Reisebericht zur Deutschlandreise 08.2020

02.08.-10.08.2020 Bremen und Warnemünde

Wegen Corona ist alles anders und so entschlossen wir uns, wie viele andere Deutsche, dieses Jahr Urlaub im eigenen Land zu verbringen. Unsere Wahl fiel auf Warnemünde an der Ostsee, weil es uns hier vor vielen Jahren anlässlich eines Kreuzfahrt-Treffens sehr gut gefallen hatte. Die Auswahl an guten Hotels ist nicht so groß, aber wir wollten keine Ferienwohnung mieten. Also entschieden wir uns für das Parkhotel Hübner, ganz nah am Strand und der Strandpromenade. Zwar ziemlich teuer, nur mit Frühstück, aber wie heißt es so schön: man gönnt sich ja sonst nichts.
Da wir nicht die gesamte Strecke durchfahren wollten, buchte ich vorher noch zwei Nächte in Bremen, direkt nahe der Altstadt in einem einfachen Ibis-Hotel. Parken konnten wir in einem 2 Minuten entfernten Parkhaus und das Auto blieb die ganze Zeit dort stehen.
Bremen
Ibis-Hotel, Bremen.
Ein einfaches kleines Zimmer mit einem Minibad, ein einfaches Frühstück, alles Corona konform, für uns völlig ausreichend. Bremen ist eine tolle Stadt, die viel zu bieten hat. Direkt nach dem Einchecken ging es zu Fuß in die Stadt, um die Erinnerungen aufzufrischen.
Für 13 Euro ging es 75 Minuten auf die Weser, entlang der Uferpromenade, diverser moderner Wohngebiete, bis zu den Häfen. In einem lag die Albatros, darauf wartend, endlich wieder für eine Kreuzfahrt eingesetzt zu werden. Die Temperaturen waren perfekt und abends aßen wir sehr gut in einem der Restaurants an der Schlachte, der Uferpromenade Bremens.
Am nächsten Morgen ging es weiter mit dem Auffrischen alter Erinnerungen. Das uralte Schnoor Viertel muss jeden begeistern, mit seinen alten Häusern und kleinen Lädchen, sowie einigen Restaurationen. Wir genossen das herrliche Wetter in einem Restaurant am Marktplatz, mit Blick auf das Treiben rund um Rathaus und Roland. Am Abend ging es wieder in das Restaurant Bolero, mit gutem Essen und tollen Drinks. Von Corona auch hier nirgends eine Spur, nicht mal die Adressen wurden notiert. Nur die Kellner trugen Masken, aber ansonsten alles, wie auch in der Stadt ganz locker.
Alles in allem ist es schwer für mich zu sagen, ob wir das Hotel wieder buchen würden. Die Lage mit Blick auf den Atlantik ist sagenhaft. Wir haben die Balkontüren immer weit geöffnet, obwohl es extrem laut ist. Aber die Lage ist auch negativ, denn der Weg in den Ort ist sehr steil nach unten, daher zurück immer ein Taxi. Die Nebenkostenpreise sind nicht gering, vor allem wenn man All-Inklusive gewöhnt ist.
Strengere Maßnahmen gab es nur auf dem Schiff, mit Abständen und zugewiesenem Tisch, falls man mal innen sitzen wollte. Und natürlich im Hotel, wo im Restaurant auch diverse Maßnahmen eingeführt worden waren oder man nur als Familie im Aufzug fahren durfte. Und nicht zu vergessen unsere Fahrt im Riesenrad mitten in der Bremer Altstadt, nichts Besonderes, aber schön.
 
Warnemünde, Mecklenburg-Vorpommern
Am Dienstag ging es nach dem Frühstück weiter nach Warnemünde. In knapp 3,5 Stunden erreichten wir unser Ziel, direkt an der Strandpromenade. Das Parkhotel Hübner ist ein 4-Sterne-Hotel, die Zimmer sind sehr groß und komfortabel eingerichtet. Die Betten sind bequem, nur die Kopfkissen waren schon überaltert. 2 Sessel mit Tisch im Zimmer, zum Empfang mit Obstteller und Pralinen, einem Balkon mit 2 bequemen verstellbaren Stühlen und Tisch mit toller Aussicht auf die Strandpromenade und die Ostsee. Das Bad ist ziemlich groß, es gibt genügend Platz für alle Utensilien. Diverse Sachen stehen bereit, wie Kamm, Vanity Set, Shampoo, Conditioner usw. Leider sind die Handtücher sehr kratzig und die Badehandtücher nicht gerade groß. Im Aufzug darf nur eine Familie fahren, aber das hat immer gut geklappt.
Das Restaurant mit dem Frühstücksbuffet befindet sich im Erdgeschoss. Man bekommt einen Tisch zugewiesen, muss auf dem Weg zum Buffet eine Maske tragen. Dort bekommt man dann die gewünschten Brötchen, Eierspeisen bestellt man bei der Kellnerin, alles andere steht auf Kühlplatten bereit, wie eine große Auswahl an Wurst und Käse und diversen anderen Leckereien. Am Tisch werden dann die Getränke serviert und die Eierspeisen. Die letzten Tage konnten wir das Frühstück auf der Außenterrasse genießen.
Es stören nur die überall anwesenden, kreischenden Möwen, aber hier wenigstens ohne dass man beim Essen Angst haben muss, angegriffen zu werden, wie das am alten Strom der Fall ist.
Zur Strandpromenade ist es 1 Minute. Dort befindet sich auch einer der Zugänge zum Strand. Der Strand ist geprägt von Strandkörben, weiter vorne hat man auch die Möglichkeit auf Handtüchern zu liegen. Ein Strandkorb kostet in der Wasserreihe 16 Euro, sonst 12 Euro, oder für den halben Tag 9 Euro. Der nahe gelegene Strandpavillon serviert einen leckeren Flammkuchen für 11,50 Euro, der für uns beide reicht. Auch hier werden die Coronaregeln eingehalten, auch mit Ausfüllen von Adressangaben. Das gilt aber nicht für alle Restaurants, bei zweien war es nicht der Fall. Corona Abstandsregeln können hier nicht eingehalten werden. Dazu hätten auf der breiten Strandpromenade beispielsweise Mittelstreifen aufgeklebt werden müssen, für die jeweilige Laufrichtung. So läuft alles durcheinander. Das gilt auch für den Bereich entlang des Stroms, entlang der Boote, die Fischgerichte verkaufen, oder entlang der Geschäfte. In den Geschäften muss man zwar Masken tragen, aber draußen kommt man sich gezwungenermaßen sehr nahe.
Nur ein kurzer Weg vorbei am Bahnhof ist es zum Hafenbereich, wo man leider nicht viele Bänke aufgestellt hat, um dem Treiben auf dem Wasser zuzusehen, denn es kommen viele Fähren von und nach Skandinavien vorbei, sowie die Boote, die auch von hier zu den Hafenrundfahrten starten. 1 Stunde für 12 Euro, Kinder zum halben Preis. Diese Fahrten starten auch am alten Strom und sind sehr beliebt.
Wir entschieden uns aber für eine zweistündige Fahrt mit der alten Baltica, die erst ebenfalls durch den Hafen fuhr und später auf die Ostsee hinaus. Durch die Überdachung bei der Hitze von rund 30 Grad und dem Seewind, ein herrlicher Ausflug für 13 Euro.
Mittags holten wir uns immer etwas auf die Hand, mal Fischbrötchen, dann belegte Brötchen bei einem der vielen Bäcker und abends entschieden wir uns bereits am Vortag für eine Reservierung in einem der vielen Restaurants. Selbst am Vortag war es schon schwierig eine Reservierung zu bekommen, aber da wir nicht im Bereich des alten Stroms essen wollten, hatten wir immer Glück. Und wir haben immer gut gegessen und ich konnte auch Kinderportionen bestellen.
Eingekauft haben wir im nahe gelegenen Edeka, um auf dem Balkon den Abend abzuschließen bei einem leckeren Wein oder Softgetränk.
Apropos Balkon: man sollte nicht meinen, wie viele Bescheuerte die 30er Zone dazu nutzen, hier ihre Motoren aufheulen zu lassen, wenn man draußen einfach nur die Sicht auf die Ostsee genießen will. Oder die vielen jungen Leute, die kein Problem damit haben, auch nach 22 Uhr mit lauter Boom-Boom-Box durch die Straßen zu ziehen, entweder zum Stand oder wieder zurück.
Oder ein Musiker auf der Strandpromenade, der nicht mal 10 Lieder beherrscht, und immer wieder und wieder die gleichen Titel auf seinem Cello spielt.
Am alten Strom bevorzugen wir die linke Seite, die rechte ist moderner, hat aber nicht das Flair der linken Seite mit den vielen kleinen hübschen Häuschen. In vielen befinden sich in der ersten Etage Ferienwohnungen. Es gibt durchaus auch gute Geschäfte, die im Schnitt bis 19 Uhr geöffnet haben.
Auch Läden wie Rossmann oder Bijou Brigitte sind vertreten, aber ansonsten alles Einzelhändler mit mehr oder weniger attraktiven Angeboten, sowie unzählige Restaurants, Bäcker und Eisdielen. Das Preisniveau ist schon höher und die Auswahl an Fischgerichten überwiegt.
Aber jeder kann hier das Passende finden. Und wem Warnemünde in der Hauptsaison nicht zu voll ist, der kann hier einen tollen, abwechslungsreichen Urlaub verbringen.
 

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