Reisebericht zur Türkeireise Dez. 2018 Lara

Reisebericht

Wir entschlossen uns im Spätherbst zum ersten Mal über Weihnachten zu verreisen. Nach diversen Preisvergleichen, z.B. mit den Kanaren, kam dann doch nur die Türkei in Frage. Aber dieses Mal sollte es ein anderer Ort sein, nämlich Lara, ebenfalls an der türkischen Riviera gelegen, nur 10 Minuten vom Flughafen entfernt und nah genug, um Antalya zu entdecken.
Nach Beratung im Alltours Reisebüro in Borken/Centrum, buchten wir das Delphin BE Grand Resort und Spa, zu einem günstigen Zweiwochenpreis. Wir buchten für den Condor Flug ein Upgrade für die Premium Economy, um mehr Luft beim Aufgabe- und Handgepäck zu haben, 25 kg statt 20 kg, 10 kg statt 6 kg. Zudem bleibt dann der Mittelsitz frei, das bevorzugte Einsteigen ist ein Vorteil, ebenso wie ein gutes Essen, das in unserem Fall die Qualität und die Menge eines gutbürgerlichen Restaurants hatte.
Außerdem unbegrenzt Getränke nicht alkoholischer und alkoholischer Art, sowie Priority Kofferausgabe.
Anreise
Das Einchecken ging sehr schnell in Düsseldorf, da wir später als gewohnt ankamen. Wir hatten einen herrlich entspannten Morgen, was wir so kaum kennen, da wir meistens Morgenflüge haben. Jetzt sollte der Flug um 14:15 starten, verzögerte sich aber um 30 Minuten, da ungewöhnlich viele Behinderte an Bord gebracht werden mussten. Die Flugzeit betrug wegen dem guten Rückenwind nur 3 Stunden und wir landeten vor der Zeit in Antalya.
Der Flug war angenehm, mit gutem Service, gutem Essen. Die Einreiseformalitäten dauerten 15 Minuten, das Gepäck lief schon über das Band. Dann mussten wir im Shuttlebus, einem kleinen Van, ca. 30 Minuten auf andere Gäste warten und waren nach 10 Minuten Fahrtzeit als Erste am Hotel.
Hotel Delphin BE Grand Resort und Spa
Das Delphin BE Grand, ist ein mittelgroßes Hotel, von der Rixos-Gruppe übernommen, komplett renoviert und zwar sehr schick und modern. Ein sehr großer Raum, mit einem großen Doppelbett, mit einer bemalten Glasscheibe teilweise abgeteilt, eine große Couchlandschaft, einem Balkon mit 2 Stühlen, kleinen Tisch und Wäschegestell. Der doppelte Schiebetüren-Spiegelschrank kann leider nur teilweise genutzt werden, da im rechten Teil ein großer Bereich für "Elektrik" abgeteilt ist. Rechts davon schließt sich ein offener Bereich an mit Gläsern, Wasserkocher, Tees, Kaffees usw. Darunter befindet sich der stets gefüllte Kühlschrank. Es schließt sich eine Kofferablage an, darunter ist Platz für Schuhe. Auf einem breiten Regalbrett steht ein Flachbild-TV der kleineren Art, daran schließt sich eine Art Schreibtisch an, unter dem auch noch einige tiefe Fächer in einer Kommode vorhanden sind. Als Nachttische gibt es sehr tiefe Ablagemöglichkeiten mit 2 großen Schubladen. Und es gibt viele verspiegelte und mit Mustern geätzte Wände, das vergrößert den Raum optisch noch einmal.
Das Bad ist komplett gefliest, sehr geschmackvoll, wie eigentlich alles, auch hier mit riesigen geätzten Spiegel mit integriertem Licht, das in 2 Stufen angestellt werden kann. Die Dusche ist verglast und mit Spendern ausgestattet. Aber es gibt kaum Ablagemöglichkeiten, nur rechts und links vom runden Spülstein, keine weiteren Regale seitlich oder darunter, obwohl Platz vorhanden wäre. Es sind Pflegeprodukte in kleinen Fläschchen vorhanden, aber auch in Spendern. Wie überall in türkischen Hotels fehlen die Waschlappen, die wir immer selber mitbringen.
Für den Pool oder den Strand haben wir Handtuchkarten. Es gibt ein Hallenbad und einen beheizten Aussenpool, der gut genutzt wird. Einige Tapfere springen sogar in den daneben liegenden, unbeheizten Pool, was man an den spitzen Schreien hören kann. Das Hotel verfügt über diverse Aussenpools, später dazu mehr.
Restaurants
Essen: Im Hotel gibt es den Main-Diningroom und diverse Spezialitäten Restaurants, von denen aber nur zwei geöffnet haben, die wir aber ausprobieren wollen. Das Hauptrestaurant wirkt nicht wie in anderen Hotels der Größe so riesig, da die Sitzbereiche abgeteilt sind, z.B. für Familien mit Kindern, oder für Erwachsene ohne Kinder. Was als angenehm von uns und anderen Gästen empfunden wird. Im Restaurant gibt es diverse Inseln mit Speisen, wie einen guten bestückten Brotbereich, türkischen Kleinigkeiten, Käse in vielen Variationen, diverse Salatbereiche, Dessert-Variationen, abends auch Eis, das sehr lecker schmeckt, sowie den Bedienbereichen für Pasta und Soßen, Kartoffel-Variationen, gegrilltem Fisch, gegrilltem Fleisch usw. Eine große Auswahl, auch beim frischen Obst, aber leider nicht beim vorbereiteten Obst. Der Obstsalat ist sehr einfach. Bisher war alles ganz gut im Geschmack, wie üblich aber auch vieles nur lauwarm.
Der Getränkeservice im Restaurant und in den Bars ist sehr gut, die Getränke Auswahl groß, aber die Cocktails, wie fast immer in der Türkei, doch um einiges abweichend von dem, was wir von den Kreuzfahrtschiffen gewöhnt sind. Der Roséwein ist durchaus trinkbar und für Kaloriensparer gibt es Pepsi Max oder light(ohne Zucker), ungewohnt, aber okay.
Sehr schön auch die Patisserie mit einer schönen Auswahl an herzhaften Snacks, sowie diversen Plätzchen, Kuchen, Nachspeisen. Nachmittags gibt es für 2 Stunden noch ein Auswahl an diversen Pralinensorten, die vor allem von den vielen weiblichen Gästen stark in Anspruch genommen wird.
Gäste
Womit wir zu den Gästen kommen: wie man uns sagte 95 % Russen, viele allerdings zu einem Treffen von Reisebüroleuten hier, für die “echt der Bär tanzt”. Deutsche sind kaum hier, die würden im Winter nicht kommen. Wir haben bisher auch nicht sehr viele entdecken können. Auch etliche arabische Familien sind im Hotel, obwohl der Großteil wohl bereits abgereist ist. Anscheinend zieht man in diesem Hotel der Delphin-Gruppe (4 hier in Lara) wohl die Gäste zusammen, auch wenn sie ein anderes Hotel der Gruppe gebucht haben. Einige werden wohl gerade über den Winter renoviert und das Personal wird auch hier eingesetzt. Jeden Tag näher zu Weihnachten änderte sich dann das Publikum. Mehr und mehr Deutsche trafen ein und viele Großfamilien anderer Herkunft, selbst Chinesen gehörten zu den Gästen.
Bei unserem ersten Spaziergang entlang der Hauptstraße mit diversen Shopping-Malls der einfachen Art, waren kaum andere Leute unterwegs, auch der Strand war bei Nieselregen leer. Nur einige Fischer standen im Wasser, um ihre Netze oder Angeln auszuwerfen. Der Regen setzt sich leider sehr heftig fort, heute konnten wir das Hotel überhaupt nicht verlassen. Die Temperaturen liegen zwischen 12 und 15 Grad und es soll auch nicht besser werden. Hier ist sehr positive, ds das Hotel über sehr großzügige Innenbereiche verfügt.
Entertainment
Entertainment: leider läuft hier von morgens bis abends Weihnachtsmusik und das obwohl wir dem Trubel um Weihnachten eigentlich entfliehen wollten. Es ist auch alles weihnachtlich geschmückt, auf die sehr kitschige Art, aber damit kann ich leben. Nachmittags spielt im Café ab 17 Uhr ein Pianist, leider nicht sehr gut. Abends haben wir bisher nur die Kinder-Disco gesehen, aber es sind nicht viele Kinder im Hotel, was sich zu Weihnachten hin geändert hat. Abends hat ein Duett in einer der Lounges gespielt, aber da wir diese ungemütlich finden, haben wir sie gemieden.
Eine Show haben wir uns für 10 Minuten angesehen, Columbianische Tänzer und Akrobaten. Aber wer wie wir so viele sehr gute Shows auf Schiffen gesehen hat, der kann nur enttäuscht werden. Die Künstler an anderen Abenden, die zur Einstimmung durch die Lobby zogen, haben wir uns daher gespart, und weder ein Zauberer, Karaoke noch ein Quiz sind unser Geschmack.
Unser Hauptaufenthaltsort ist die Lobby-Bar, mit diversen Sitzbereichen und schnellem Service. Wir lieben unseren tollen Service von Kheziban, Emre und die Drinks der Barchefin Songül. Im Hotel ist viel moderne Kunst verteilt und viele künstliche Bäume im Frühlingskleid. Auch die Aussenanlagen wirken sehr gepflegt, teilweise wird renoviert.
Antalya
Antalya: mit dem kostenlosen Hotel-Shuttle fährt man nach Anmeldung am Vortag um 9:30 Uhr ca. 35 Minuten bis ins Zentrum von Antalya. Ab hier kann man die Altstadt, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, entdecken. Wir sind durch Zufall an einen privaten Führer geraten, einem ehemals in Berlin wohnenden und unterrichtenden Türken, der uns zu einem allerdings auch happigen Preis von 50 EURO durch die Altstadt führte, mit uns Museen und eine Moschee besuchte und sehr kenntnisreich über seine Heimatstadt berichtete, wobei wir einiges Neues erfahren konnten. Die Altstadt hat sehr viele bereits restaurierte Gebäude, die teilweise Hunderte von Jahren alt sind und ihren eigenen Charme haben, der mit den Holzarbeiten rund um die Fenster an die Bauten auf den Kanarischen Inseln erinnert. Wobei diese wohl eher von der osmanischen Baukunst inspiriert wurden. Einige Gebäude sind aber auch arg verfallen. Ein Gebäude wurde vom türkischen Hotelier Barut für 17 Mio. erstanden, genauso viel wird sicherlich die Restaurierung kosten. Viele Gebäude wurden in kleine Boutique Hotels umgewandelt, zwei davon konnten wir auch von innen besichtigen und fanden sie ganz ansprechend, wenn man mal direkt in der Altstadt übernachten möchte.
Von der Altstadt ist man mit wenigen Schritten auch in der Neustadt, die uns mit ihrem modernen Charme ausnehmend gut gefällt. Vor allem, weil man hier nicht die üblichen Touristen Geschäfte findet, sondern die, in denen die einheimischen Leute einkaufen und in denen auch wir die gleichen Preise zahlen.
 
Einkaufen
Einkaufen - Beispiel: 2 hochwertige Oberhemden für umgerechnet 22 Euro. Dafür bekommt man in Deutschland gerade mal die Ärmel. Es gibt einige türkische Marken, die einen sehr guten Ruf haben und zudem auch noch modisch und preiswert sind. Dazu gehören bei Hemden Tudor, oder die türkischen Ketten LC Waikiki u.a. In den Einkaufszentren gibt es dagegen die teuren Internationalen Marken, deren Preise sogar höher als in Deutschland liegen sollen. In den Schmuckgeschäften, vor allem in Antalya, kann man immer noch sehr gut einkaufen, zu wesentlich niedrigeren Preisen als in Deutschland. Auch Maßanfertigungen sind hier sehr günstig, Altgold wird gerne angenommen. Die meisten Juweliere in der Innenstadt sind allerdings eher auf den orientalischen Geschmack ausgerichtet. Wir haben aber einen Juwelier am Rande der Innenstadt gefunden, DIAGOLD, mit einer liebenswerten Deutsch-Türkin, Türkan, die auch einen Teil der Schmuckstücke designt hat. Hier stimmen Qualität, fairer Preis und modernes Design. Bei einem Ring und Designerohrringen konnte ich nicht widerstehen.
Juwelier Diagold, Antalya
Eine weitere Empfehlung von mir ist Milord in Kundu, einer Juwelierskette mit unterschiedlichen Angeboten in den diversen Filialen. Hier zu empfehlen das Hauptgeschäft kurz vor dem Delphin Diva. Der sympatische Chef Ali und seine Mitarbeiter sprechen alle ausgezeichnet deutsch und das Wunschschmuckstück wird vor Ort oder in Istanbul geändert/angefertigt und steht dann einige Tage später zur Verfügung. Wir waren sehr zufrieden mit der Qualität der Auftragsarbeiten.
Wer in Antalya unterwegs sein will, sollte allerdings gut zu Fuß sein. Von der Neustadt hinunter zum Hafen, vorbei an vielen Touristengeschäften die man sich sparen kann, geht es teilweise mit ziemlicher Neigung hinunter. Es gibt allerdings auch einen Aufzug, der ein Stück weiter oben die Interessierten zum Hafen bringt, wo man Ausflüge mit den üblichen Touristen Schiffen machen kann. Und genauso geht es kostenlos wieder nach oben, wo man von Aussichtsplattformen eine atemberaubende Sicht über Altstadt, Hafen und Gebirge mit seinen schneebedeckten Gipfeln hat. In der Neustadt oben gibt es ein gut ausgebautes Netz öffentlicher Verkehrsmittel, ob Busse, moderner oder altmodischer Straßenbahnen.
Fazit
Fazit: durch die Nähe zu Antalya war das Hotel gut gelegen. Aber Kundu mit seinen Möglichkeiten hat uns nicht besonders gefallen. Uns fehlte die Strandpromenade, die wir von Evrenseki/Side gewohnt sind. Der oft verkehrende Linienbus LC07 für rund 50 Cent pro Strecke/Person (aber nur wenn man in Türkischen Lira bezahlt) ist sehr günstig und man kann schnell einige Strecken zurück legen, wenn man nicht komplett laufen will. Ein Taxi innerhalb von Kundu kostet pauschal 5 Euro. Für Personen, die nicht so gut zu Fuß sind, ein akzeptabler Preis, bei den teilweise sehr weiten Entfernungen. Antalya war wirklich eine überraschende Entdeckung für uns.
Das Hotel Delphin BE Grand Resort und Spa ist ein sehr gut renoviertes Hotel, mit vielen Design-Elementen. Die Zimmer sind groß, ebenfalls toll renoviert und unser Zimmer im B-Trakt, #2203, war von der Lage optimal. Schnell am Aufzug, schnell über die Treppen in der Lobby, den Bars und Restaurants oder nach draußen. Es liegt ein Stück von der Hauptstraße entfernt, vorbei am Miracle und Titanic. Die Anlagen sind extrem weitläufig, daher auch eine gute Aufteilung für einen Kinderbereich, aber auch einen riesigen Relaxpool nur für Erwachsene und Jugendliche ab 16. Der gut beheizten Aussenpool wird gut genutzt, der Weg zum Strand durch die hübsche Anlage ist nicht weit und dort sieht es im Sommer sicherlich auch sehr ansprechend aus. Der Kinderbereich mit mehr als 10 unterschiedlichen Rutschen liegt ein Stück vom Relaxpool entfernt, der Badebereich für Kinder führt flach ins Wasser, fast wie an einem Strand und steigert sich über 60, 80 cm bis zu einer Tiefe von 140 cm.
Die Aufteilung der Sitzebereiche im Hauptrestaurant hat uns gefallen, da ein Bereich nur für Erwachsene eingerichtet wurde und andere wieder für Familien.
Das Essen ist leider unser Knackpunkt, der uns nicht wieder in dieses Hotel zurückbringen wird. Die Auswahl ist zwar groß, aber wie auch in anderen Buffetrestaurants, wiederholt sich alles immer wieder, ist vieles viel zu kalt, um es mit Genuss zu verzehren.
Der Service ist der große Pluspunkt des Hotels. Das Personal in allen Bereichen ist sehr aufmerksam und freundlich. Obwohl das Hotel in den letzten Tagen ausgebucht war, wurden die Tische schnell abgeräumt und neu eingedeckt. Getränke wurden schnell gebracht, wir mussten uns nur einmal selbst bedienen, weil wir sehr früh wegen einer Fahrt nach Antalya frühstücken waren. Dieses gilt für alle Mahlzeiten im Hauptrestaurant. In den beiden Spezialitäten Restaurants waren wir dagegen nicht zufrieden. Beide, Italienisch und asiatisch, haben eine kalte Atmosphäre, sind sehr laut, da hier das Design nicht mit einer Geräuschdämmung verbunden wurde. Der Service war auch eher schlecht.
Die Patisserie, die ab 10 Uhr morgens bis 21 Uhr geöffnet hat, bietet süße und herzhafte Leckereien und diverse Kaffeespezialitäten und Tees und ist ein großer Anziehungspunkt im Hotel, vor allem wenn es zwischen 15 und 17 Uhr hausgemachte Pralinen gibt.
Es war ein interessantes "Experiment", einen neuen Ort auszuprobieren, aber wir bleiben Side und Umgebung treu, werden aber auch weiterhin immer wieder mal andere Ort ausprobieren.
 

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