Reisebericht - Transatlantik/Karibik-Kreuzfahrt 2024 mit der AidaMar



vom 15.01. - 27.02.2024 von Hamburg in die Karibik und zurück
Die Anreise begann mit einer 3,5 stündigen Anreise mit dem Auto nach Hamburg-Steinwerder. Trotz widriger Wetterbedingungen, Frost und Schneefall, kamen wir sehr gut durch und waren gegen 13 Uhr auf dem Parkplatz von Parken und Meer; für einen Preis von 299 Euro hatten wir uns hier für 43 Tage eingebucht. Dort herrschte allerdings durch viele Anreisende und Schneematsch ein ziemliches Chaos. Es war sehr beschwerlich mit dem vielen Gepäck die 3 Koffer und einen Trolley vorbei an den geparkten Autos und durch den Schneematsch zum Terminal zu gelangen. Hier konnten die Koffer direkt abgegeben werden und wir gelangten in die Halle. Da wir eine Ankunft ab 14 Uhr angemeldet hatten, mussten wir noch ca. 45 Minuten warten, bis wir zum Einchecken konnten. Das lief einigermaßen schnell ab, dafür war der Weg zum Schiff in Steinwerder ziemlich weit.
Gegen 14 Uhr waren wir auf dem Schiff und nahmen unsere Innenkabine 4326, also auf Deck 4, in Beschlag. In weiser Voraussicht hangen im Schrank schon die doppelte Menge an Kleiderbügeln, aber ich musste noch einmal problemlos weitere 10 Bügel nachordern. Leider gibt es im Zimmer keinen Vergrößerungsspiegel, ein Manko gerade für ältere Leute. Außerdem lässt sich die Flüssigseife/Shampoo sehr schlecht aus den Behältnissen herausdrücken. Es war wie bereits gesagt eine Innenkabine, an sich kein Problem, aber mit gegenüberliegenden Betten, auch kein Problem. Aber mit Wandbetten, die ca. 20 cm hervorstanden und man ständig aufpassen musste, sich nicht den Kopf anzustoßen.
Dann ging es zum Essen in den Best Burger at Sea, dem Burgerrestaurant an Bord, das unterschiedliche Öffnungszeiten zum Marktrestaurant und zum Bella Donna hat. Dort erwartete uns die schon vertraute, gute Qualität des Essens und ich erhielt auch meinen Wunschwein, durch unser All Inklusive Getränkepaket, das wir zum halben Preis mit buchen konnten. Vorher gebucht hatte ich auch das Premium-Internet-Paket für die gesamte Reise für 210 Euro, mit dem ich auch Emails abfragen und beantworten konnten, und natürlich surfen konnte. Es gibt auch ein preiswerteres Paket nur für Social Media, das in unserem Paket enthalten war.
Die Koffer standen schon vor der Kabine bereit und es ging ans Auspacken, eine Heidenarbeit bei den vielen Tagen an Bord.
Um 17 Uhr legten wir ab, aber wir konnten nicht an Deck, weil dort ebenfalls Schneematsch lag.
Zu den meisten Abendessen waren wir im Marktrestaurant, wie auch zum Frühstück und ab und zu zum Mittagessen, denn das Marktrestaurant war nur an Seetagen mittags geöffnet. Sonst gingen wir mittags ins Bella Donna, das abends übrigens im Gegensatz zum Marktrestaurant durchgehend geöffnet hat, und nicht mit zwei Essenszeiten geöffnet wird: 18 Uhr bis 19:30 Uhr und 20 Uhr bis 21:30 Uhr. Allerdings unterschied sich das Essen kaum, außer dass es hier Pizza gab.
Das Essen kann man als gut bürgerlich bezeichnen, Feinheiten gab es hier nicht, das kann man nur in einem Bedienrestaurant erwarten. Erstaunlicherweise kamen wir mit dem Essen ganz gut klar, auch wenn abends gerne mal zu kalten Speisen gegriffen wurde. Die Auswahl an Käse war groß, die an Wurst und Schinken auch nicht gering. Dazu schmeckte das dunkle Baguette ausnehmend gut.
Es gab abends immer ein bestimmtes Thema, das sich aber in der langen Zeit immer wieder mal mit einem anderen Namen wiederholte.
Leider waren die Fischgerichte teilweise ungenießbar und sahen auch unappetitlich aus. Bei den Fleischqualitäten gab es große Unterschiede, von total sehnigem Fleisch bis zu tollen Filetstücken, ob Rind oder Schwein. Der Service im Marktrestaurant, sowie im Bella Donna war sehr gut, weshalb wir auch immer in den gleichen Bereichen saßen, da man unsere Wünsche kannte und auch immer bereit war, meinen Rosewein an einer der Bars zu holen, die nicht immer nahe liegen.
Die Rezeption war auch vom Service gut und der Zimmerservice sehr gut. Vincent, unser Kabinensteward, bekam schnell mit, dass ich mich oft nach dem Frühstück noch mal hinlegen wollte und machte unsere Kabinen immer in den Vormittagsstunden fertig. Andere Mitreisende mussten oft bis in den Nachmittag warten.
Auf Deck 7 gibt es einen Waschsalon, der aber zu vielen Problemen geführt haben soll. Wenn sich jemand mal um wenige Minuten verspätete, lag seine Wäsche teilweise auf dem Boden. Es soll sogar zu Handgreiflichkeiten gekommen sein. Wir nutzten aber den preiswerten Wäscheservice, z.B. 8 Hemden für 10 Euro, die wir teilweise noch am gleichen Tag zurück bekamen.
Aida ist für seinen Nachmittagskuchen bekannt, der aber nicht mehr selbst gebacken, sondern tiefgefroren zu sein scheint, er schmeckt aber trotzdem. Seltsam war, dass man in den ersten Tagen, also während der vielen Seetagen den Kuchen in der Aidabar serviert bekam, später dann aber nur in der kleinen Mar-Bar und auf dem Rückweg wieder in der Aidabar.
Auf dem Pooldeck haben wir uns meistens ganz gut gefühlt, auch wenn die Kinder sämtliche Pools besetzt hielten und teilweise rund herum alles vollspritzten, ob dort jemand lag oder nicht.
Störend waren die teilweise doch extrem lauten Veranstaltungen auf Deck 11 dem unteren Pooldeck. Anfangs übertrug man auch die tägliche Abend-Talkshow des Entertainment Direktors auf Deck 11, da haben wohl Beschwerden zum Einstellen der Übertragung geholfen.
Jeden Mittag gab es an den Seetagen um 11:30 Uhr eine Veranstaltung auf dem unteren Pooldeck. Es wurden meistens Cocktails verkauft und Essen serviert. Sehr schade, wegen der Uhrzeit so kurz vor dem Mittagessen.
Abends gab es mal mehr oder weniger interessante Shows, von denen wir nur diejenigen gesehen haben, die mit dem Showensemble waren oder mit der Band, die hier wesentlich besser performte, als abends in der Aidabar.
Die meisten Häfen kannten wir, und wir sind nicht überall von Bord gegangen. Das hang aber auch mit meinem Gesundheitszustand zusammen, aber wir haben ja nichts verpasst. Denn warum soll ich den 3. oder 4. Ausflug auf einer Insel machen, die wir kennen. Nur auf Dominica haben wir einen privaten Ausflug mit einem Van unternommen, der uns noch einmal die Schönheit der Insel gezeigt hat.
In Lissabon haben wir übrigens einen tollen Ausflug durch die Innenstadt mit einem Elektro Tuk-Tuk unternommen. Es war anstrengend, es war schnell, es galt große Höhenunterschiede zurück zu legen. Aber es hat unglaublich viel Spaß gemacht. Die 2 Stunden für 100 € haben sich echt gelohnt, denn nur wir beiden waren die Fahrgäste bei unserem sehr fundierten ukrainischen Fahrer, der schon seit vielen Jahren in Lissabon lebt und sich sehr gut auskennt.
In Zeebrugge nahmen wir den von Aida angebotenen Shuttle nach Brugge, für 37 Euro konnten man sich in 45 Minuten in Stadtnähe bringen lassen. Eine tolle Altstadt mit wundervollen Gebäuden und auf dem Rückweg gerieten wir noch in den Karnevalsumzug hinein. Ein Hafen musste ausfallen, Porto, auf den wir uns schon sehr gefreut hatten, weil wir dort noch nie waren. Da schwere Stürme für die Biskaya vorausgesagt waren, waren wir einen Tag früher dorthin unterwegs. Wir fuhren von Lissabon direkt nach Zeebrugge und gerieten aber trotzdem noch in die Ausläufer des Sturms mit anständigen Wellenhöhen, die uns aber nichts ausmachen.
Fazit:
Es war eine gemütliche Reise, wir mussten nicht fliegen, uns keine Gedanken über die Gepäckmengen machen. Wir konnten täglich entscheiden, ob wir an Bord blieben, oder an Land gingen. Wir genossen die Seetage, auch wenn ich leider nicht die Pools nutzen konnte. Einmal wegen der Kinder, die diese okkupiert hatten, auch ohne Schwimmwindeln und einmal wegen der großen Stufenabstände, die es mir schwer gemacht hätten, hinein- oder hinaus zu steigen.
Mit Abstand könnte ich mir vorstellen, solch eine Reise noch einmal zu machen. Dem Winter entkommen und zur Ruhe kommen.


© 2024 by Marita & Uwe Oppermann. Design by Uwe Oppermann.