Kreuzfahrt-Reiseberichte

Reisebericht zur Mittelmeer Kreuzfahrt 2012 - Ruby Princess

Reisebericht Ruby Princess - Westliches und Östliches Mittelmeer
22. August bis 3. September 2012


Hafen von Venedig Unsere Anreise erfolgte mit Eurowings in 70 Minuten von Düsseldorf nach Venedig. Die Maschine war klein, Trolleys mussten vor dem Flugzeug abgegeben werden. Die Sitze waren zwar schmal, boten aber viel Beinfreiheit. In Venedig kam das Gepäck einigermaßen zügig an und wir kauften am Ticketschalter im Terminal 2 Busfahrkarten für je 6 Euro. Die Busse fahren alle halbe Stunde von der Haltestelle 1 zur Plaza le Roma in 18 Minuten. Das Gepäck wurde unten im Bus selber verstaut. An der Plaza, direkt im Zentrum kauften wir uns Tickets für den People Mover für je 1 Euro, die Fahrt dauerte 3 Minuten und endete im Hafen. Leider stand dort kein Bus zum Terminal zur Verfügung und der Fußweg mit dem Gepäck und bei der vorherrschenden Hitze zog sich lang hin. Die Gepäckabgabe musste man sich draussen selber suchen.
Das Einchecken war in 5 Minuten erledigt. Gegen 15.30 Uhr waren wir auf der bezugsfertigen Kabine. Leider war das Gepäck erst nach dem Abendessen vor der Kabine und nach dem Auspacken der beiden Koffer, war uns die Lust vergangen, noch einmal ins Zentrum zu fahren, zumal wir vom Deck sehen konnten, dass kaum etwas erleuchtet war. Also blieb uns nur die Ausfahrt am nächsten Morgen.
Unsere Kabine auf Deck 5, dem Plaza Deck mit der Nummer 240, war für uns bereit, ebenso wie diverse schriftliche Informationen. Dass der Musterdrill am nächsten Morgen stattfinden würde, erfuhren wir von unserem Zimmersteward Ivan. Die Innenkabine ist ziemlich klein, rechts und links vom Doppelbett gerade genügend Platz zum Durchgehen. Ein Schreibtisch mit Unterschrank, der aber leider gefüllt war mit Zusatzkissen. Dafür bot die Nachtkonsole zwei große Schubladen und eine Tischlampe für das abendliche Lesen. Der Kleiderschrank ist offen und groß genug, mit ausreichenden Kleiderbügeln. Daneben ein schmaler Schrank mit diversen Fächern und dem Zimmersafe. Das Bad ist sehr klein. Wenn man auf dem WC sitzt, stösst man sich, wenn man stärker gebaut ist am Toilettenrollenhalter. Nur wenig Ablagefläche auf einem Regal rechts vom Spiegel, dafür ausreichend Platz unter dem Spülstein. Es hat 3 Tage gebraucht, unserem Zimmersteward begreiflich zu machen, dass wir zwei Einzeloberbetten bevorzugen. Er legte uns erst ein zweites Doppelbett hin, weil er dachte, dass wir frieren. Dann ließ er das Doppelbett als Unterbett und legte die Einzelbettten gefaltet obenauf. Aber endlich hat es dann doch geklappt. Wichtig: in der Kabine gibt es nur einen US-Anschluß am Schreibtisch, also ist ein Adapter notwendig. Die Kabine befindet sich im vorderen Teil des Schiffs, nahe der Fahrstühle im vorderen Treppenhaus, mit der Möglichkeit bis Deck 16 zu fahren, um sich dort, ein Deck über dem Pool hinzulegen oder an die Bar zu setzen.
Unser erstes Mittagessen fand verspätet statt und wir erinnerten uns wieder an die eingeschränkte Auswahl bei Princess-Schiffen im Büffetrestaurant. Am Pool befindet sich noch eine Station für Pizza und Softeis, dort werden morgens auch die frischen Waffeln gebacken und nachmittags kann ich mir einen Milchshake mixen lassen, der in einem Getränkepaket inbegriffen ist. Am anderen Pool gibt es Hamburger und Hotdogs.
Das Schiff: Auf den oberen Decks befinden sich insgesamt 4 Pools. Ein Pool im Heckbereich - nur für Erwachsene, ein Pool an dem Aktivitäten stattfinden und mit den Movies under the Stars, einem weiteren, ruhigeren Pool und einem sehr versteckt gelegenene Pool am Bug unterhalb des zahlungspflichtigen Bereichs des Sanctuary (halber Tag $10, ganzer Tag $ 20). Überall sind auch Whirlpools vorhanden. Die Liegen sind mal gepolstert, mal mit einem Netz-Nylon-Bezug versehen. Auf dem Promenaden Deck, hier auf Deck 7, stehen gepolsterte Teakholzstühle, die teilweise im Rücken verstellbar sind. Hier wird auch gelaufen, da sich oben an Deck keine Joggingstrecke befindet. Leider ist die Gangfläche nicht breit, daher sollte man sich mit ausgestreckten Beinen lieber in Längsrichtung setzen.
Wie bereits erwähnt fand die Seenotrettungsübung am nächsten Tag um 8.15 Uhr statt. Wir mussten uns im Kasino einfinden, unsere Bordkarten wurden gescannt. Dort mussten wir nach den Erklärungen kurz die Jacken anlegen und konnten dann wieder gehen. Wir mussten nicht zu den Rettungsbooten. Kurz danach legten wir ab und es war für mich die emotionalste Ausfahrt bisher. Denn an Deck wurden bei der Vorbeifahrt an Venedig Celine Dion und Andrea Boccelli Songs gespielt. Bei der Vorbeifahrt am Markusplatz erklang das Ave Maria und mir kullerten nur so die Tränen die Wangen herunter. Das Wetter konnte nicht besser sein und wir verbrachten einen ruhigen Seetag, auch mit Erkundungen des Schiffes. Nachdem wir zuletzt auf der Solstice waren, wirkt die Ruby Princess altmodisch. Aber es ist alles in dezenten Farben gehalten, aber der Chic fehlt halt. Auch die Zuzahlrestaurants wirken auf uns düster (okay, das sind sie bei der Solstice Klasse außer dem Blu auch). Wir haben einen Werbefilm für die neue Royal Princess gesehen, auch dort keine modernen Anklänge, schade. Vieles erinnert uns an die Grand Princess und einer unserer Lieblingsplätze wurde das International Cafe, nur wenig Meter von unserer Kabine entfernt. Wir haben eine Kaffeespezialitätenkarte erstanden und erhalten für den Preis von 10 Kaffees 15 Spezialitäten wie z.B. Capuccino. Kostenlos für mich gibt es dazu heiße Schokolade.
Außerdem haben wir das erweiterte Softdrinkpaket erworben, mit unbegrenzten Sodagetränken, Säften, Milchshakes und alkoholfreien Cocktails für $ 7 pro Tag plus 15 % Servicegebühren. Das Paket hat sich für uns wirklifch gelohnt, zumal wir immer Getränke für beide bekommen haben.
Am zweiten Abend gingen wir ins Theater für die Eröffnungsshow. Die Sitze sind sehr eng für füllige Leute, haben aber ausklappbare Tischchen in den Armlehnen. Das Showensemble machte einen guten Eindruck, der Gastsänger nicht, diesen Abend hätten wir uns sparen können. Insgesamt finden an 3 verschiedenen Stellen im Schiff Veranstaltungen am Abend statt. Heute Abend werden wir uns ein Productionshow ansehen, die erst um 22.15 Uhr beginnt. Die Show ist wirklich gut und besticht durch den Chorgesang der beiden Sängerinnen und beiden Sänger. Wir haben uns übrigens für Anytime Dining entschieden und bisher hat es gut geklappt. Auch mittags haben wir uns für das Restaurant entschieden, aber an den Hafentagen kommen wir sicher erst später wieder und dann ist das Bedienungsrestaurant sowieso geschlossen. Da es recht heiß ist, entscheiden wir uns täglich, was wir unternehmen wollen. Wir haben nur einen Ausflug über das Internet gebucht: ab Neapel zur Amalfiküste, zusammen gebucht mit Cruise Critic Leuten aus Australien und den USA. AP Tours ist wirklich zu empfehlen. Später dazu mehr.
Piräus/Athen: gegen 9:00 erreichen wir den Hafen von Piräus, in dem außer uns die Star Clipper, die Wind Spirit und die Seabourn Odyssey liegen. Leider sind die Segelschiffe nicht zu fotografieren. Mit einem kostenlosen Shuttle werden wir den wirklich langen Weg zum Terminal A gebracht. Dort warten auch die Taxifahrer auf Kunden. Sie bieten eine 5 Stunden Tour zu allen Sehenswürdigkeiten in Athen für 150 Euro an, gehen dann auf 130 Euro herunter. Wir sind nicht interessiert, denn wir haben im Terminalgebäude ein Plakat gesehen, dass ab Piräus ein Hop-on/Hop-off Bus nach Athen fährt. Ein mittlerer Fußweg und wir sind an der entsprechenden Haltestelle und das Angebot lautet für beide Linien, die blaue von und nach Piräus und die rote Linie von und ab der Akropolis mit einmal 30 und einmal 90 Minuten für insgesamt 20 Euro. Preiswerter kann man sich Athen nicht ansehen und das scheint vielen nicht bekannt zu sein, denn die Busse sind ziemlich leer und man kann gut überall ein- und aussteigen. Da es brüllend heiß ist und unsere beiden Busse glücklicherweise ein Dach haben, ist die Fahrt ziemlich angenehm und wir entscheiden uns, nur die Fahrten zu machen und nicht auszusteigen. Wir sehen all die Attraktionen, wenn auch nicht von ganz nah. Aber ehrlich gesagt, niemand hätte mich bei der Hitze (41 Grad) auf die Akropolis locken können. Den Rückweg legen wir in einem offenen Bus zurück und sogar der Wind ist heiß. Zurück an Bord trinken wir beide erst mal einige Becher eiskalte Getränke um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Athen zeigt an allen Ecken und Kanten seine schlechte Wirtschaftslage. In manchen Teilen der Innenstadt ist vielleicht jeder dritte Laden noch geöffnet. Der Rest ist verriegelt und verrammelt. Die Stadt ist in einem miserablen Zustand, aber sehr grün. Ich habe noch nie so viele Bäume in den Straßen einer Großstadt gesehen, dazu diverse Parks, die den schlechten Eindruck etwas abmildern.
Kusadasi - Türkei: tja, was kann ich über Kusadasi erzählen. Eine Stadt mit Häusern und Straßen, am Meer gelegen. Aber das ist es auch schon wie ich gestehen muss. Mehr habe ich von Deck aus nicht gesehen und draußen habe ich nur den Basar am Hafen gesehen. Wer mich persönlich und den Basar am Hafen kennt, kann sich den Grund fast denken: Shopping. Bereits in den ersten Juweliersladen wurden wir höflich hineingebeten. Und da ich auf der Suche nach bestimmten Ohrringen war, sind wir auch gerne mitgegangen. Wir bekamen köstlichen Apfeltee serviert und bekamen diverse Begierden meiner großen Leidenschaft gezeigt: RINGE. Ich wollte nichts kaufen, trotzdem wurde gefeilscht und gehandelt, der Preis für einen besonderen Rubinring ging auch weit herunter, aber nicht so weit, dass Uwes Schmerzgrenze erreicht wurde. Ach ja, Ohrringe gab es keine in der von mir erhofften Art. Also raus aus dem Laden, denn wir wollten ja nach Kusadasi hinein. Bereits vor dem nächsten Juwelier blieb ich wie angewurzelt stehen, denn meine Augen erblickten einen Ring, wie ich ihn liebe, aber wieder keine Ohrringe. Aber der vor dem Laden stehende Inhaber bekam natürlich mein Interesse mit und wir mussten wieder in den Laden hinein. Dann wurde wieder gefeilscht und diskutiert, denn Ringe müssen bei mir eine gewisse Dicke und Gewicht haben. Und wieder wurde gefeilscht, weil ja mehr Gold für meinen dickeren Finger benötigt wurde und ein Preis genannt, den ich nach einer weiteren Reduzierung um 60 Euro auf eine gerade Summe akzeptierte. Für alle, die sich auch für Edelsteine interessieren: es handelt sich um den in der Türkei vor kurzem gefundenen Zultanit, der in der Lage ist, die Farbe mehrfach zu verändern, je nach Lichtverhältnissen. Es gibt zwei Farbvarianten, eine mehr in gelb und Grüntönen, und meine mehr in Pink, Blau und Lilatönen. Dann wurde über die Möglichkeit gesprochen, die passenden Steine für Ohrhänger zu besorgen, Emailadressen ausgetauscht und der Ring wurde dann in ca. 45 Minuten nach meinen Wünschen hergestellt. Wie schaffen die das, wofür andere Juweliere Tage brauchen? Inzwischen bummelten wir noch durch den kleinen Basar, in dem englisch kein Problem war und in einigen Läden auch deutsch gesprochen wurde. In einem Ledergeschäft wurde dann noch wegen einer begehrten Bree-Tasche verhandelt, die in hervorragender Qualität gearbeitet war und die Uwe für mich erhandelte. Dann konnte der Ring abgeholt werden und wir mussten schon zurück zum Schiff, da wir nur ein paar wenige Stunden im Hafen hatten und um 13 Uhr ablegten Richtung Istanbul.
Wir hatten zwar nichts von Kusadasi gesehen, waren um einige Hundert Euro ärmer, hatten aber einen abwechslungsreichen Vormittag in der Türkei verbracht, übrigens unserem ersten Aufenthalt in diesem Land.
Istanbul, Türkei. Wir sind uns beide nicht sicher, was wir von der Stadt halten sollen. Wir haben uns am Hafen ein Taxi mit einem englischsprachigen Fahrer genommen, der uns kreuz und quer durch die Stadt gefahren hat. An der blauen Moschee wurden wir einem Neffen übergeben, der uns führen sollte und wir stellten uns in die lange Schlange. Frauen in Tops bekamen Tücher, um die Arme zu bedecken und Männer in kurzen Hosen mussten sich die Tücher umwickeln. Die Schuhe mussten ausgezogen werden und konnten in bereitliegenden Tüten getragen werden. Die Moschee ist innen wirklich beeindruckend und das Schlangestehen hat sich gelohnt. Leider ist der Geruch nach Stinkefüssen nicht berauschend. Von dort ging der Weg zur Hagia Sofia, die aber geschlossen war und die wir dadurch nur von aussen besichtigt haben. Nur Princess hatte für ihre Ausflüge eine Sondergenehmigung für den Eintritt. Dann zurück auf einer Bodrum genannten Allee, mit diversen Obelisken und einem Brunnen, der von Wilhelm II den Türken geschenkt worden ist. Wir landeten zum Schluß im Teppichladen des Vaters unseres Führers, aber man akzeptierte sofort, dass uns keine Teppiche interessierten. Wir konnten uns vor eine Klimaanlage setzen, bekamen kalte Getränke und unser Fahrer wurde angerufen. Er setzte uns dann am Großen Basar ab, der hoffnungslos überlaufen war. Aber es war mal ganz interessant all die vielen Geschäfte zu sehen und wir wurden nirgendwo dumm angesprochen. Zurück ging es dann über die Galatabrücke, auf der der Fahrer für Uwe hielt, damit dieser die Ruby Princess, die Aida Diva, die Le Levant und Aegean Odyssey fotografieren konnte. Gekostet hat uns diese mehr als dreistündige Tour 100 Euro. Wir hätten es mit dem Hop-on Bus günstiger haben können, aber so war es uns heute lieber.
Mykonos - Griechenland: erst stand garnicht fest, ob wir überhaupt tendern können, denn die Wellen waren nicht ohne und der für die Insel typische Wind sehr heftig. Die Costa Atlantica und die Celebrity Silhouette hatten ihre Plätze schon eingenommen und wir wurden mit einheimischen Booten auf die Insel gebracht. Vorausgegangen war eine lange Wartezeit, bis unsere Tenderticketnummer aufgerufen wurde. Da wir aber einen Platz mit Speisesaal für die Wartezeit ergattern konnten, war dies nicht so schlimm. Das Einsteigen in die schaukelnden Boote machte mit Unterstützung der Crewmitglieder keine Probleme und wir konnten außen einen Platz finden. Bedingt durch die hohen Wellen wurden wir dafür aber auch ziemlich nass, aber die Kleidung trocknete bei der Wärme ziemlich schnell. Erst wirkte der Ort auf uns ziemlich trostlos, ein Hafen mit alten Booten, Bars und Restaurants, die ihre beste Zeit hinter sich haben und nicht besonders einladend wirkten.
Aber dann tauchten wir ein in das Gewirr der schmalen Gassen mit den weißen Häusern, blauen Fenstern und blauen Türen, die hier so typisch sind. Erstaunlich viele handwerklich sehr interessante Läden waren in dem Gewirr zu finden. Über Juweliere, Bekleidung, Andenken, Galerien gab es vieles zu bestaunen. Bald dachten wir, nicht mehr aus dem Gewirr der kleinen Gassen herauszufinden, aber dann waren wir plötzlich doch wieder am Hafen. Zu den Windmühlen sind wir nicht gegangen, weil der Wind immer stärker wurde. Auch am Strand soll es unangenehm gewesen sein. Nach einiger Zeit tenderten wir wieder zurück zum Schiff und genossen den restlichen Tag an Bord.
Den Seetag haben wir ganz faul verbracht, unser Lieblingsplatz ist auf Deck 16 bei der Trade Winds Bar. Dort kann Uwe im Schatten sitzen und ich kann ab und zu auf einen Liegestuhl in der Sonne wechseln. Unsere E-Books tun gute Dienste, auch bei hellem Sonnenlicht sind die Kindles gut zu lesen. Abends war der zweite formelle Abend angesagt, den wir in angeregter Gesellschaft verbracht haben. Ein australisches Ehepaar erzählte von ihren Reisen im Outback und ihren Kreuzfahrten. Der Mann hatte einen herrlichen Humor, so dass beim leckeren Essen viel gelacht wurde. Beim Essen haben wir bisher keine einzige Enttäuschung erlebt. Uwe ist glücklich mit seinem Fisch, wer Lobster mag, konnte sich heute Abend satt essen, ich bevorzugte das Filet Wellington. Das Essen gehört in eine Klasse mit Celebrity und HAL, wobei der Fisch besser als bei HAL ist, laut Uwe.
Neapel, Italien: wir haben uns vorher schon im amerikanischen Roll-Call für die Reise mit einem australischen und einem amerikanischen Paar zusammen getan, und eine gemeinsame Tour gebucht. Wir wollten keine "alten Steine" sehen, daher fiel Pompeji flach und wir entdeckten auf einem 9-stündigen Ausflug die Amalfi-Küste. Die Fahrt ist atemberaubend und die Fotoausbeute dürfte groß sein. Unser erster größerer Halt brachte uns nach Positano. Vorab möchte ich erst mal sagen, dass ich jetzt verstehe, warum die Italiener solche Autos wie den Fiat 500 und so viele Vespas bauen, ebenso wie die schmalen dreirädrigen Lieferwagen. Die Straßen waren eng, große Busse haben hier keine Chance. Die meisten Touren finden in komfortablen Vans wie in unserem Vitro mit unserem Fahrer und Führer Paolo statt. Dessen Firma AP Tours kann ich übrigens nur empfehlen. Da es in den Orten kaum Parkplätze gibt, parken viele Autos schon Kilometer vorher an der Straße. Die Tourenfahrer haben natürlich ihre favorisierten Garagen, von der aus wir zu Fuß weiter mussten. Und es ist ein langer Weg herunter in den Ort Positano, mit vielen unregelmäßigen Stufen und Wegen. Diese sind gesäumt von diversen Boutiquen, Galerien und vielen Keramikläden, die nicht unserem modernen Geschmack entsprachen. Hier fahren auch Boote nach Capri und die Touristen bevölkern den Ort. Trotzdem wirkt alles beschaulich und malerisch. Viel Zeit hatten wir nicht, denn für den Rückweg mussten wir mindestens 20 Minuten einkalkulieren. Erschöpft kamen wir wieder am Auto an und es ging weiter entlang der malerischen, kurvigen Küstenstraße nach Amalfi, wo wir uns ein italienisches Eis gönnten. Weiter ging es hinauf in die Berge. Kurz vor Ravello aßen wir in einem Restaurant abseits der touristischen Pfade Pizza, die aber nicht besser war als bei uns in Deutschland. Die Preise waren annehmbar. Unser letzter Aufenthalt war in Ravello, einem Ort, in dem Richard Wagner einige Zeit verbracht hat. Ein ruhiger großer Dorfplatz mit einer Bar und Restaurant bildet den Dorfmittelpunkt. Zu bestimmten Zeiten gibt es hier klassische Konzerte, die sicherlich sehr reizvoll für Liebhaber klassischer Musik sind. Nach diesem Aufenthalt ging es aus dem Gebirge zurück nach Neapel, wo wir gegen 17 Uhr unsere Tour beendeten, die pro Person bei 6 Personen 67 Euro plus Trinkgeld gekostet hat. Ein durchaus akzeptabler Preis für die rund 200 km lange Tour. Im Terminal hat es lange Schlangen gegeben, weil die Italiener nur mit einem Röntgenapparat gearbeitet haben und viele Touren gleichzeitig zu Ende waren. Aber wenigstens war es in einer kühlen Halle und nicht draußen in der Hitze. Außer uns waren die Liberty of the Seas und die Norwegian Spirit im Hafen.
Civitavecchia, Italien: heute bleiben wir an Bord, denn Uwe ist schon gestern ziemlich krank gewesen und hat beide Nächte kaum geschlafen. Er hat sich wohl auf Mykonos eine dicke Erkältung eingefangen. Aber kein Problem, wir hatten nichts gebucht und wir kennen Rom ganz gut. Also sehen wir uns heute näher auf dem Schiff um und faulenzen.
Livorno, Italien: der Hafen für Florenz und Pisa. Da Uwe immer noch kränkelt, lösen wir nur eine Shuttlebuskarte für 5 Euro, die den ganzen Tag gilt und uns den langen Weg ins Zentrum von Livorno bringt. Dort gibt es allerdings so gut wie nichts zu sehen. Die Stadt wirkt auf mich düster, obwohl die Sonne scheint. Nichts ist von der italienischen Leichtigkeit zu spüren und nach einem kurzen Spaziergang kehren wir zum Schiff zurück. Dort genießen wir das fast leere Schiff. Nachmittags gibt es heftige Schauer, und die Leute kommen mit Schirmen, Regencapes oder klatschnass zurück. Und abends gehen wir eine eine weitere Productionshow, die wir uns auch bis zum Ende ansehen. Zum Abendessen gibt es wieder eine nette 6er Runde, mit bereits bekannten Gesichtern bei einem wieder hervorragenden Essen. Nicht ein Ausrutscher, hatten wir das überhaupt schon einmal?
Monaco - Monte Carlo: unser letzter Hafen, strahlender Sonnenschein, schon früh am Morgen. Gegen 9 Uhr gehen wir von Bord, im Terminal erhalten wir Hinweise für einen Hop-on Bus und ein Ermässigungsbuch, mit dem wir statt 18 Euro nur 16 Euro für die einstündige Fahrt zahlen. Und die Fahrt lohnt sich wirklich, wir gelangen in jede Ecke des Fürstentums und steigen dann am Fürstenpalast aus, um durch die Gassen zu bummeln und um weiter zur Kathedrale zu gelangen. Wieder zurück am Palast wird dort eine Ausstellung alter Kriegsgeräte gezeigt, alte Jeeps, die Leute laufen in alten Armeeuniformen herum und die Touristen sind begeistert. Nachdem der nächste Bus sich schnell gefüllt hat, müssen wir einen weiteren abwarten, um die restliche Fahrt durchs Fürstentum zu genießen. Mittags um zwei legen wir ab und weiter geht unsere Fahrt zu unserem Endziel Barcelona.
Das Schiff: Heute entdecken wir auch so versteckte Bars wie das Adagio, das auf einem Deck mit dem Spezialitätenrestaurant Sabatinis liegt. Diese Bar ist mehr ein Geheimtipp und leider haben wir es nicht geschafft, diesen Tipp umzusetzen. Das Schiff gefällt uns gut, es hat zwar nicht die moderne Anmutung wie die von uns so geliebte Solstice Klasse von Celebrity. Aber der etwas altmodisch, elegante Stil hat auch seine Reize. Wie wir auf Videos gesehen haben, wird sich dieser Stil auch bei der neuen Royal Princess nur unwesentlich ändern, schade. Im Michelangelo Restaurant ist genügend Platz zwischen den Tischen, wir haben entweder an 6er oder 8er Tischen gesessen und fast immer wohl gefühlt. Die Bedienung war bis auf einen Ausrutscher sehr gut, wir haben aber zusammen mit dem deutschen Headwaiter Wolfgang zugesehen, dass wir in der von uns bevorzugten Sektion bei Olena und Putra sitzen konnten. Diese wussten bereits beim zweiten Mal, was unsere Vorlieben sind. Einer unserer Lieblingsplätze ist definitiv das International Cafe auf Deck 5, in der Nähe unserer Kabine. Kuchen, Croissants, Donuts, alles entsprechend der Tageszeit, sind gratis. Nur das Eis kostet pro Kugel $ 1,50. Da wir uns einigermaßen von den Desserts ferngehalten haben, kann ich zur Qualität nichts sagen. Abends werden an der Theke ausserdem diverse Salate, mehrere Sorten Käse, getrocknete Früchte, Walnüsse u.ä. präsentiert. Die Theke ist fast immer umlagert, viele Menschen können nicht glauben, dass bis auf das Eis alles gratis ist. Kaffeespezialitäten sind natürlich zu bezahlen, aber mit unserer direkt am ersten Tag erworbenen Kaffeekarte bezahlbar. Dafür ist der Kaffee laut Uwe in den anderen Restaurants nicht genießbar. Auch die Getränkekarte hat sich für uns gelohnt. Statt Lunch hatte ich fast immer einen Milchshake, lecker, den werde ich vermissen, aber dafür entfällt die Kalorienaufnahme in Form von Milch, Eis und Sahne und ich werde ja ab Mitte der Woche wieder dreimal pro Woche zum Workout gehen und die Kalorien abarbeiten. Mit den an Bord bereit stehenden Maschinen bin ich leider nicht klar gekommen, da ich hydraulische Geräte gewohnt bin und nicht Geräte, die mit reiner Kraft betrieben werden. Und bei einer Zumbalektion habe ich nach einer Viertelstunde erschöpft aufgegeben. So viel zu meiner Kondition durch mein 3-mal wöchentliches Training. Noch einmal zur Piazza auf Deck 5, hier spielt sich das Leben ab, ob auf dem Weg zum Michelangelo Restaurant, ob in einer Unterbrechung beim Cafe, oder um einfach nur zu zu sehen, wie Artisten ihre Fertigkeiten zeigen, oder den verschiedenen Musikern zuzuhören.
Der letzte Tag lief ganz ruhig ab. Bis 8.30 Uhr mussten wir die Kabine räumen, dann konnten wir in die Fusion Bar, um dort unseren Aufrug zu erwarten. Kaffee und Kuchen standen bereit, das habe ich bisher nur bei den Diamond, oder Elite Membern erlebt. Da es keine Einreiseformalitäten gab, lief alles ganz locker. Das Gepäck stand bereit, allerdings herrschte am Taxistand eine lange Schlange, die von der Polizei reguliert wurde. Die Fahrt zum Flughafen kostete uns 36 Euro, ein ganz schön heftiger Preis, denn netterweise hat man unsere beiden Rucksäcke auch wie Koffer mitgerechnet. Der Rückflug mit Lufthansa verlief ruhig, das warme Sandwich konnte man vergessen. Und am frühen Nachmittag waren wir wieder zu Hause.

© 2012 by Marita & Uwe Oppermann. Design by Uwe Oppermann.