Reisebericht zur Transatlantik Kreuzfahrt mit der Serenade otS 2015

Transatlantik-Kreuzfahrt mit der Serenade of the Seas vom 30.8.-15.9.2015

 
Route: Kopenhagen - Oslo, Norwegen - Kristiansand, Norwegen - Seetag - Faroer Inseln, Dänemark - Seetag - Reykjavik, Island 2 Tage - Akureyri, Island - 5 Seetage - Halifax, Kanada - Bayonne, New Jersey
Diese Kreuzfahrt hatten wir schon seit einigen Jahren auf dem ¨Radar¨, aber irgendwie hatte es nie geklappt. Im Juli 2014 buchte ich dann für uns auf der Serenade, dem letzten Schiff, das uns aus der Radiance Klasse noch fehlte. Die Preise, waren selbst für eine Innenkabine, mit über 1300 € ziemlich gesalzen, aber aus den Vorjahren meinte ich zu wissen, dass diese Reisen sehr schnell ausgebucht waren und teilweise im Preis noch gestiegen sind. Das war auch bei dieser Reise erst der Fall. Dann gaben wohl einige Reisebüros ihre Kontingente zurück und RCCL warf ein Angebot für einen Tag auf den Markt, in dem die Reise für 999 € für die Garantie-Innenkabine, inklusive Flügen, inklusive Transfers und Stadtrundfahrt N.Y. angeboten wurde.
Naja, nichts dran zu machen, wir freuten uns trotzdem auf diese Reise, die uns endlich mal nach Island führen würde, dass uns vor allem im letzten Jahr von einem Bekannten durch dessen Islandreise und seinen vielen Facebook-Posts sehr schmackhaft gemacht wurde.
Beginnen wir mit der Anreise: Die Flüge waren von unserem Reisebüro extra gebucht worden, hin nach Kopenhagen mit Air Berlin, zurück als Direktflug von Newark nach Düsseldorf mit Lufthansa. Die Transfers buchte ich ebenfalls über unser Reisebüro bei RCCL, da ich in den Foren las, dass es schwierig und mit langen Schlangen verbunden wäre, von Bayonne nach Newark zu kommen. Außerdem hatte uns die letzte Taxifahrt vom Flughafen in Kopenhagen zum Ozeankai 75 € gekostet, ein hoher Preis, den wir allerdings teilen konnten, da wir zu Viert waren.
Die Fahrt zum Flughafen an einem frühen Sonntagmorgen war schnell und problemlos mit unserem üblichen Fahrer, die Kofferabgabe war in 5 Minuten dank Online-Check-in erledigt. Die Sicherheitsinspektion war auch in ein paar Minuten erledigt, nur Uwes Elektronikkoffer führte wie immer zu Verzögerungen. Am Gate bekamen wir dann plötzlich Kofferanhänger mit Nummern und den Gegenstücken ausgehändigt, mit dem Hinweis, dass Handgepäckstücke wegen der minimalen Größe der Maschine abgegeben werden müssten. Als wir die Propellermaschine sahen, zu der wir weit mit dem Bus fahren mussten, war uns das klar, aber Uwe sprach mit dem Handling Agenten mit Hinweis auf teure Kameras und durfte seinen Rucksack mit in die Maschine nehmen.
Mit fast 80 Leuten war die Maschine auch fast voll und wir starteten mit rund 20 Minuten Verspätung zu unserem 1:10 Stunden dauernden Flug. In Kopenhagen bekamen wir unser Handgepäck vor der Maschine, niemand kontrollierte, ob das Gepäckstück auch zum passenden Gepäckabschnitt passte. Wir waren in einer so weit außerhalb liegenden Parkposition, dass wir in den Flughafen laufen konnten. Wir fühlten uns wie in La Romana, zu Fuß über das Rollfeld. Der Weg zum Kofferband war dann aber unendlich lang, ich denke, dass wir so an die 20 Minuten quer durch den gesamten Flughafen mit vielen schönen und teuren Geschäften gelaufen sind. Unsere Koffer kamen recht schnell und draußen bildete sich eine Schlange für den Transfer. Und was dann begann, kann man nur als Witz bezeichnen. Wir gingen zum RCCL-Stand, standen vor einer Dame, die aber kein RCCL-Zeichen trug, sich aber mit einer Liste wichtigmachte. Ich zeigte ihr unseren Transfervoucher, sie meinte, wir ständen nicht auf der Liste für den Bus, fügte uns aber per Hand hinzu. Ich sah ein E-Hoi-Zeichen und sagte, wir gehören zu keiner E-Hoi-Gruppe. Sie meinte, das wäre egal, fügte unsere Namen per Hand zu und wir sollten draußen zum Bus gehen, unser Gepäck abgeben und einsteigen.
Der Bus füllte sich immer mehr und wir hörten sie plötzlich von draußen über uns sprechen. Sie kam hinein fragte nach Ehepaar Oppermann und wir müssten wieder aussteigen, da wir nicht zur Gruppe gehören würden und der Bus nicht ausreichen würde. Wir sollten uns ein Taxi nehmen und uns die Kosten von unserem Reisebüro erstatten lassen, die uns nicht angemeldet hätten. Also mit allem Handgepäck wieder aussteigen, aber man erbot sich ¨netterweise¨ unser Gepäck mitzunehmen und abzuliefern (sonst hätte man nämlich den Anhänger fast komplett entladen müssen). Wir sind aber doch nicht so dumm, wie sie meint, gingen zurück in den Flughafen, fanden die ¨richtige¨ RCCL-Mitarbeiterin, die uns zu einer anderen Gruppe wies, die sobald zum Bus gebracht wurde. Sie meinte auch, die Dame von E-Hoi hätte alles chaotisch durcheinander gebracht. Wir stiegen also in den richtigen Bus, fuhren in rund 35 Minuten zum Hafen, quer durch die Stadt. Embarkation: Wir standen ca. 40 Minuten in der Schlange für Diamond Member und sahen die immer länger werdenden Gesichter, wenn die Diamond und aufwärts Mitglieder zu den Schaltern gewunken wurden und die anderen Passagiere lange und lange warten mussten, bis sie einchecken konnten. Gegen 12:30 Uhr waren wir auf dem Schiff, also wie immer rauf ins Windjammer und oh Freude, auf dem Heckdeck außen einen Platz mit netten jungen Amerikanern gefunden und trotz frei zugänglicher Kabinen noch lange gequatscht.
Die Kabine
Unsere Innenkabine 8639 war sehr sauber, ich habe es sehr gründlich überprüft, vor allem im Bad und in den Schrankfächern. Der erste Koffer kam sehr schnell und konnte ausgepackt werden. Der zweite Koffer kam erst nach der Sicherheitsübung, die auf dem Aussendeck ohne Schwimmwesten stattfand.
Übrigens für die Frauen, die ja normalerweise alles packen: im Bad sind Seife, Shampoo, Conditioner und Bodylotion vorhanden. Der Platz im doppeltürigen Schrank ist ausreichend, es sind genügend Kleiderbügel vorhanden, und nicht diese blöden Bügel, die man erst aushaken muss. Links im Schrank sind Fächer, die allerdings sehr schmal sind, so dass gerade mal Slips und Kleinteile hinpassen.
Im Schreibtisch gibt es rechts und links je 3 Schubladen, in die wir unsere Oberhemden und Shirts gepackt haben. Über dem Schreibtisch gibt es die üblichen Spiegelschränke rechts und links in dessen dreieckige Fächer auch nur Kleinteile passen. Über dem TV gibt es noch einen Schrank, der einmal den Safe, darüber ein größeres und ein kleineres Fach enthält. Nachdem ich den Stateroom-Attendant Albert gebeten habe, die Bademäntel, die uns eh zu klein sind, zu entfernen, haben wir auch ein großes Fach mehr im Schrank.
Die Betten haben wir auseinander stellenlassen, so haben wir den Platz in der Mitte und bekamen die Koffer einfacher unter die Betten. Als wir von einem ersten Treffen mit Cruise-Critic Mitgliedern an der Pool Bar zurückkamen, war schon alles erledigt und mein destilliertes Wasser für mein Apnoe-Gerät kam auch bald. Ungewöhnlich übrigens die Begrüßung durch Albert: ¨Schön, dass Sie wieder mit uns reisen, so sichern Sie unsere Arbeitsplätze¨ und er fragte mehrmals nach Zusatzwünschen, was von uns mit einem ersten Extra-Trinkgeld belohnt wurde. So wurden wir im Prinzip jeden Tag befragt, ob wir Wünsche haben.
Man sieht der Kabine natürlich in manchen Bereichen ihr Alter an, z.B. die Dusche ist am Boden außen in der Halterung kaum noch mit Farbe bedeckt, aber innen alles sauber und das ist wichtiger. Die Betten sind okay, auch wenn ich diese unten abgerundeten Betten an einer Seite nicht mag.
Die Klimaanlage blies leider direkt auf Uwes Bett, mit dem Fakt, dass er friert und ich geschwitzt habe. Mal sehen, wie wir das regeln können. Nach ein paar Tagen kann ich jetzt mehr zur Kabine sagen. Die Klimaanlage bekommen wir einfach nicht richtig eingestellt, einige Leute haben sich den Innenvorhang vorgezogen, der aber bei uns dort nicht vorhanden ist. Außerdem ist sie ziemlich laut, ohne Ohropax könnten wir nicht schlafen.
Der Duschkopf lässt sich nicht gut arretieren, so dass das Wasser gegen die Wand spritzt und nicht hinunter auf den Körper, also muss man ihn teilweise in die Hand nehmen. Wenn man in der Dusche steht, sieht man auf der Rückseite der Duschabtrennung, einige Schimmelstellen an die man sicher nur mit Ausbauen herankommt. Die Oberbetten gehören leider zu den schwereren, da haben wir auf anderen Schiffen schon wesentlich leichtere gehabt, so wie ich es von zu Hause gewohnt bin. Ich fühle mich immer etwas erdrückt und stecke sie nachts oft seitlich und schlafe nur mit einem Laken.
Das Schiff
Der Allgemeinzustand des Schiffes ist okay, man sieht natürlich sein Alter von 12 Jahren doch an etlichen Stellen, vor allem an vielen Tischen, die Macken haben, oder von Getränken aufgeweicht sind. Ich denke, da wird uns noch einiges mehr auffallen. Natürlich fällt einem nach einigen Tagen immer mehr auf. Gestern z.B. beim Frühstück im MDR, dass die Stühle oben an der Lehne am Holz ziemlich zerkratzt sind und der aufgesetzte gepolsterte Teil teilweise nur noch Millimeterweiese mit der Lehne verbunden ist. Die meisten Sitze in den öffentlichen Bereichen finde ich von der Polsterung noch okay, aber einige sind vom Stoff her doch zerschlissen, ebenso wie etliche Teppiche. Gestern habe ich mir in der R-Bar im Atrium die Arme gescheuert, weil die Ecken der Armlehnen total aufgerissen sind. Teilweise müssen bei manchen Essenssitzungen Stühle ausgewechselt werden, weil sie kurz vorm Zusammenklappen waren.
Überall wurden am ersten Tag die Getränkepakete beworben, die übrigens wieder teurer geworden sind. Unser lieber Franz Neumeier kann seine Preislisten alle anpassen. Z.B. hatte er die Cola mit 2,50 angegeben und damit noch unter dem Level anderer Reedereien, diese kostet jetzt allerdings $3 plus Servicecharge. Daher haben wir uns auch entschieden, für Uwe ein Softdrinkpaket zu nehmen, $128 für die gesamte Kreuzfahrt und auf den Flyern überhaupt nicht beworben. Das preiswerteste Paket ist das Replenisch-Paket für $ 22 mit Softdrinks und frischem Orangensaft und Kaffeespezialitäten. Aber da Uwe seinen Cappuccino (sonst 4,50$) in der Diamond Lounge trinken kann, lohnt sich das für uns nicht.
Die Diamond Lounge ist ein abgeteilter Bereich des Vortex auf Deck 13, der zur Social Hour geöffnet wird. Aber dort einen Platz zu bekommen ist fast unmöglich. Daher haben wir uns direkt mit den Barkeepern in der Rezeptionsbar bekannt gemacht, und auch ¨ausgehandelt¨ dass ich meinen, nicht auf der Karte für die Social Hour stehenden Cosmopolitan bekomme. Und Leute, der hat´s in sich sich, nach zweien war ich gestern vor dem ersten Dinner fast abgefüllt.
Restaurants
Main Restaurant: Daher entschieden wir uns auch für einen Zweiertisch. Übrigens wurden wir beim An Bord Kommen nach der gewünschten Essenszeit gefragt und diese wurde in einer Liste eingetragen, damit man das Anytime Dining in den ersten Tagen in den Griff bekommt.
Wir hatten einen sehr netten Kellner aus der Türkei, Bulent und eine supernette Ass. Waitress, Nevena aus Serbien. Das Essen war okay, aber auch nicht mehr. Warten wir mal die nächsten Tage ab. Der gestrige Lunch im Windjammer war so lala, keine besonders große Auswahl. Heute war es nur unser Appetit auf Hot Dogs, das ich die anderen Sachen nicht beachtet habe. Heute Morgen habe ich direkt den netten Windjammer Küchenchef Joseph aus Indien kennen gelernt, der auch einige der uns bekannten Köche kennt. Das Frühstück war auch in Ordnung, der Orangensaft wurde uns gebracht, wir haben uns mit dem Omelettkoch bekannt gemacht, das Mehrkornbrot ist gut, und delikat wie immer das Raisinbread. Morgen werde ich mal auf die andere Auswahl achten, auf die meine Freundin Marlis so wert legt, wie z.B. Lachs. Aber evtl. Probieren wir morgen auch den MDR aus, weil nur dort Eggs Benedict serviert werden.
Tag 2: Oslo, Norwegen:
Uwe ist extra früh aufgestanden, um die lange Fjordfahrt zu filmen und hat mich weiter schlafen lassen. Leider war das Wetter so mies, dass es sich nicht gelohnt hat. Also hat er die Aussicht beim Frühstücken vom Windjammer aus genossen und ich bin später zu ihm gestoßen. Nach einem leckeren Frühstück und Kennenlernen einiger Leute legten wir gegen 9:30 in Oslo direkt unterhalb des Akershus an, also nah an der Stadt. Gegen 10 Uhr konnten wir das Schiff verlassen und machten uns auf den Weg Richtung Radhuset.
Es war inzwischen warm geworden und die Temperatur auf rund 24 Grad gestiegen. Dabei trafen wir noch alte Bekannte, mit denen wir vor 9 Jahren die Voyager TA gemacht haben. Erst einmal ging es ins Rathaus, das man von der Rückseite, die sehr ansprechend gestaltet ist mit Brunnen und Malereien, kostenlos besichtigen kann. Im Prinzip ist es eine große Halle, über und über bemalt, deren Geschichte ich aber noch recherchieren muss.
Danach ging es in den Innenstadtbereich, wo mal sich auf Wahlen vorbereitet. Je öfter wir in Oslo sind, desto besser gefällt uns die Stadt. Es ist eine belebte, aber auch gelebte Stadt mit unzähligen Straßencafes und Restaurants, die auch alle gefüllt sind und das bei enormen Preisen. So kostet z.B. eine Pizza gut 20 €. Wir gingen in unser Lieblingswarenhaus, das Glas Magazinet, in dem man überall wunderbar designte Gebrauchsartikel findet, von denen ich gottseidank nichts mitnehmen kann.
Weiter ging es in die Kathedrale, die heute zum ersten Mal bei all unseren Besuchen geöffnet war. Wir folgten dem Bereich der belebten Haupteinkaufstrasse Richtung Bahnhof. Was uns aufgefallen ist, hier gibt es im Vergleich zu unseren Innenstädten keine Leerstände, keine Billigläden, eher das Gegenteil mit sehr hochwertigen Geschäften. Wir wollten weiter zum neuen Opernhaus, aber dort wurde renoviert und viele Kräne versperrten die Sicht. Da wir auf die andere Seite der Stadt wollten, sprachen wir mit einem jungen Einheimischen über die Busse und er riet uns, bis zum Rathaus zu fahren. Wir stiegen also ein, wollten bezahlen, aber der Fahrer fragte nach welchem Tarif und ich sagte nur Radhuset und er winkte uns durch und wir durften kostenlos mitfahren.
Die Fahrt war unglaublich, erst über der Erde, dann durch einen irre langen Tunnel, der den gesamten Hafenbereich unterqueren muss, denn wir kamen genau auf der anderen Seite, die wir besuchen wollten, aus. Das Wetter war herrlich, wir haben bei den unzähligen Sitzmöglichkeiten in der Stadt immer wieder Pausen eingelegt und die Sonne genossen. Im neuen Bereich des Hafens, gegenüber der Piers, ist eine tolle Fusion zwischen alten Backsteinbauten und modernen Gebäuden entstanden, unten befinden sich in fast allen Gebäuden Restaurants und Cafés, auch hier wieder alles gut besucht, viele von Anzugträgern, die dort wohl ihre Mittagspause verbrachten. Aber auch hier unzählige kostenlose Sitzmöglichkeiten an der Promenade und freies WLAN, so dass wir mit dem heißen Deutschland Kontakt aufnehmen konnten. Wir genossen auf einer Bank mit Sicht auf die Serenade unser geliebtes norwegisches Softeis (Preis rund 4 €) und dann ging es langsam zurück zum Schiff. Dabei wurden wir von einem Deutschen angesprochen, der sagte, wir wären Marita und Uwe, was uns sehr erstaunte, aber sich damit erklärte, dass er morgens wie wir in der Diamond Lounge war und unser Gespräch mit Amerikanern mithörte, die sich natürlich namentlich vorstellen, wie wir dann auch. Er fragte, ob ich Tipps für ihn als Einzelreisenden hätte.
Dann brachten wir unsere Sachen in die Kabine, fuhren rauf ins Windjammer und hatten das Glück draußen einen Platz in der Sonne an der Reling zu ergattern, wo wir eine Stunde noch einmal die Sonne genossen. Danach war ein Schläfchen angesagt und später wollten wir zur Social Hour ins Vortex, das aber total überfüllt war und das um 17 Uhr. Also gingen wir wieder in die R-Bar im Atrium. Dieses Mal machte ich den Versuch, und nahm mir noch einen leckeren Behringer White Zinfandel mit ins Restaurant, absolut kein Problem und das tat ich von da an jeden Abend, ebenso wenn wir aus der Diamond Lounge kamen. Wir bekamen wieder den gleichen Tisch, wurden freudig begrüßt, Uwe bekam automatisch seine Sprite und wir hatten ein leckeres Dinner mit Tischnachbarn an den beiden Zweiertischen neben uns aus Österreich, Margit und Martin und Karen und Peter aus Australien. Vom Essen her habe ich das Gefühl, dass es jeden Tag besser wird, was auch dem jungen neuen deutschen Exec. Souschef zuzuschreiben ist, der große Pläne hat.
Für die Show waren wir zu müde nach dem langen Tag und gingen früh gegen 22 Uhr in die Kabine.
Tag 3: Kristiansand:
Ich bin früh wach geworden, gegen 5:30 und beschloss ins Solarium in den Whirlpool zu gehen und Uwe weiter schlafen zu lassen. Ich genoss die warme Wassermassage, einen anschließenden Snack und O-Saft im Parkcafé. Aber der Aufenthalt machte in den nassen Sachen keinen Spaß, da es draußen kalt war und in Strömen regnete und die Tür zum Solarium geöffnet war. Also zurück in die Kabine, wo Uwe bereits fertig war. Nach dem Duschen dann auf zur Schiffsentdeckung für Uwe und ich zum Schreiben in eine ruhige Ecke mit vernünftiger Sitzmöglichkeit.
Gleich wollen wir im MDR frühstücken und hoffen, dass das Wetter sich bessert, denn wir haben bei Avis ein Auto bestellt, um zu Orten in Südnorwegen zu fahren, wo wir vor Jahrzehnten zwei Urlaube verbracht haben und die wir gerne noch einmal besuchen wollten. Aber bei Regen und den vorausgesagten 15 ° wird das natürlich nicht so viel Spaß machen, wie bei gutem Wetter.
Tja, was soll ich schreiben, kein Tag läuft anscheinend so wie geplant. Bei schlechtem Wetter machten wir uns gegen 10:30 auf den angeblich kurzen Weg zur Avis Station, und der Weg zog sich und zog sich. Jede Fußgängerampel war rot und davon gab es auf dem langen Weg nicht gerade wenige. Es regnete immer mehr, wir wurden immer nasser und unsere Laune sank und sank.
Nach ca. 35 Minuten kam die Avis Station in Sicht und wir gingen hinein, begrüßt von einem netten, jungen Mitarbeiter, dem wir unser Leid mit dem langen Weg klagten, den wir zurück ja auch laufen mussten und sich dadurch unsere Zeit für Südnorwegen um mehr als eine Stunde verringerte. Er bot von selbst an, die Buchung zu stornieren, und zu unserer Freude, kostenlos. Es hätte bei dem Wetter auch keinen Sinn gemacht, die teilweise sehr engen, kurvigen Straßen zu fahren, um vielleicht keine schönen Aussichten genießen zu können. So bummelten wir weiter bei leichtem Regen durch den hübschen Ort, sahen in einer kleinen Glasbläserei zu wie ein kunstvolles Glas entstand. Leider hatte ich mir bei dem strammen Marsch zu Avis wohl eine Muskelzerrung im Oberschenkel zugezogen und wir entschlossen uns von der Innenstadt zum eigentlich nahe liegenden Terminal ein Taxi zu nehmen. Für eine Fahrt von maximal 3 Minuten zahlten wir 104 NOK, umgerechnet rund 10 Euro.
Zum Lunch ging es ins Windjammer, der einzigen Möglichkeit an einem Hafentag zu lunchen, außer ab 14 Uhr im Park Cafe. Und die Auswahl war wieder nicht berauschend. Aber an einem der hinteren Stationen vor Kopf wurden überbackene Sandwiches angeboten und wir entschieden uns für Thunfisch mit Käse überbacken. Und die waren zugegebenermaßen köstlich. Aber von all den anderen Sachen hätten wir auch nicht essen wollen. Es sah nicht sehr ansprechend aus.
Ich hoffe, dass morgen am Seetag, der MDR für Brasserie 30 geöffnet wird. Nach einem Nickerchen holten wir uns Kuchen aus dem Windjammer und nahmen ihn mit in die Diamond Lounge, damit Uwe den Cappuccino genießen konnte. Wir hatten unsere Kindles dabei und waren erschrocken, als sich um 4:30 Menschenmassen in den Raum ergossen, der auch zum Vortex geöffnet wurde. So kamen wir plötzlich in den Genuss der frühen Social Hour. Eine Viertelstunde später waren in beiden Räumen alle Plätze besetzt. Laut Concierge wird sich das erst gegen 18 Uhr ändern, wenn die Ersten zum Essen gehen.
Heute um 19:30 findet im Atrium der Kapitänsempfang statt, die Leute sollen sich auf 4 Etagen rund ums Atrium verteilen. Es wurden auch schon Gerätschaften für die Artisten angebracht. Aber dort einen Platz zu ergattern, dürfte ebenso schwierig sein, wie in der Diamond Lounge.
Was uns aufgefallen ist, sind die absolut ungewöhnlichen Zeiten, zu denen die Veranstaltungen stattfinden. Vieles um 19:30, wie der Empfang, wie Trivia und andere Veranstaltungen. Das sind doch Zeiten, wo viele zum Dinner gehen. Für uns nicht nachvollziehbar.
Nachträglich möchte ich noch vom Diamond Frühstück im MDR berichten. Eine halbe Stunde später als angegeben wurde der Saal auf Deck 4 um 8:00 geöffnet, es gab schon lange Schlangen für beide Seiten. Wir kamen an einen großen runden Tisch mit sehr netten Leuten zusammen und hatten eine angeregte Unterhaltung. Donna und Cy waren auf einer B2B2B und hatten schon 2 Touren auf der Serenade hinter sich und kannten Gott und die Welt. Wir wurden gemeinschaftlich gefragt, welche der für uns nicht zuzahlpflichtigen Getränke wir wollten: die meisten bestellten Cappuccino oder Latte. Dann kam ein Kellner mit dem Gebäck und meinem geliebten Raisinbread. Wir bestellten uns die Eggs Benedict, die uns gut schmeckten und hatten wie gesagt in netter Gesellschaft ein ausgedehntes Frühstück.
Abends waren wir zeitig im Atrium um noch einen Platz in der ersten Reihe zu ergattern, setzten unsere Social Hour über die auf der Karte aufgebuchten Freigetränke fort. Einige Zeit später spielte dann die Band im Big Band Sound, zu dem viele Herrschaften, alles ältere Semester, die meisten davon hervorragend tanzten. Dann wurde der Innenbereich mit Seilen abgesperrt. Von der Decke schwebte eine Tänzerin in einem knappen Kostüm, die dann von den restlichen Tänzern ebenfalls in ein Rokoko-Kostüm gesteckt wurde und zu Musik a la Rondo Veneziana tanzten.
Der Kapitän betrat die Fläche und hielt eine launige Rede und gab uns einige Fakten: 2034 Passagiere aus 24 Nationen, davon 79 aus Kanada, 109 aus Australien, 120 aus Norwegen, 170 aus Dänemark, 349 Deutsche, 986 aus den USA. Davon 1187 Wiederholer. 842 Crewmitglieder aus 63 Nationen. Dann wurden diverse Offiziere vorgestellt, die Tänzer und eine Sängerin kamen noch einmal und zwei Akrobaten hangen hoch im Atrium an Bändern. Eine gelungene Veranstaltung.
Danach wollten wir in den MDR, aber die Schlangen waren so voll, dass wir ins Windjammer gingen. Dort sprach uns direkt der Koch für die frischen Steaks und Fischspeisen an und wir ließen uns frische Steaks braten. Dazu gab es diverse Beilagen. Wir sprachen später mit Joseph, dem Chefkoch des Windjammers über die unterschiedliche Auswahl mittags und abends. Er erklärte uns, dass mittags die Heißtheke doppelt vertreten ist und abends in beiden Theken unterschiedliche Speisen präsentiert werden. Dazu gibt es dann wie gesagt, die Station für frisch Gebratenes und eine Monogolian Wok-Station. Uns hat es sehr gut geschmeckt.
Zu den Preisen: ich habe ja bereits geschrieben, dass die Preise, die Franz Neumeier in seiner wunderbaren Liste angibt, schon längst wieder überholt sind. Hier die Kosten der Pakete: Das Sodapaket kostet pro Tag $ 8, 12 Flaschen Wasser $ 47, 24 Flaschen $ 82. Royal Replenish $ 22 pro Tag, Select $ 42, Premium $ 57, Ultimate $ 67. Ein Cappuccino kostet inzwischen $ 4,50 plus Servicecharge, gut dass wir ihn uns täglich mehrmals in der Lounge kostenlos holen können.
Wir haben festgestellt, dass einige Diamond Gäste nicht wissen, dass auf ihren Karten 3 Getränke pro Tag in der Zeit von 16:30 und 20:00 aufgebucht sind, da die Lounges meistens zu voll sind und sie diese Getränke in allen Bars zu sich nehmen können. Wenn man mit dem Barkeeper spricht, bekommt man auch Cocktails, die auf der speziellen Karte nicht aufgeführt sind, die aber die aufgeführten Spirituosen enthalten.
Tag 4: Seetag:
Das heutige Wetter nennen wir Rockin` and Rollin`. Wir haben eine Windgeschwindigkeit von 120 km/Std. Die Wellen sind im mittleren Bereich, aber die Aussenbereiche sind gesperrt und in den Treppenhäusern hängen Tüten aus. Die Pools wurden ausgelassen und wir haben uns nach dem Frühstück im MDR einen netten Platz in der Diamond Lounge gesichert, wo wir quatschen, lesen und schreiben können.
Heute, am Seetag gibt es von 12:00 bis 13:15 im MDR Brasserie 30, auf das wir uns freuen. Um 15:00 haben wir in der Safari Lounge unser Meet & Mingle Treffen von Cruise Critic. Das Essen im MDR war gut und wir hatten nette Gesellschaft von Australiern, die sich auf einer 4 1/2 Monate dauernden Reise rund um die Welt befinden, die 4 Kreuzfahrten beinhaltet und diverse Landaufenthalte. Witziger weise enden sie wieder in Europa mit der Queen Mary 2, wo ihre erste Cruise in Kopenhagen begann, da so der Flug zurück nach Brisbane nur die Hälfte kostet.
Das Meet&Mingle war in unserer langen Reihe wohl das Uninteressanteste. Wir bekamen, mal wieder, den Umhängenotizblock, einige Preise wurden vergeben, nachdem man Antworten auf Fragen rund ums Schiff in den Saal rufen musste. Kellner mit Limonade und Eistee liefen herum und vorne gab es einige Häppchen. Kein einziger Offizier kam vorbei, obwohl wir wohl um die 200 Cruise Critic Leute in der Safari Lounge waren, die, wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, früher Colony Club hieß.
Tag 5: Faroer Inseln, Dänemark:
mit einem Wort: Langweilig und das für umgerechnet 67 €. Wir kamen übrigens mit einer halben Stunde Verspätung an, da in einem Fjord ein Kabel gespannt war und der Lotse uns durch 2 andere Fjorde nach Klaksvik lotsen musste. Daher bekamen wir auch eine extra halbe Stunde mehr für den Landgang.
Wir hatten vorher einen Ausflug über das Tourismus Büro nach Kalsoy, der Nachbarinsel, reserviert. Mit einem kostenlosen Shuttle fuhren wir ins Stadtzentrum, musste noch eine gehörige Strecke zum Büro stramm laufen, denn mit uns waren Menschenmassen dorthin unterwegs. Als wir ankamen war die Schlange bis draußen schon sehr lang. Nach langer Zeit kamen wir endlich an die Reihe, mussten an einer Stelle bestätigen und unseren Namen nennen, dass wir für den Ausflug gebucht haben, denn es gibt nur einen großen Bus auf den Inseln, der 34 Personen fasst, und natürlich ausgebucht war. An einer anderen Stelle im total überfüllten Büro mussten wir per Kreditkarte bezahlen. Durch die Enge kam es schon zu einigen Streitereien und eine Frau wurde gegenüber den Mitarbeitern so lautstark und ausfallend, dass man sie nach hinten brachte.
Endlich fertig, ging es in den fast schon vollen Bus, der hinter dem Gebäude stand. Aber natürlich mussten wir noch längere Zeit auf einige Nachzügler warten. Gegen 10 Uhr ging es los. Übrigens wollten etliche Leute auch mit dem öffentlichen Bus nach Torhaven, der kleinsten Hauptstadt der Welt fahren. Durch unsere Verspätung war der Bus allerdings weg, sie mussten 2 Stunden warten und bekamen direkt gesagt, sie sollen im Bus bleiben und dort nicht aussteigen, da der Bus klein sei und sie sonst nicht zurückkämen. Für den Preis von rund 14 Euro haben sie sicher Einiges (langweiliges) auf den jeweils rund 80 Kilometern gesehen. Nachtrag: wie ich von einem Mitreisenden erfahren habe, konnten nur diejenigen mitfahren, die dänische Kronen dabei hatten. Es wurden weder Euro, noch Dollar, noch Kreditkarten akzeptiert, wie auch sicherlich in keinem deutschen öffentlichen Verkehrsmittel.
Wir fuhren also mit unserm Bus wenige Minuten bis zu einer Fähre, die uns in 20 Minuten auf die Insel Kalsoy brachte, Einige stiegen auch aus, um den knappen Platz neben Bus uns PKW´ s zu nutzen, um zu fotografieren oder zu filmen, zumal wir auch die Serenade passierten. Die Inseln bestehen aus Felsen, die Gras bewachsen sind, auf denen auch an Steilhängen, Schafe weiden. Außerdem haben wir noch einige Gänse und 4 Kühe gesehen. Die Landschaft änderte sich im Prinzip nicht, links auf dem Hinweg die bewachsenen Steilhänge, ohne Bäume übrigens, rechts der Fjord, der ziemlich neblig war. Es ging durch 4 - 5 Tunnel, alles auf Straßen, auf denen Gegenverkehr praktisch unmöglich ist.
Blauer TextWir landeten am Ende der Welt, dort hatten wir eine Stunde Aufenthalt, in der man in eine Schmiede gehen konnte. Der Schmied musste allerdings erst einmal vom Feld geholt werden, wo er Gras für den Winter für die Schafe schnitt. Einige von uns blieben in der kleinen ehemaligen Schule, die ein WC und einen kleinen Aufenthaltsraum enthielt. Denn es regnete fast die ganze Zeit. Dann ging es wieder zurück in den nächsten Ort, der eine bekannte Statue sein eigen nennt, die sogenannte Sealfrau, die allerdings nur über 150 Stufen nach unten ans Meer über rutschige, nasse Stufen zu erreichen war. Das haben wir uns gespart. Wir sollten 1:15 Stunden bleiben, aber wegen dem Nieselregen kamen fast alle schneller wieder zurück; und dann begann das Abenteuer: der Bus sprang nicht mehr an.
Alle Versuche halfen nichts, ein im Bus anwesender Mechaniker, meinte, es wäre so etwas wie der Anlasser, der Probleme mache. Also wurde hektisch telefoniert und es hieß erst, wir müssen dann in mehreren Partien zum Hafen zurückgebracht werden, da es ja keinen weiteren großen Bus gäbe. Dann kam nach ca. 45 Minuten ein LKW mit Starthilfekabel und siehe da, der Bus sprang an, konnte aber aus Sicherheitsgründen während der restlichen Tour nicht mehr abgestellt werden. Wir fuhren zu unserer nächsten Station, wo wir in einem Haus eine köstliche Suppe und Rhabarbersaft serviert bekamen (während der Busmotor draußen lief), fuhren weiter und parkten oberhalb des Fähranlegers, um auf die Fähre zu warten (während der Busmotor lief), wurden auf die Fähre manövriert, die mit uns, einem großen LKW und 5 PKWs proppenvoll war (während der Busmotor lief), kamen in Klaksvik an und wurden direkt ans Schiff gebracht. Wären wir nicht eine halbe Stunde später abgefahren, hätten wir Probleme bekommen.
Ich gab vorher im Bus zum Besten: 17 Uhr, Durchsage mit der Aufzählung von 34 Namen, bitte melden Sie sich an der Rezeption .... Das sorgte für einige Lachanfälle, auch unsere gegenseitigen Erkundigungen, wer vielleicht einen Pilotenschein hat, (ein Mann, allerdings nur für kleine Maschinen), wer Pässe dabei hat (niemand, nur Kopien wie wir), wer eine Kreditkarte dabei hat (auch nicht alle).Und so vertrieben wir uns mit Galgenhumor die Zeit.
Als wir später in die Diamond Lounge kamen wusste der Concierge schon Bescheid über unsere Buspanne. Aber wir haben es ja rechtzeitig geschafft, wenn wir auch noch nie so kurz vor: All On Board aufs Schiff kamen, da wir immer einen größeren Spielraum einplanen. Und wir hatten bei den unzähligen Touren von 38 Kreuzfahrten noch nie eine Panne. Aber irgendwie läuft bei dieser Cruise nichts wie geplant.
Nach dem Dinner im gewohnten Bereich ging es zum ersten Mal ins Theater in eine Production Show namens Vibe ology, die uns nicht so sehr gefallen hat. Sie war nicht schlecht, aber nur die farbige Sängerin fanden wir wirklich gut. Die Kostüme waren klasse, auch einige Tanzeinlagen, aber die Auswahl der Lieder zwischen den 60ern und 90ern nicht so sehr gelungen.
Gerade fällt mir eine Situation ein, über die wir vorsetze Woche auf Facebook diskutiert haben, hinsichtlich von Asylanten und der Haltung einiger Kreuzfahrer, die sich gerne von ihnen von vorne bis hinten bedienen lassen, aber zu Hause in Deutschland gegen Ausländer hetzen. Ich habe dazu geschrieben, dass es für uns z.B. ein Zeichen von Respekt ist, mir so viele Namen von Crewmitgliedern wie möglich, mit den wir öfter zu tun haben, zu merken. Gestern kam ein Barkeeper an unseren Tisch um ein anderes Paar zu bedienen. Er hatte uns ein paar Tage vorher bedient und ich meinte, Vincent wäre ein sehr netter, aufmerksamer Barkeeper. Er war völlig fassungslos und bedankte sich dafür, dass ich mir seinen Namen gemerkt habe. Genau so wie ich es auf FB geschildert habe, wie wichtig der Crew auch solche Aufmerksamkeiten sind und es ihnen nicht nur ums Trinkgeld geht, sondern dass sie auch als Menschen wahrgenommen und geachtet werden. Und so etwas ist uns mehrmals untergekommen. Teilweise wurde ich von der Crew wegen der Namen abgefragt, weil sie es nicht glauben konnten, dass ich so viele wusste. Gutes Gerhirnjogging für mich.
Tag 6 - Seetag
Essen: Unsere Frühstücke nehmen wir mal im Windjammer, mal im MDR ein, da wir nur dort Eggs Benedict und Cappuccino (kostenlos für Diamond...) bekommen. Im Windjammer ist die Auswahl okay, aber wer Wurst oder Käse-Esser ist, kommt hier zu kurz. Ich hatte heute Lust darauf und fand 2 Sorten Wurst und 2 Sorten Käse. Den von Marlis geliebten Lachs habe ich nicht gefunden, aber vielleicht auch nicht gründlich genug geschaut. Den gibt es aber wiederum in der Diamond Lounge, wo doch so einige Leute an dem sehr eingeschränkten Frühstück teilnehmen.
Diese Lounge ist sehr praktisch, um zwischendurch mal eine Kaffespezialität zu trinken, aber auch um einen ruhigen Platz zu finden, wenn nicht gerade Social Hour ist. Zu denen übrigens köstliche Snacks serviert werden. Nach nun 9 Tagen kann ich sagen, dass de Lounge zu unserem ¨Wohnzimmer¨ geworden ist, in der wir eine tolle Aussicht haben, immer greifbaren Kaffee, es aber nicht immer einfach ist, einen Platz zu ergattern.
Tag 7: Reykjavik, Island
Der Tag beginnt wie immer früh, aber heute müssen wir auch früh von Bord, da wir eine private Tour Golden Circle und Blue Lagoon gebucht haben, zusammen mit anderen Cruise Critic Leuten; Veranstalter Extremeiceland, Preis 12.500 ISK pro Person. Wir werden draußen erwartet und was soll ich sagen, wieder kein Tag wie geplant; der Bus ist kaputt und es muss erst ein anderer besorgt werden. Also eine halbe Stunde warten im Terminal mit Andenkenladen und angeblich kostenlosem Wifi, bei dem das Einloggen aber nicht geklappt hat.
Endlich ist ein anderer Bus da und wir starten um 9:00 zu unserer 11 Stunden dauernden Tour. Und wie immer, das Wetter ist schrecklich, es regnet, ist total bewölkt und neblig. So sehen wir bei der Fahrt zum Thingvellir National Park nicht viel neben der Straße. Angeblich soll es dort auch Berge geben, aber wir sehen mal so gerade die Sachen am Straßenrand, unspektakulär, mit einigen Schafen und mehreren Hundert Island Pferden auf der gesamten Tour. Die Landschaft wechselt von Moosbewachsung, zu flacher Vegetation, zu höheren Sträuchern, selten zu Bäumen.
Später wird es noch langweiliger. Im Nationalpark angekommen parken wir wie die anderen vielen Kleinbusse, Busse, Geländewagen, PKW´ s am Historischen Denkmal der isländischen Nation und UNESCO-Weltkulturerbe. Warum, erschließt sich mir nicht. Das einzig Spektakuläre sieht man nicht, der Park liegt genau auf der Spalte, die Eurasien von der nordamerikanischen Kontinentalplatte trennt. Es gibt einen See, von dem der größte Teil durch den Nebel verhüllt ist, eine Wanderung in den unteren Bereich zwischen Lavaformationen ist ja ganz nett, aber mehr nicht. Dafür besuche ich meine bisher teuerste Toilette, die wir mit Kreditkarte bezahlen können und deren einmaliger Besuch 200 ISK, rund 1,50 € kostet. Andere Gruppen haben wenigstens eine Gruppenkarte dabei. Die anderen aus der Gruppe sind noch weiter nach unten gelaufen, aber wir entgehen dem Regen am Infocenter und warten mehr als eine halbe Stunde länger als vereinbart auf die Gruppe. Das bleibt gottseidank die einzige Verspätung an diesem Tag, denn später alle sind immer pünktlich zurück. bzw. wegen dem miesen Wetter sogar eher.
Weiter geht die Regenfahrt bei rund 10 Grad zu den Geysiren, es ist nicht ganz so voll, wir haben einen guten Blick und erleben den Ausbruch des Strokkur zweimal ganz nahe und einmal weiter entfernt. Er ist nicht der höchste Geysir hier, der höhere bricht nur um die zweimal pro Jahr aus, wenn die die Erdbeben stärker sind. Diese gibt es hier fast ständig. Danach fahren wir auf den Parkplatz der Touristeninfo mit mehreren Restaurants und gehen ins Geysir Glim zahlen für 2 Pizzen und eine Pepsi rund 4000 ISK, rund 28 Euro. Die Qualität ist so lala, die Suppen, die einige Mitreisende gegessen haben waren teilweise teurer als eine Pizza.
Bei Regen geht es weiter zu unserem erhofften Höhepunkt, aber wie gesagt, es kommt immer anders als man denkt. Auch hier ist es natürlich brechendvoll, wir bekommen rund eine halbe Stunde Zeit, gehen bei leichtem Regen zum Gullfoss Wasserfall.
Uns bleiben ca. 2 Minuten, bevor es in Strömen anfängt zu regnen und wir bis auf die Haut nass werden. Das war nicht viel mit dem erhabenen Anblick dieses breiten Wasserfalls, den ich dann zu Hause auf ¨verregneten¨ Fotos oder Film bewundern kann. Im Bus müssen wir alle erst mal unsere Sachen trocknen und verbringen die weitere Fahrt in nassen Hosen. Die Temperaturen bewegen sich immer so um die 10 Grad, es ist echt kalt durch den Wind und dem Regen. Zwischen den einzelnen ¨Attraktionen¨ liegen immer rund einstündige Fahrten durch für mich langweilige Landschaften. Gegen 17:00 kommen wir an der Blauen Lagune an, wo einige Teilnehmer baden gehen wollen. Der Rest von uns kann zusehen, wie sie sich die Zeit vertreiben. Zu Sechst gehen wir außen an den Ausläufern der Lagune spazieren, durch die Lavafelder wird das hellblaue Wasser wirklich interessant. Der Reiseführer wollte uns zwar weiß machen, dass sich das nicht lohnt und wir für Eintritt in die Lagune müssten, aber wie immer ist alles anders. Wir bleiben einige Zeit im Nieselregen draußen und gehen dann ins Gebäude, um uns aufzuwärmen.
40 Euro kostet der Eintritt, wenn man sein Handtuch mitbringt. Ansonsten steigt der Preis stetig an, ob mit Handtüchern, mit Bademantel, mit Behandlung usw. Wir finden einen Platz im Selbstbedienungsrestaurant und können sogar durch eine Tür in den Aussenbereich, um direkt Fotos und Film von den Badenden zu machen. Und das ohne einen Euro zu bezahlen. Wichtige Anmerkung: innen gibt es freies und sehr schnelles WLAN. Zum Schluss nutzen wir noch die hier kostenlosen WC´ s und nach 2 Stunden ging es dann zurück nach Reykjavik.
Da der Fahrer meinen Wunsch nach Island Pferden kennt, hält er an einer passenden Stelle und ich und einige andere steigen aus, um Mutter und Fohlen anzulocken und zu streicheln und natürlich zu fotografieren. Auf Wunsch eines Mitreisenden fährt uns der Fahrer nicht direkt zum Schiff, sondern durch Reykjavik und wir haben praktisch schon eine Stadtrundfahrt. Das was wir sehen reicht uns aus, bei schlechtem Wetter am nächsten Morgen können wir uns das sparen.
Wir kommen kurz vor 20:00 am Schiff an, gehen schnell hinein und ich schaffe es, noch vor 20:00 zwei Social Hour Drinks an der R-Bar zu bestellen. Uwe bringt die Sachen in die Kabine und danach machen wir uns einen gemütlichen Abend im Windjammer, u.a. mit Essen aus dem Wok, mit viel Liebe von unserem Omelettkoch vom Morgen zubereitet.
Bei unserer Rückkehr sahen wir 2 weitere Schiffe im Hafen, aber es war schon zu dämmerig, um die Namen zu erkennen. Ich konnte bei einem nur das auffallende Phoenix-Symbol erkennen. Es sind die Artania und die Crystal Symphonie. Vielleicht sehen wir morgen mehr.
Tag 8: ein halber Tag in Reykjavik, Island
und wieder ist das Wetter schlecht. Mal sehen wie der Tag wird. Wie üblich beginnt er für mich im Park Cafe, das um 6:30 schon überfüllt ist, und die Leute schon zum frühen Frühstück auf dem Beckenrand sitzen. Überraschenderweise liegt gegenüber der Artania plötzlich die Amadea. Leider so, dass wir sie nicht fotografieren können. Vielleicht hat Uwe beim Auslaufen Glück. Es regnet natürlich wieder, ab und zu kommt die Sonne durch. Wir entscheiden uns, an Bord zu bleiben. Morgen in Akureyri wird wieder ein langer Tag. Vorhin haben wir die Hoteldirektorin kennen gelernt, eine sehr nette Amerikanerin.
Tag 9: Akureyri, Island
der letzte Stopp vor der Atlantik-Überquerung und heute wurden wir mit Island ¨ausgesöhnt¨. Es begann schon mit der Einfahrt in den 60 km langen Fjord, der uns am Ende nach Akureyri führt. Wir werden begrüßt von hohen schneebedeckten Bergen mit vielen schmalen Wasserfällen. Man weiß gar nicht, auf welche Seite man sich konzentrieren soll. Wir setzten uns in die Diamond Lounge und hatten so beide Seiten im Blick und saßen geschützt vor dem heftigen Wind. Und dann geschah die Sensation, wir entdeckten eine Gruppe von 7 Walen auf ca. der halben Strecke, die Richtung Akureyri schwammen, vom Baby bis zum großen Bullen. Einige Minuten konnten wir sie bewundern, nicht nur ihre Rückenflossen, auch das Abtauchen und die großen Schwanzflossen. Leider fuhren wir schneller, als sie schwammen. Aber alle waren begeistert und nur wenige an Deck haben das Schauspiel ebenfalls bewundern können.
Wir legten schon vorzeitig in Akureyri an, einer wirklich hübschen Stadt mit 18.000 Einwohnern, die wir später am Ende unserer Tour noch näher sehen konnten. Unserem Schiff gegenüber gibt es einen kleinen Flugplatz, dessen Start- und Landebahn in den Fjord gebaut ist. Hier fliegen allerdings nur kleine Maschinen für rund 50 Passagiere und unser Guide erzählte uns, dass ein Flug von Akureyri nach Reykjavik oder zurück bedingt durch die Winde zwischen 30 Minuten und 2 Stunden dauern kann. Allerdings wären die Flüge so teuer, dass sich die meisten lieber für die 380 km lange Autofahrt entscheiden.
Akureyri hat im Winter viel Schnee. Alleine auf der Höhenstraße, die wir am Anfang befahren haben, lag im letzten, allerdings sehr harten Winter, an einem Tag 6 Meter Schnee. Überall sind Baken angebracht, dass man in der Dunkelheit erkennen kann, ob man sich rechts oder links auf der Straße befindet. Bei so viel Schnee nützt das allerdings nichts und hier musste selbst der Straßenräumdienst aufgeben. In den Wintermonaten gibt es zwischen 5 und 6 Stunden Tageslicht und der Winter dauert im Schnitt 7 Monate. Wir hatten das Glück einen der letzten Sommertage dieses Jahres erwischt zu haben. In den 3 Monaten der Saison haben übrigens 85 Kreuzfahrtschiffe Akureyri angelaufen. Und Island insgesamt hatte einen Besucherrekord zu verzeichnen, der die 1 Million überschritt. Im Vergleich: Ende 2008 waren es rund 400.000 Touristen, von denen sehr viele aus Deutschland kommen. Viele davon mit dem eigenen, teilweise sehr teuren Wohnmobil, wie wir selber sehen konnten.
Der Van unserer Tour mit FABTravel wurde gefahren und geführt vom Juniorchef der Firma, Halldor, einem witzigen supernetten jungen Mann von 25 Jahren, mit dem ich vorher schon seit Monaten intensiven Internetkontakt hatte. Und wir beide freuten uns, uns endlich persönlich kennen zu lernen. Er hatte uns auch extra die Plätze hinter seinem Fahrersitz reserviert. Es waren mehrere Busse seiner Firma eingeteilt und unterwegs und er hatte auf meine Bitte hin, die meisten CC-Mitglieder auf die Vans verteilt, während andere mit großen Bussen unterwegs waren. Wir fuhren auch vor den Bussen der Reederei ab und hatten so das Glück, die meisten Attraktionen mit relativ wenigen Menschen genießen zu können. Unsere Tour dauerte mit ein paar Extras 7 Stunden und kostete 10.500 ISK, ca. 73 €.
Hier im Norden ist die Landschaft wesentlich abwechslungsreicher als im Süden im Goldenen Dreieck. Und wir hatten natürlich strahlendes Wetter, ca. 16 Grad, auch wenn es teilweise sehr windig war. Wir hielten an den Pseudokratern, die durch den Dampf von Explosionen entstanden sind und dicht am See Myvattn (ausgesprochen Myva) liegen. Ein Rundweg führte uns durch diesen Bereich. Höhepunkt war natürlich der Godafoss, ein herrlicher Wasserfall, bei dem man aber extrem vorsichtig sein muss, da es keine Absperrungen gibt und die Felsen sehr porös oder glatt sind. Aber wir wurden mit wunderbaren Ansichten belohnt, auch wenn wir uns nicht ganz so nah heran trauten, wie einige wenige Mutige. Zurück ging es auf einem Weg entlang des Flusses, über eine Brücke mit einmaliger Sicht auf den unteren Wasserfall und zurück zum Treffpunkt mit (kostenlosem) WC.
Halldor versuchte uns einige isländische Wörter beizubringen, aber selbst bei mir ist da Hopfen und Malz verloren. Nur wenige Worte konnte ich in der richtigen, singsangartigen Betonung aussprechen. Weiter ging es in einen Lavagarten, mit interessanten Lavaformationen und einem schönen Rundweg. Hier im vulkanischen Gebiet erinnerte einiges an Lanzarote. Halldor kaufte uns in einem Shop mehrere Tafeln isländische Schokolade, eine davon mit grobem Meersalz, sehr interessant und von den Busteilnehmern schnell verputzt. Wir fuhren zu einem Bereich mit Sulfur-Schlammlöchern, wo wir beide aber nicht ausstiegen, weil wir den Geruch nicht abkönnen und es draußen von kleinen Fliegen nur so wimmelte. Dann brachten wir einige Reisende zu einem Naturpool, den wir durch Scheiben sehen und fotografieren konnten und nutzten das freie WLAN (Max, du warst nicht zu erreichen!). Damit wir nicht zu lange warten mussten, fuhren die restlichen Leute zu einer Grotte, in der sich heißes Wasser befindet und in dem die Leute früher gebadet haben, bis es zu heiß wurde. In der Nähe gibt es auch eine Art Blaue Lagune, die sich aber nicht so nennen darf, in der man allerdings wegen Temperaturen um die 100 Grad nicht baden kann.
Auf der Rückfahrt gab es noch ein paar Stopps und wie gesagt die Fahrt durchs Centrum von Akureyri, mit teilweise sehr alten Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert und sehr modernen Gebäuden. Hier könnte ich auch ein paar Tage verbringen.
Tag 10: Seetag
der erste von 5 Seetagen bis Halifax. Und wie sollte es anders sein, es regnet und es ist stürmisch mit Spitzen bis zu 120 km/h. Daher ist es schwierig irgendwo einen Sitzplatz zu finden. Als wir nach dem Frühstück in die Kabine zurückkamen lagen dort als Überraschung ein Zertifikat für jeden von uns, dass wir 140 Cruisepunkte erreicht haben und ein Glasblock mit einem Laserschnitt der Serenade. Das ist mal ein hübsches Andenken. Vorhin habe ich erfahren, dass es eigentlich eine große Veranstaltung gab, wo die Gäste namentlich aufgerufen wurden, um ihre Glasblöcke und Zertifikate vom Kapitän überreicht zu bekommen. Man hat sich dort gewundert, dass auf die meisten Namen nicht reagiert wurde. Aber anscheinend haben wir und viele andere keine Einladung erhalten. Und das tolle Buffet, das ebenfalls aufgebaut war, musste größtenteils weggeworfen werden.
Wir kommen gerade von einem Cruise Critic Lunch zurück. Wow, solch eine Veranstaltung hatten wir noch nie. Alles große Tische, an jedem saß ein Offizier. Dazu wurde Wein serviert und ich bekam auf Wunsch auch meinen bevorzugten Beringer White Zinfandel. Hier das Menü: Vorspeise - entweder Rote Beete Carpaccio oder marinierte Champignons mit Ziegenkäse, Meersalz und Schinkenvinaigrette (ungewöhnliche Zusammenstellung, aber sehr lecker, von dem neuen Exec. Sous Chef Roland kreiert). Hauptgericht: entweder langsam gegarte Rindermedaillons mit Sauce Bernaise mit einem Kartoffelgratin und Gemüse (einfach köstlich) oder mit Mandeln gebratene Hähnchenbrust oder Pasta mit Shrimps. Zum Dessert geschmolzene Schokolade darauf ein Kuchenstück und Buttermandel-Eiscreme.
Wir haben ja schon an diversen Gruppenlunches teilgenommen, aber das war definitiv das Beste das wir je kredenzt bekommen haben. Alle Köche kamen zum Schluss hoch und holten sich ihren wohlverdienten Applaus.
Und ratet was heute nach dem durchnässten Islandaufenthalt eingetreten ist: Uwe zeigt die ersten Anzeichen einer Erkältung. Seine Stimme ist schon ganz heiser und man hat das Gefühl, das die Hälfte der Passagiere hustet.
Er hat aber die Zeit in der Diamond Lounge, in der R-Bar und beim Dinner im MDR noch gut hinter sich gebracht. Das Essen war wieder sehr gut, wir hatten unsere gewünschten Plätze, unsere vertrauten Tischnachbarn und wieder guten Service. Einige Zeit haben wir im Vortex verbracht, da die Diamond Lounge auch tagsüber überfüllt war, aber da brauchen wir einen Kran, um aus den Sitzen wieder hoch zu kommen. Morgen geht die Platzsuche bei dem Wetter dann wieder weiter.
Tag 11: Seetag
das Wetter geht stürmisch weiter. Das Duschen heute Morgen war eine ziemlich wacklige Angelegenheit. Jetzt sitze ich im Vorraum zum noch nicht geöffneten Windjammer, da mir der Weg über Deck mit nassen Haaren bei dem Wind zu riskant ist. Uwe hat es jetzt voll erwischt und er kann heute direkt mit Antibiotika beginnen. Gestern waren übrigens alle Aussendecks bis auf das Pooldeck gesperrt. Dieses Deck wird ja benötigt, um zum Solarium zu gelangen. Diejenigen, die es gewohnt sind, den Tag über diverse Runden an Deck zu laufen, fühlten sich ziemlich gelangweilt und es war sehr schwierig irgendwo 2 Sitzplätze zu finden.
Zu einem anderen Thema: vor 2 Tagen hatten wir ein Formular auf dem Bett mit einer Umfrage nach der halben Cruise. Wir haben einige Kritikpunkte eingetragen, aber auch hervorgehoben, wie sehr wir den guten Service, ob im MDR, im Windjammer, in der R-Bar oder in der Diamond Lounge schätzen.
Gestern war bereits die Dusche repariert, an der Klimaanlage wurde auch gearbeitet, aber leider vergeblich, sie bläst Uwe immer noch komplett aufs Bett. Abends wurden wir beim Dinner von einem Headwaiter angesprochen, ob wir Familie Oppermann sind und er bedankte sich für die guten Kommentare zum Service, sprach aber auch die Kritikpunkte im Windjammer an: wie nur 2 Sorten Wurst und Käse seit 7 Tagen. Jetzt wird jeden Tag gewechselt, aber man hat nur 4- 5 Sorten Wurst an Bord. Geräucherter Lachs ist auch vorhanden und wenn wir mehr Auswahl bei den Brötchen haben wollten, wie wir sie abends zum Dinner haben, sollten wir Bescheid geben. Aber ich bin mit meinem Vollkornbrot zufrieden, nicht wie eine deutsche Passagierin, die sich bei Souschef aufregte, dass es kein Biovollkornbrot ohne Melassezusatz ist. Was so einige Leute, vor allem auf einem amerikanischen Schiff erwarten, ist unglaublich und dann auch noch in einem herrischen Ton, da sie sich in ein Gespräch zwischen mir und dem jungen deutschen Executive Souschef eingemischt hat.
Gestern Abend hatten wir ein Gespräch mit unseren wunderbaren Tischnachbarn, Peter und Karen aus Australien, die sich auch über die Respektlosigkeit und die teilweise vorkommenden Frechheiten anderer Passagiere aufregten.
Chef Roland hat uns auf den heute stattfindenden Lunch für Deutsche im MDR hingewiesen, und dass er gerne hinterher unsere Meinung wissen wolle, da er einiges umgestellt hat. Wir wussten natürlich wieder nichts davon, fanden aber später die Einladung dazu an unserer Kabinentür. Also werden wir uns um 12:00 unter die vielen Deutschen mischen und probieren.
Erstaunlicherweise scheinen viele deutsches Essen zu vermissen, denn es war brechendvoll. In langen Schlangen drängte man sich vor dem Eingang. Zwischen beiden Seiten war ein Buffet aufgebaut aus warmen Speisen. An der linken Seite gab es Suppe und Salat, an der rechten Seite die Desserts. Aber erst mal hieß es auch hier Schlange stehen mit einem Teller in der Hand, und aus den köstlichen Spezialitäten wie Spinatknödel, Geschnetzeltes, Schwammerln in delikater Soße, Kalbfleisch, Schupfnudeln usw. auszusuchen und dann einen Platz zu finden, da nur die rechte Seite von Deck 5 freigegeben war. An unserem langen Tisch nahm die deutsche Finanzdirektorin Platz und wir hatten mit diversen anderen Deutschen interessante Gespräche. Courtney und Roland die Executive Chefs haben mir erzählt, dass man fast 4 Tage für die Vorbereitungen beschäftigt war und besonders Roland als Deutscher authentische Gerichte präsentieren wollte. Selbst die Bayrisch Creme mit Himbeersoße hat man sehr gut hinbekommen und die Köche haben sich über unser Lob sehr gefreut.
Der Rest des Tages verlief wie ein üblicher Seetag bei Sturm mit gutem Dinner im MDR mit unseren wunderbaren Tischnachbarn aus Australien und Margit und Martin aus Österreich.
Tag 12: Seetag
- und wie soll es anders sein, wieder ein stürmischer Tag mit Wellen zwischen 6 und 7 Metern. In der Nacht sind mehrfach Gegenstände, die ich unter dem Spülstein platziert hatte, heruntergefallen und der Weg vom Bett zum WC war nicht so einfach.
Wir wollten mal wieder zum Diamond Frühstück auf Deck 4, bekamen einen Zweiertisch zugewiesen. Es war noch leer, da es gerade erst 8:00 Uhr war und gerade geöffnet wurde. Ein Kellner nahm unsere Bestellungen für Orangensaft, Cappuccino und heiße Schokolade auf und: wie warteten und warteten. Gottseidank bekam unser Headwaiter Jerome von oben das mit und wie bekamen nach einer halben Stunde Wartezeit wenigstens unsere Getränke. Den Leuten, die nach uns den zweiten Zweiertisch besetzten ging es nicht anders.
Leute, die 15 Minuten nach uns an einem großen Tisch Platz nahmen und vom gleichen Kellner bedient wurden, hatten ihre Getränke ruck zuck. Auf unser Essen haben wir 45 Minuten gewartet: die wunderbaren Eggs Benedict und ich hatte mir auch eine herrliche fluffige Quiche bestellt, für die ich später Chef Courtney noch gelobt habe.
Unser Tischnachbar bekam den Restaurantmanager zu packen und erzählte ihm, dass es nun das zweite Mal wäre, das sie so lange warten mussten. Wir konnten das bestätigen und auch von anderen berichten, die teilweise auf die Aufnahme ihrer Bestellung so lange warten müssen, bis die gesamte Sektion eines Waiters besetzt ist. Da geht das bei uns ganz anders. Unser Kellner Bulent hatte auch Dienst und bekam es später mit und als wir zum Lunch in den MDR kamen, schaute er immer wieder nach uns und gab den Kellnern Anweisungen und räumte unsere Sachen teilweise selber ab.
Beim Lunch saßen wir an einem großen 10er-Tisch und erstaunlicherweise, nein eigentlich auf dieser Cruise nicht, kannten mich 4 Mitspeisende von Cruise Critic. Diese Kreuzfahrt steht für mich sowieso unter dem Zeichen: Are you Wuppis (mein Screenname bei CC) oder: sind Sie Marita? Ich glaube, ich bin noch nie so oft von fremden Leuten angesprochen worden. Festzustellen ist auch, wenn man in der Diamond Lounge sitzt, dass man doch von allen Seiten „belauscht“ und später dann auf verschiedene Themen angesprochen wird, wie Erfahrungen mit speziellen Reisebüros z.B.
Nach dem Lunch gerieten wir im Atrium in die Taufe der Offiziere, die zum ersten Mal an einer TA teilgenommen haben und hatten uns schon vorher gewundert, warum alles mit Plastik ausgelegt war. Dann sahen wir die Auflösung. Die Offiziere mussten vor Neptun auf einem Thron antreten, bzw. wurden mit gespielter Gewalt hereingezerrt und unter lauten Bezeugungen der Passagiere wurden sie mit Spaghetti und Soße übergossen, mussten einen Fisch küssen usw. Je höher der Rang, desto mehr kam dazu. Am Ende kamen die Hoteldirektorin und der F&B Manager. Sie bekamen auch noch etliche Eier über ihren Köpfen ausgeschlagen und wie die Hoteldirektorin Adriana mir abends erzählte, brauchte sie über eine Stunde in der Dusche, um alleine die Haare wieder sauber zu gekommen.
Und dann war der Cruisedirektor dran, der nichts davon wusste, an dem sich die Offiziere aber alle rächen wollten. Zu allem anderen wurden ihm auch noch Sachen in die Hose gesteckt und er wurde auch noch mit Mehl eingestäubt und von den anderen Offizieren darin gewälzt. Er hat definitiv von allen am Meisten abbekommen und sah herrlich aus.
Vor der Social Hour waren wir bereits in der Lounge, um einen Platz zu bekommen, um die Köstlichkeiten zu den Drinks zu genießen. Wir saßen mit neuen Bekannten zusammen, wechselten dann zum Umziehen in die Kabine. Danach wie üblich in die Atrium Lounge und bewaffnet mit meinem Beringer White Zinfandel ging es heute ins Windjammer, wo Joseph der Chef für uns unsere geliebten cremigen Spaghetti mit Seascallops zubereitete. Herrlich, aber leider viel zu viel, aber sehr nett von ihm, zumal er auch noch genau erklärte, wie er sie zubereitet hat. Jetzt kenne ich auch den Unterschied zwischen den kleinen und den großen Scallops. Die großen sind die eigentlichen Scallops, Seascallops genannt, und die kleinen, Bayscallops genannt, sind die Muskeln, die die eigentlichen Muscheln in der Schale halten. So kann man eigentlichen Abfall auch noch verwenden.
Da Uwes Erkältung sich weiter gesteigert hat, zogen wir uns in die Kabine zurück, obwohl es noch früh war und wir die Uhr wieder eine Stunde zurück stellen müssen. Noch einmal, dann haben wir die 6 Stunden Zeitumstellung geschafft.
Tag 13: Seetag
das Wetter hat sich etwas beruhigt, um 6 Uhr auf dem Weg ins Park Cafe scheint bereits die Sonne. Bei mir melden sich leider auch die ersten Anzeichen einer Erkältung, bei Uwe scheint das Antibiotikum schon zu wirken.
Mal sehen, was der heutige Tag bringt. Heute ist das Top Tier Event in der Safari Lounge und Formal Attire wird auch dort erwartet. Zum Dinner soll es dann angeblich Hummer geben, auf den wir allerdings keinen Wert legen. Uwe hofft, dass es auch Fisch gibt und ich hoffe auf gutes Fleisch.
Viele Mitreisende haben ein volles Programm absolviert mit diversen Veranstaltungen. Wir bevorzugen das Lesen in unseren Kindles und das Hinausschauen aufs Meer. Die Decks sind wieder freigegeben und einige Hartgesottene kämpfen mehr oder weniger dick eingemummelt gegen den Wind an bei ihren Runden auf Deck 12. Meine Erkältung verschlechtert sich leider stündlich und wir verzichten auf das Top Tier Event und bleiben lieber wie jeden Tag in der Diamond Lounge in einer netten Runde. Zum Abendessen geht es in den MDR. Unser Tisch ist frei, ebenso der Tisch für unsere australischen Freunde und als die österreichischen Freunde kommen, wird einfach umgebaut, woanders ein Zweiertisch weggenommen und unsere 3 Tische zusammen geschoben. Wir haben wie immer viel Spaß, niemand von uns ist scharf auf den Hummer gewesen, aber als bei Uwe und mir die Fleischportion kam, ist mir von der Größe her direkt der Appetit vergangen und ich habe nur ein paar Bissen zu mir genommen.
Tag 14: Seetag
letzter Seetag vor Halifax. So langsam aber sicher neigt sich die Reise dem Ende zu. Mit heute nur noch 3 Tage. Der Tag beginnt neblig, das Nebelhorn ertönt in regelmäßigen Abständen. Dabei soll es angeblich wärmer werden. Heute Morgen habe ich mal die Geduld aufgebracht, mich ins Internet einzuloggen und die 24 Stunden freies Internet zu beanspruchen. Und Geduld benötigt man wirklich. Ich wollte einigen der Gerüchte an Bord nachgehen, z.B. dass die Liberty in Brand geraten ist und mehr als 2.000 Passagiere evakuiert werden mussten - und es handelt sich nicht um die Liberty ots, sondern um die Carnival Liberty. Ein weiteres Gerücht betrifft die Artania, die angeblich wegen einem Zwischenfall in Reykjavik lag - ich habe nichts dazu gefunden. Wenigstens konnte ich mich kurz bei Facebook einloggen, in den Foren ist es mir nicht gelungen, da ich meine Passwörter nicht kenne. Tja, so etwas sollte man sich vor einer Reise vielleicht aufschreiben.
Für morgen für Halifax haben wir nichts gebucht. A) die Tour, die mir gefallen würde dauert 7 Stunden und kostet 99 $ und B) ich weiß nicht, wie mein morgiger Gesundheitszustand ist. Ich vermute mal, der heutige Tag wird aus Lesen und Schlafen bestehen. Und wenn es uns morgen einigermaßen geht, schauen wir uns vielleicht Halifax an, denn nach Peggy´ s Cove werden wir wohl ohne Tour nicht kommen. Zumal morgen Sonntag ist und laut Internet keine Touren angeboten werden. Aber vielleicht kommt doch alles anders, wie bisher fast jeden Tag.
Nebel und das ständige Nebenhorn begleiten uns fast den gesamten Tag. Wir können die meiste Zeit noch nicht einmal das Meer neben uns sehen. Gegen Mittag lockert es etwas auf und man entschließt sich zu einem Pool-Buffet. Erst geht alles gut, dann muss es doch wegen Regen nach innen gelegt werden.
Auch etliche Offiziere waren involviert und schnitten Käse und Obst, aber den Kapitän bekommt man nie zu sehen. Seine Durchsagen sind auch sehr nervend. Er ist Pole und sein Englisch nicht gut zu verstehen. Wenn ich da an die humorvollen täglichen Durchsagen anderer Kapitäne denke, da war es eine Freude, zuzuhören. Hier hört man nur wegen der Fakten zu, so sie denn zu verstehen sind.
Wie jeden Tag bin ich auch wieder mehrmals angesprochen worden. Man will mir sein Leid klagen, z.B. hinsichtlich der anscheinend unfähigen Crown&Anchor Dame, die unglaublich viele Leute nicht benachrichtigt und sich nicht an Versprechungen hält. Ich habe sie nicht kennen gelernt, aber auch uns sind ja zwei Einladungen entgangen und zum Top Tier Event sind wir nicht gegangen, was wohl gut war. Denn die Schlangen vor der Safari Lounge sollen unglaublich lang gewesen sein, es gab nicht genügend Plätze, und es waren zu wenige Kellner dort, so dass etliche Mitglieder nicht ein Getränk bekommen haben. Da war unsere Entscheidung für die Diamond Lounge wesentlich besser, denn dort bekamen wir alles, was wir wünschten.
Tag 15: Halifax, Kanada
Das Wetter kann ich noch nicht beurteilen, da es noch dunkel ist, während ich hier um 6:30 im Park Cafe sitze, schreibe, und einen Muffin genieße. Es bleibt bedeckt, aber es ist nicht kalt. Gegen 10:00 gehen wir von Bord weil wir hoffen, unten im oder vor dem Terminal unabhängige Veranstalter zu finden. Aber heute kann man die Macht der Reedereien spüren. Alle Touren, die unten im Terminal angeboten werden, haben die gleichen Preise wie von RCCL und werden zu unserem Erstaunen auch über die Bordkarte abgerechnet. Und dafür hatten wir genügend Can. $ mitgebracht. Wir entschließen uns für die Tour Peggy´ s Cove and Titanic Friedhof, 3,5 Stunden für rund $ 60, die allerdings erst 2,5 Stunden später startet.
Das Wetter ist wunderbar, also die beste Gelegenheit, den berühmten Boardwalk entlang des Wassers zu erkunden, der der längste von ganz Kanada sein soll. Eine wunderbare Strecke und heute findet gleichzeitig ein Lauf gegen Ovariar-Krebs statt, an dem ältere, junge Leute, Männer, wie Frauen, oft begleitet von ihren Hunden teilnehmen. Jeder zieht es in seinem eigenen Tempo durch, mal gehen, mal walken, mal joggen oder radfahren.
Alle tragen Shirts oder türkise Schleifen, haben teilweise Sonnenblumen in den Händen. Ein schönes Bild und nicht störend für die Spaziergänger auf dem breiten Boardwalk, der uns ausnehmend gut gefällt. Als wir so auf einer der vielen Bänke sitzen, kommt plötzlich die Norwegian Dawn, umrundet die gegenüber liegende Insel um zu wenden, fährt vor uns vorbei, um hinter unserem Schiff einzuparken. Was für ein Zufall, denn mit der Schwester, der Sun waren wir vor 14 Jahren anlässlich unserer ersten Kreuzfahrt hier. Und viele Erinnerungen kommen zurück. Quer davor liegt auch noch die Seabourne Quest.
So verbringen wir hier einige Zeit, gehen dann in den Farmers Market, der in einem Teil der Piergebäudes liegt und auf dem lokale, biologische Erzeugnisse angeboten werden. Da wir keine Zeit und Lust haben, für einen frühen Lunch zurück aufs Schiff zu gehen, decke ich mich mit frischen Schokocookies ein, die wir im Laufe des Nachmittages, u.a. mit Blick auf den Leuchtturm von Peggy´s Cove verzehren. Ein sehr interessanter Markt, mit vielen Produkten, die auch trotz Sonntag stark erworben werden. Gegen 12:00 erkundigen wir uns, wo unser Bus halten wird und stellen uns in die bisher noch kurze Schlange zu den Passagieren, die die Tour bereits an Bord gebucht haben. Man hatte uns geraten, uns einen Platz auf der Fahrerseite zu suchen, und die Empfehlung war gut. Als die Tour gegen 12:30 startet, geht es erst durch die Stadt, mit wundervollen alten Holzhäusern, die uns stark an San Francisco erinnern und uns dazu bringen, beim nächsten Mal die Zeit komplett in der Stadt zu verbringen. Es geht durch modernere Stadtteile und raus aus der Stadt. Der Indian Summer hat noch nicht eingesetzt, schade, ich hätte mich sehr an den wundervollen Farben erfreut. Die Fahrt geht später entlang der Küste bis zum Fischerdörfchen Peggy´ s Cove, das im Sommer 39 Einwohner hat. Dafür wahrscheinlich Millionen Touristen.
Das ist die Landschaft, wie sie mir gefällt, Küstenlinien mit teilweise bizarren Bewachsungen, Booten im Wasser, hübschen Häusern, wunderschönen Buchten. Später kommen wir an einer vorbei, in der Tom Selleck einige Zeit gewohnt hat, als hier die Folgen seiner Serie ¨Jesse Stone¨ gedreht wurden, die wir in allen Folgen kennen. Der Parkplatz in Peggy´ s Cove ist hoffnungslos überfüllt, aber wir können aussteigen und haben rund 1,5 Stunden Zeit, den Leuchtturm und das kleine Fischerdorf zu genießen. Einige Zeit lassen wir uns, wie bereits beschrieben, auf einer Bank mit Aussicht auf den Turm nieder. Später bekommen wir von unserer Reiseleiterin auf Wunsch einen lebenden Hummer auf die Hand und ich gehe kurz in die Telefonzelle, in die wir uns vor fast genau 14 Jahren vor dem Regen gerettet haben. Ein Bummel dort durch pittoresken Ort mit einem neuen Besucherzentrum und großem weiteren Parkplatz, sowie einer biologisch abbaubaren Toilette rundet den Besuch ab. Hier bekommt man auch nicht die üblichen Andenken, sondern es sind fast alles Kunsthandwerksartikel.
Entlang der herrlichen Küstenlinie geht es zurück nach Halifax, zum Fairview Lawn Cemetery, auf dem mehr als 120 Tote des Titanic Unglücks begraben wurden. Erstaunlich viele konnten identifiziert werden, für die Zeit eine Meisterleistung. Die Grabsteine, von Cunard bezahlt, sehen heute noch so aus, als wären sie neu und nicht mehr als 100 Jahre alt. Es gibt noch 2 weitere Friedhöfe, einen katholischen und einen jüdischen, auf dem einige der geborgenen Leichen begraben wurden. Erstaunlich das Interesse nach so langer Zeit am Geschehen und dem Untergang der Titanic, natürlich angeschürt durch den Film von James Cameron vor einigen Jahren.
Gegen 16 Uhr sind wir wieder an Bord, nehmen mit Isolde und Werner, die den Winter über immer in Panama verbringen, an der Social Hour teil und der Abend verläuft ähnlich wie immer. Allerdings machen wir uns heute mit der sehr guten bulgarischen Band im Atrium bekannt, die uns versprechen, nach dem Dinner für uns noch ein paar Santana Songs zu spielen. Mein Mann lässt sich tatsächlich zu einem Blues hinreißen.
Tag 16: Seetag
und letzter Tag an Bord. Heute Abend werden die Koffer gepackt und morgen ist alles vorbei. Gerade habe ich erfahren, dass gestern ein Headwaiter von der Polizei mit Koffern abgeführt wurde, weil er wohl ein weibliches Crewmitglied belästigt haben soll.
Das Wetter ist heute herrlich, warm, aber windig. Etliche Sonnenliegen an Deck sind belegt. Und später sehen wir einige Leute mit Sonnenbrand. Wegen unserer Erkältungen entscheiden wir uns aber für den Innenbereich. Mittags wird im Atrium eine Riesentorte präsentiert und wir beginnen langsam mit unseren Verabschiedungen, von denen einige sehr intensiv ausfallen. Eine letzte Social Hour, ein 45-minütiger Versuch online einzuchecken und die Bordkarten auszudrucken, ein letzter Cosmopolitan in der R-Bar, ein letztes Dinner im MDR mit liebgewonnenen neuen Freunden. Und dann das unvermeidliche Packen und die letzte Nacht an Bord.
Tag 17: New York/Bayonne:
um 5 Uhr stehe ich auf und nach dem Duschen geht es schnell auf Deck 12, noch rechtzeitig vor der Verrazano Bridge. Wir steuern gerade auf die neue Skyline mit dem Freedom Tower und der Freiheitsstatue zu, genießen den Anblick im hereinbrechenden Morgengrauen. Was für ein gelungener Abschluss einer Kreuzfahrt.
Ein letztes Frühstück im bereits vollen Windjammer mit vollem Service, dann das Packen des Handgepäcks. Wir sollten eigentlich im MDR warten, aber dort müssen die Crewmitglieder durch die Immigration. Aber wir finden einen schönen Platz außerhalb nicht weit entfernt vom Ausgang auf Deck 5.
Disembarkation
Das von Bord gehen verzögert sich um rund 25 Minuten, vor der Immigration gibt es zwar lange Schlangen, doch in rund 45 Minuten sind wir durch. Bei einer netten Beamtin, die sich alle Zeit der Welt nimmt. Dann kam die miese Organisation für die Transfers. 25 Minuten standen wir in der Schlange, jeder Name wurde abgehakt und 25 Minuten später waren wir in Newark. Offizieller Start des Check-ins bei Lufthansa 13:00, aber da waren wir schon nach gerade mal 15 Minuten durch.
Ein leckeres Essen in einem Diner rundete den Besuch ab und dann kam die Wartezeit am Gate mit freien 30 Minuten Wifi. Abflug hoffentlich pünktlich um 16:25.
Nach einem siebenstündigen Flug landeten wir pünktlich in Düsseldorf, bzw. mussten sogar noch mehrere Minuten kreisen, da wir zu früh waren und erst ab 6:00 gelandet werden darf.

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