge, mit genügend Platz, leckeren Snacks und zuvorkommenden Kellnern. Der erste positive Aspekt gegenüber der Liberty. Dann ging es hoch ins Restaurant und wir mussten lange warten, um einen Tisch für uns 7 zu bekommen. Dieser stand dann so ungünstig und so eng, dass wir uns geweigert haben, dort zu sitzen. Also hieß es wieder warten und wir bekamen dann endlich einen anderen, größeren Tisch. Der Service war so lala, die Speisekarte die gleiche wie auf der Liberty. Daher aß ich nur Vorspeisen, denn so langsam werde ich das Essen leid. Eigentlich hatten wir Karten für Chicago, aber nur ein Teil von uns hatte Lust dazu. Wir zogen uns lieber auf die Kabine zurück, lasen noch und schliefen früh.
Restaurants: das Windjammer machte einen guten, aber nicht besonders großen Eindruck. Gestern war es noch leer, da wir früh eintrafen, später war es der Irrsinn. Das Essen war lecker und ich habe direkt den deutschen Executive Sous Chef Tobias kennen gelernt, der für das Windjammer und die Spezialitäten Restaurants zuständig ist. Er gab mir direkt seine persönliche Telefonnummer, wenn wir irgendwelche Wünsche hätten, sehr sympathisch. Heute haben wir es früh zum Lunch versucht, bereits um 11.45 Uhr war kaum noch ein Platz zu bekommen. Das Essen war allerdings in seiner Auswahl und Qualität sehr gut. Beim Rausgehen standen die Menschen wieder lange Schlangen und die Kellner bedankten sich, dass wir Plätze frei gemacht haben. Unsere Freunde sahen nur die Schlangen und fuhren direkt auf Deck 3 ins Restaurant, in dem sie sehr zufrieden waren, wieder eine Kombination aus Bestellung und Büffet.
Wir hatten uns ja wieder für My Time Dining entschieden und am zweiten Abend lief alles problemlos und wesentlich entspannter. Wir bekamen den gleichen Tisch wie am Vorabend und die Kellner hatten sich unsere Vorlieben gut gemerkt. Da die Speisekarte ja die gleiche wie auf der Liberty ist, haben wir das Essen etwas anders zusammengestellt, absolut kein Problem für unsere Kellnerin Michelle und auch unser Assistent Waiter war sehr zuvorkommend. Auch in der Diamond Lounge für die Cocktailstunde kam der Kellner vom Vorabend herbeigeeilt und rasselte sofort unsere am Vortag bestellten Getränke herunter. Und so sollte es auch die ganze Cruise bleiben. Nach dem Essen ging es in die Bolero Bar zu einem Cocktail und Bier. Später spielte dann eine Band lateinamerikanische Musik, die bei den vielen älteren Besuchern sehr gut ankam, denn es wurde viel getanzt. Eine weitere Beobachtung betrifft den Cup Cake Shop, der auf der Liberty immer total leer war. Hier konnten wir beim Sitzen im daneben liegenden Promenaden Cafe beobachten, dass ständig Leute dort Cup Cakes gegessen, oder verpackt mitgenommen haben. Die Preise liegen bei $ 2,95 pro Stück. Es waren aber fast alles junge Passagiere, die dort eingekauft haben. Auch die Kurse dort waren immer gut besucht.
Heute ist Seetag und wir haben einige Veranstaltungen: einmal das Meet und Mingle, dann das Top Tier Event für Wiederholungstäter auf dem Boardwalk und im Aqua Theater. Mal sehen, was das wird. Heute Abend ist eine Show gebucht, ich weiß aber ohne Uwes Organizer im Smartphone nicht welche. Lassen wir uns überraschen. Was das Klima auf dem Schiff betrifft hat unsere kleine Gruppe völlig verschiedene Ansichten. Ich finde die öffentlichen Bereiche viel zu warm, auch jetzt früh morgens um 7 Uhr im Promenaden Cafe ist mir wieder zu warm, ebenso wie gestern im Speisesaal, in dem die anderen Frauen gefroren haben. Die Bereiche vor den Aufzügen und die Gänge zu den Kabinen finde ich total warm, man hat das Gefühl, als gäbe es dort keine Klimaanlage. In der Kabine kann man dies ja selber regeln und wir stellen die Anlage zum Schlafen lieber kälter ein. Die Oberbetten sind wesentlich leichter als auf der Liberty, damit viel angenehmer und müssen für mich nicht ausgetauscht werden. Um 8 Uhr haben wir versucht auf Deck 3 im Restaurant zu frühstücken. Aber die langen Schlangen haben uns schnell verscheucht. Glücklicherweise hatte ich gestern Abend im Compass gelesen, dass man morgens um „Wipe Out“ auf Deck 15 auch frühstücken kann und zwar mit Eiern nach Wunsch. Also auf nach Deck 15. Auch hier war schon einiges los, obwohl es so versteckt liegt. Die Omelette nach Wunsch bestellt, einen Ständern mit einer Nummer erhalten und gewartet, bis der Kellner die Omeletten brachte. Leider waren dort auch die Tischtennistische, an denen um diese Zeit schon lautstarke Kinder spielten. So verbringe ich nicht gerne mein Frühstück, sondern ich genieße es gerne in Ruhe. Also heißt es für morgen, Wecker stellen, eher aufstehen, um einen Platz im Restaurant zu ergattern, denn im Windjammer wollen wir es erst gar nicht versuchen. Da wird wie immer die Hölle los sein. Ich will meinen wohlverdienten Urlaub nicht mit Schlange stehen verbringen.
Kapitän Wir hatten zwei Veranstaltungen, einmal ein ganz schlecht besuchtes Meet und Mingle, bei dem wir ein paar Preise gewonnen haben, danach das sogenannte „Top Tear Event“ für alle Crown&Anchor Mitglieder im Aqua Theater, im Grunde genommen, eine große Werbeveranstaltung moderiert von einem launigen Cruise Direktor mit einem witzigen Kapitän Johnny und einem lustigen Hoteldirektor. Vorgestellt wurden auch die diversen Offiziere und es gab einige Showeinlagen, wie den Turmspringern und einigen Artisten. Es sind ca. 2700 C&A Mitglieder an Bord, der Rest sind Ersttäter. Das merkt man aber auch am Verhalten auf dem gesamten Schiff.
Danach fanden wir tatsächlich noch zwei bequeme Sessel mit Fußteilen im Solarium, allerdings war es dort auch sehr heiß, obwohl ein Teil des Dachs offen war. Aber dafür schön ruhig. An den Pools, vor allem am Kinderpool steppte der Bär. So viele Kinder habe ich noch nie gesehen. Mittags gaben wir uns zu Fünft der totalen Völlerei hin, und gingen wieder ins Johnny Rockets. Das mussten wir fast alle noch einmal genießen, aber ich habe schon früh aufgegeben. Mein Hunger ist sehr klein geworden, auch abends esse ich fast nur noch Vorspeisen, keinen Hauptgang, kein Dessert. Gestern Abend kam dann der große Abend mit der Wassershow OceanAria, eine unvorstellbare Veranstaltung mit so begabten, vielseitigen Artisten, wie man sie sicherlich nur selten zu sehen bekommt. Schade, dass man das nicht filmisch festhalten durfte, man kann es kaum beschreiben, außergewöhnliche Musik, Wahnsinnssprünge, vom Turm, vom Trampolin, Artistik auf der immer wieder mal angehobenen Bühne aus dem Wasser heraus, Luftakrobaten. Zum Schluss habe ich 15 Teilnehmer gezählt, einfach toll. Jetzt bin ich morgen auf die Eisshow gespannt, da mir die auf der Liberty ja nicht gefallen hat.
Nassau, Bahamas
Nassau, Bahamas, mal wieder. Daher entschieden wir uns heute, an Bord zu bleiben. Nach dem Frühstück im Diningroom zogen wir uns ins Solarium zurück, damit ich schreiben und meine ersten Eindrücke niederschreiben konnte. Hier ist es schön leer, die meisten Leute scheinen in Nassau zu sein. Hier plätschert irgendwo ein Wasserlauf, das Dach ist teilweise geöffnet und wir sitzen in dem Bereich, in dem abends der Samba Grill ist. Wie mir der Corporate Chef aber sagte, nur für große Mengen Fleisch-Esser zu empfehlen. Und das sind wir nicht, zumindest nicht mehr nach bereits zwei Wochen Cruise. Uwe meint gerade, dies ist der für ihn positivste Teil des Schiffes bisher. Eine weitere schöne Ecke haben wir später gefunden, nämlich die Diamond Lounge mit Balkon über der Royal Promenade. Dort hat man etwas Ruhe, kann einen kostenlosen Cappuccino trinken und das Treiben überblicken. Störend sind nur die 4 zeiligen blauen Leuchtschriften, die auf der gegenüberliegenden Seite über der Sportsbar in verschiedenen Schnelligkeiten durchlaufen. Nassau hat sich übrigens mit heftigem Regen verabschiedet. Außer uns waren zwei alte Carnival Schiffe dort und die Aida bella. Erstaunlich war die Beobachtung, dass um 12.30 Uhr (all onboard), Menschenmassen in aller Ruhe zum Schiff zurückkamen. Um die Abfahrtszeit fehlten ca. noch 10 Leute, den Durchsagen nach. Der Regen hielt an und wir verbrachten den restlichen Tag im Inneren des Schiffs. Als es noch sonnig war, kamen wir am Kinderpool vorbei, der auf der Liberty ziemlich verwaist war. Hier waren so viele Kinder jeglichen Alters, dass man sie kaum zählen konnte. Im Übrigen sind sehr viele Großfamilien oder Gruppen an Bord. Wie wir später erfuhren, waren rund 2800 Crown& Anchor Mitglieder und der Rest Neulinge an Bord. Dem Flowrider und den Ziplinern haben wir gestern zugesehen, die Zipline mit den paar Metern ist lächerlich, da lohnt sich das Anhängen kaum (8 Sekunden). Für mich ja sowieso nicht, da ich zu schwer bin. Interessanter ist das Zuschauen mit den Flow Ridern. Toll, wie man auf so wenig Wasser so tolle Moves machen kann, wenn man surfen kann natürlich nur. Dort haben wir einige Zeit zugesehen.
St. Thomas
Heute sind wir auf St. Thomas, aber wir kommen noch später an, als geplant, erst um 11 Uhr. Wir wollen uns um 11.30 Uhr innen treffen, um zusammen von Bord zu gehen und wollen versuchen, nur für uns 7 eine Tour zu bekommen, die dann im Zentrum endet, damit jeder machen kann, was er möchte. Gefrühstückt haben wir heute im Windjammer, in dem man sich allerdings keine Omelette machen lassen kann. Und das fertige Rührei war ziemlich körnig und zerfiel ständig. Heute Abend geht es in keine Show, denn 22.45 Uhr ist mir definitiv zu spät. Dafür haben wir für morgen Abend zwei Reservierungen hintereinander. In Crowns Bay ist es ist uns direkt gelungen, für einen Preis von $ 30 pro Person einen klimatisierten Van nur für uns Sieben zu bekommen. Wir wollten keine weiteren Personen dabei haben, um selber alles bestimmen zu können und genügend Platz zu haben. Wir haben die ganzen schönen Stellen und Aussichtspunkte der Insel abgefahren und konnten sogar zum Paradise Point herauffahren. Das gelingt nicht immer, da das Tor manchmal geschlossen ist. Seit dem letzten Mal wurde dort oben einiges renoviert und angebaut. Die Terrasse ist jetzt viel größer und bekommt auch bald freies WiFi, wie mir der Besitzer sagte. Herrlich war zu beobachten, welchen Spaß sich Vögel machen können. Sie benutzen die Seile der Seilbahn, um damit herauf- oder herunter zu fahren. Wir hatten einen herrlichen Ausblick auf Havensight mit der Royal Princess, der Celebrity Eclipse und der Norwegian Epic. In Crowns Bay lagen die riesige Allure und die „kleine“ Norwegian Sun, unser allererstes Schiff nebeneinander. Was für ein Größenunterschied. Die Hitze und Luftfeuchtigkeit war enorm und nachdem wir in der City ausgestiegen sind, hat sich unsere kleine Gruppe getrennt, da wir ja zu unseren Stammjuwelieren wollten. Leider sind wir wieder schwach geworden, aber die beiden Brüder bei Magnums , einem Juwelier, dem wir seit Jahren treu sind und in dem man hart verhandeln kann, sind sie uns auch nach langen Verhandlungen so weit entgegen gekommen, wie ich es nie erwartet hätte. Dadurch, dass wir auf Schiffszeit eingestellt waren und vor Ort alles eine Stunde später war, hatten am Schluss schon einige Geschäfte geschlossen, andere haben sich an die Schiffszeiten angepasst. Angeblich hat man an diesem Tag gute Verkäufe getätigt. Uns ist aber aufgefallen, dass etliche Läden geschlossen haben. Auch hier wird nicht mehr das Geld mit vollen Händen ausgegeben. Aber auch hier wieder mein Hinweis, auf die familiengeführten Läden, bei denen man noch immer sehr gut verhandeln kann, nicht wie bei den großen Ketten wie Tanzanite oder Diamond International oder Columbian Emeralds. Wir waren rechtzeitig zurück auf dem Schiff, die Fahrt kostet $ 4, um im Sammeltaxi nach Crowns Bay zu gelangen, um uns umzuziehen und auf die Anstrengung erst mal die kostenlosen Drinks in der Diamond Lounge zu genießen. Allerdings war ich davon so müde, dass ich das Dinner (wieder nur Vorspeisen) eher abgebrochen habe und mit Uwe auf die Kabine gegangen bin. Selbst zum Lesen war ich zu müde und habe gut bis kurz vor 7 Uhr am nächsten Morgen geschlafen.
St. Maarten
St. Maarten: innerhalb einer Woche sind wir zum Zweiten Mal hier, heute wird es aber anders ablaufen als letzte Woche. Wir treffen uns nachher mit den anderen draußen, nehmen ein Wassertaxi in die City, werden ein wenig bummeln und einige von uns werden sich dann in einem Strandcafe niederlassen und andere wollen baden. Ich eigentlich auch, aber die anderen haben mich jetzt doch wohl mit ihren Erkältungen angesteckt, und ich will nichts riskieren. Frühstücken konnten wir heute bequem im Hauptrestaurant, aber alles hat sehr lange gedauert. Außer uns liegt die Royal Princess und die MSC Divina im Hafen, also viele Leute im Ort, die man aber nicht merkt. Viele scheinen wohl unterwegs zu sein. Wir nehmen das Wassertaxi für $ 7 für Hin- und Rückfahrt und fahren in den Ort. Dieses Mal halten wir am hinteren Pier, also am Ende des Ortes und schlendern erst mal gemütlich durch Philippsburg. Auch hier, wie auch schon auf St. Thomas sind einige Läden geschlossen. Leider ist es sehr heiß, mit hoher Luftfeuchtigkeit und wir gehen aus lauter Verzweiflung zum Abkühlen in ein paar wenige Geschäfte. Danach geht es zur Strandpromenade, wo wir unsere Freunde wiederfinden, die eine Bar mit Überdachung gefunden haben. Ein paar von uns gehen schwimmen. Wir nutzen den kostenlosen Wifi-Zugang, um per WhatsApp mit zu Hause Kontakt aufzunehmen. Leider hat die Bar einen Musiker engagiert, der zwar einigermaßen auf dem Keyboard spielen kann, aber nicht singen. Das war ziemlich nervend. Bei der Hitze zog es uns bald zurück aufs Schiff. Nach dem üblichen Zigarettenkauf für meinen Vater (2 Stangen für $ 40, immer noch am günstigsten in der Karibik) geht es mit dem Wassertaxi vom mittleren Pier wieder zurück zum Schiff. Der Weg in glühender Hitze ist lang, bis man am neuen äußersten Pier ist.
Den Rest des Tages verbringen wir klimatisiert, Lunch haben wir im Pizzarestaurant Sorrento. So lecker die Pizzen aussahen, so abgekühlt waren sie und die Stühle im Restaurant sind auch nur billig und eine Zumutung, ebenso wie die nicht vorhandene Freundlichkeit der Mitarbeiterin. Die Freundlichkeit macht wieder unser Kellner in der Diamond Lounge bei unseren Cocktails wett und unsere Kellnerin Michelle im Restaurant, in dem wir jeden Abend den gleichen Tisch bekommen. Nach dem Dinner geht es in die Eisshow. Sie war wesentlich besser als auf der Liberty (für unseren Geschmack), mehr lustig und mit moderner Musik. Auch die Eisläufer waren besser, es hat keine Stürze gegeben, die auf der Liberty normal waren, aber so überragend wie auf Schiffen der Voyager Klasse fanden wir sie nicht. Aber es war nette Unterhaltung. Die Headliner Show danach haben wir uns allerdings gespart, obwohl reserviert.
Heute ist der vorletzte Seetag und wir fahren mit 17 Knoten durch die Karibik. Schon um 8 Uhr morgens sind es 29 Grad. Mal schauen, was der Tag so bringt. Für heuten Abend haben wir eine Reservierung für die Show "Blue Planet", die sehr gut sein soll. Gefrühstückt haben wir wieder im Wipe Out auf Deck 15, allerdings auch hier der Eindruck, dass alles auf dem Schiff von einfacher Qualität ist und auch leider nicht besonders sauber. An einigen Tischen hätte man sich nicht hinsetzen können (das Restaurant hatte gerade geöffnet), so viel Abfälle lagen unter den Tischen vom Vortag. Im Wipe Out gibt es zwar tolle Omelette, aber keinen Kuchen und keinen Toaster, um den hellen Toast noch einmal nach zu toasten. Aber auf Anfrage, wurden doppelt getoastete English Muffins gebracht. Danach zogen wir uns wieder in ruhige Ecken zurück. Später, beim Weg zum Windjammer ist uns aufgefallen, dass trotz des vollen Schiffes, viele Liegen an den Pools oder auf Deck 16 leer waren. Wo sind all die Menschen? Okay, sobald auf der Royal Promenade Verkaufsveranstaltungen sind, betragen sie sich wie Verrückte, als gäbe es danach nichts mehr zu kaufen. Später wurde uns berichtet, dass es für Asiaten gehört, Geschenke für ihre Lieben daheim mitzubringen und da sind die $20 Geschenkboxen mit Uhren und sonstigem Kram gerade richtig. Manche gingen mit 6 oder 7 Paketen davon. Schön zu beobachten von einem weiteren Lieblingsplatz von uns, der Diamand Lounge auf Deck 6 mit dem Balkon über der Promenade. Inzwischen haben wir auch die Diamond Plus Lounge gesehen. Diese geht über 2 Etagen mit Blick auf den Boardwalk und den Mitgliedern wird dort ein A la Carte Frühstück und auch ein Lunch serviert, sowie den ganzen Tag stehen Kaffeespezialitäten zur Verfügung sowie Obst usw. (in der Diamond Lounge gibt es die Kaffees auch den ganzen Tag).
Angenehm ist wirklich dann der abendliche Cocktail in der Blazelounge, in der wir unseren festen Kellner Rolin haben, der all unsere Wünsche kennt. Zum Essen verwöhnt uns Michelle am gleichen Tisch wie immer, leider lässt ihr Helfer sehr zu wünschen übrig und sie arbeitet für zwei. Überhaupt ist uns diese Diskrepanz im Service auch im Frühstücksrestaurant auf Deck 3 aufgefallen, mal ein toller Service, mal wartet man bis zu 30 Minuten, bis man sein Egg Benedict bekommt. Auch die anderen bestellten Sachen kommen so nach und nach "angetröpfelt". Beim Dinner mussten wir uns heute beeilen, da um 21 Uhr die Show "Blue Planet" reserviert war. Eine tolle Mischung aus moderner Musik, guten Sängern, tollen Tänzern in ausgefallenen Kostümen, tollen Bühnendekorationen und den Trampolinspringern auf der Aquashow.
Letzter Seetag und wieder frühstücken wir auf Deck 3 im Restaurant und wieder mal sehr gemischter Service. Wir machen noch einmal ein paar Rundgänge durchs Schiff, gehen ins Aqua Theater zur Captains Corner und bleiben sitzen für die Madagaskar Aqua Show. Diese ist so kindisch, dass wir vorzeitig das Theater verlassen und lieber essen gehen. Ich glaube, die Allure ist für mich eine Symbiose zwischen Carnival und Disney Schiffen, auch wenn ich diese nicht persönlich kenne, mir aber so vorstellen würde. Ich gehe zu einer ausgiebigen Behandlung ins Spa, da wir noch genügend Bordguthaben besitzen, werde aber hinterher massiv genervt, indem man versucht, mir für mehrere Hundert $ Produkte zu verkaufen. Gerade haben wir versucht, einen Online Check-In bei Air Berlin zu machen, erhielten aber den Hinweis, dass dieser für die Strecke Miami-Düsseldorf nicht möglich ist. Bei dem Schiffsrundgang ist mir noch einmal aufgefallen, wie „verwohnt“ das Schiff an vielen Stellen ist. Kein Spülstein auf irgendeiner öffentlichen Toilette, der nicht durchzogen ist von vielen Rissen, Stühle, die fast zusammen brechen im Windjammer, abgenutzte Kanten und durchgesessene Sitze überall. Für das Alter des Schiffs erschreckend, man könnte auf das doppelte Alter tippen. Aber bei den vielen Menschen, die das Schiff Woche für Woche nutzen, auch sicherlich kein Wunder. Von dem Bericht wegen der defekten Azipods haben wir gelesen, konnten aber nichts feststellen. Allerdings gab es einmal eine sehr heftige Bewegung. Wir kamen aus dem Theater und sind dabei fast alle umgefallen, so heftig war die Bewegung, obwohl es ruhige See war.
Letzter Tag: Ausschiffung, wird sind zeitig in Fort Lauderdale und treffen uns gegen 8.30 Uhr im Dazzles, einer zweistöckigen Lounge für Diamond und Plus Mitglieder. Gegen 9.30 Uhr können wir von Bord gehen, die Koffer sind schnell gefunden, aber dann heißt es in langen Schlangen vor der Immigration anstehen, aber ohne Fingerabdrücke u.ä. In ca. 1 Stunde waren wir vom Schiff. Gebucht hatten wir in der Woche vorher einen Transfer bei Fortlauderdaletransfers, der dieses Mal wesentlich besser geklappt hat.
Zusammen mit bereits wartenden Mitreisenden wurden wir in Rekordzeit zum Flughafen in Miami gefahren und haben uns direkt in die bereits vorhandene Schlange bei Air Berlin angestellt, wo eine ¾ Stunde später das Einchecken beginnen sollte. Pünktlich um 11.55.Uhr begann man an diversen Schaltern mit dem Einchecken für die diversen Destinationen der Airline. Erst wollte man Probleme machen wegen unserem angeblichen Übergepäck, unsere Topbonuszugehörigkeit war dort nicht verzeichnet, wie es in Düsseldorf der Fall war. Nach einem Telefongespräch mit von mir vorgelegten Unterlagen wurden wir schnell eingecheckt. Wir sahen aber, dass viele für ihr Übergepäck zahlen mussten. Das Handgepäck wurde aber in keinem Fall, den wir in der gesamten Zeit gesehen haben, kontrolliert, obwohl manche Gepäckstücke sicherlich die Air Berlin Richtlinien um einiges überschritten haben. Auf weiten Wegen ging es zum entferntesten Gate, aber wenigstens waren die Stühle gepolstert. Später trafen auch noch Freunde von der Liberty ein, die auch noch die Anschlußtour gemacht haben und die uns von ihren teilweise negativen Erfahrungen, nach der so positiven gemeinsamen TA, berichtet haben.
Das Einchecken war etwas chaotisch, da manche Leute ihre Bordkarten nicht lesen können und meinen, sich Vordrängeln zu müssen. Aber die resolute Dame bei der Vorkontrolle überwachte alles ganz streng. So durfte unsere Bekannte mit dem gebrochenen Arm lange vor den anderen einchecken, selbst vor den Leuten der Businessclass. Wir hatten ja die XL-Sitze gegen Aufpreis von 60 Euro pro Person gebucht, wie sich leider herausstellen sollte, rausgeschmissenes Geld. Die Sitze waren schmal, wer uns kennt, weiß dass wir zu den übergewichtigen Personen gehören. Ich sollte später eine Gurtverlängerung erhalten, musste aber bei Start und Landung mit der vorhandenen auskommen, da ich mich sonst für diese Zeiten hätte umsetzen müssen, nach den Regeln von Air Berlin. Die Plätze waren nicht nur sehr eng, sondern auch extrem kalt und wir benötigten beide zwei Decken, um uns zu wärmen. So kalt haben wir es noch in keinem Flugzeug gefunden und dann die Nähe der Toiletten, eine Zumutung für diese Plätze. Alle paar Minuten, die gesamte Nacht, WC-Türe aufstoßen, Türe schließen, Türe verriegeln, abziehen, Türe entriegeln, Türe aufstoßen und schließen und immer der Lichteinfall. Obwohl die Flugbegleiterinnen immer wieder Vorhänge geschlossen haben, wurden diese von niemandem nach der WC-Benutzung geschlossen. Es war also eine sehr unruhige Nacht mit meiner Beobachtung, dass manche Leute das „stille Örtchen“ mindestens fünfmal aufgesucht haben. Außerdem verschlechterte sich mein Gesundheitszustand immer mehr, an die Aufnahme des Frühstücks zwei Stunden vor der Landung in Düsseldorf war bei mir nicht mehr zu denken, so schlimm tat mein Hals weh. Pünktlich erfolgte zwar die Landung, aber wir warteten fast eine Stunde auf die Koffer. Es wurde übrigens extrem viel vom Zoll kontrolliert, glücklicherweise nicht bei uns, aber wir gehören ja auch nicht zu den USA Urlaubern, die sich die dort so preiswerten Dinge kaufen. Der Shuttlebus zum Airpark, bei dem wir dieses Mal günstig für die 3 Wochen geparkt haben, kam nach einiger Wartezeit in der Kälte und wir waren nach diversen Staus und einem kleinen Einkauf für den Tag bald zu Hause.
Fazit
Fazit: eine Reise mit der Allure oder einem ähnlichen Schiff würden wir nicht noch einmal machen. Für uns war es von allem zu viel: zu viele Menschen, zu viele Schlangen vor den Restaurants zu den üblichen Zeiten, zu viele unfreundliche Mitarbeiter, die sich teilweise zu kleinen Diktatoren aufspielten. Wir benötigen keine Zip-Line, keinen Flow-Rider, keinen mickrigen Central Park und auch leider nach einer bereits vorausgegangenen Cruise keine Spezialitätenrestaurants, da ich leider zu den Leuten gehöre, denen bereits am Ende der zweiten Woche der Appetit vergeht. Auf der Allure habe ich (gleiche Speisekarte wie auf der Liberty TA) nur noch die Vorspeisen gegessen, keine Hauptspeisen und keine Desserts mehr. Wir fanden die Werbung über die Lautsprecher sehr aufdringlich, auch die ständigen Anrufe auf der Voicemail wie z.B. für die Kunstauktionen oder die der internationalen Hosts. Außerdem hatten wir noch nie ein so unterschiedlich temperiertes Schiff, auf den Gängen zu den Kabinen und vor den Fahrstühlen war es unerträglich heiß, insgesamt für uns alles übertemperiert, aber unsere Freunde haben teilweise im Hauptrestaurant am Abend gefroren.
Es gab natürlich auch positive Erfahrungen, wie schöne ruhige Plätze im Solarium oder in der Diamond Lounge auf Deck 6, dem Blaze, der Diamond Lounge für die abendliche Cocktailstunde mit unserem freundlichen Kellner Rolin und seinem guten Gedächtnis oder unserem Zimmersteward.
Aber wie gesagt, alles in allem kann ich dieses Schiff für Menschen, die sich doch eher erholen wollen, nicht empfehlen, vielleicht sind wir auch zu alt dafür, weil wir doch mehr die Ruhe suchen. Wir haben uns in einem dieser ruhigen Momente darüber unterhalten, wie ein Schiff für uns sein sollte, und es wäre etwas in der Größe der Radiance Klasse mit rund 90.000 BRT und vielen schönen ruhigen Plätzen zum Ausspannen, einem guten Restaurant, um alte oder neue Bekanntschaften zu pflegen, gerne international und neuen Destinationen, wie im nächsten Jahr unsere Reise entlang der Westküste der USA und Alaska. Von der Wärme haben wir wie etliche andere Mitreisende erst mal „die Nase voll“. Zwar auch von den Amerikaflügen, aber die lassen sich bei den gewünschten Reisezielen ja kaum vermeiden.

© 2013 by Marita & Uwe Oppermann. Design by Uwe Oppermann.