Reisebericht zur Karibik Kreuzfahrt 2016 mit der Azamara Journey

Azamara Journey Cruise und Voraufenthalt Miami 13.3.-26.3.2016

Voraufenthalt Miami
Wir hatten mal wieder Glück gehabt, und uns ein tolles Angebot bei Azamara sichern können. Dieses Mal für die kleinen karibischen Inseln, die von den großen ¨Pötten¨ nicht angelaufen werden. Das würde unsere 10. Karibik Cruise werden, passend für die runde Zahl.

Wochenlang vorher habe ich über CruiseCritic und über Facebook, verbunden mit Kapitän Johannes Tysse, die Werftarbeiten zur Renovierung der Journey im Trockendock in Freeport verfolgt und mich jeden Tag mehr auf die tollen Neuerungen gefreut.

Auch wenn ich mich aus terminlichen Gründen nicht so sehr mit der Reise beschäftigen konnte, stand ich doch mit unserem Roll Call in Verbindung und wir planten auch bereits einige Ausflüge zusammen. Aber nicht zu viel, denn diese Cruise wollen wir ganz besonders ruhig angehen lassen, denn uns steht aus persönlichen Gründen ein anstrengendes Jahr ins Haus und es wird unsere vorläufig letzte Kreuzfahrt werden.
Da die Cruise nur 10 Nächte dauert, entschied ich mich für 3 Nächte Voraufenthalt in Miami; dieses Mal aber nicht in Miami Beach, sondern bewusst in Downtown. Ich buchte das Holiday Inn Port of Miami gegenüber der Bayside, eine Lage, die wir von vorherigen Besuchen gut kennen und schätzen. Hier ist man direkt gegenüber der Bayside Mall, hat die öffentlichen Busse quasi vor der Haustür, ist in Nullkommanichts in Downtown. Perfekt, wie ich zu dem Zeitpunkt noch dachte.
13. März: beginnen wir mit dem Flug mit Air Berlin, die einzige Direktverbindung die es ab Düsseldorf noch nach Miami gibt. Bis zum letzten Jahr konnten wir noch mit Lufthansa fliegen, aber das geht jetzt nur noch mit Umsteigen in Frankfurt, und das hassen wir beide, a) wegen der Umsteigezeiten und b) wegen möglichen, bereits erlebten Kofferverlust.

Das Abgeben der Koffer klappte schnell, der Weg durch die Sicherheitskontrollen mit den neuen Geräten war absolut unproblematisch. Wir mussten keinen Rucksack auspacken, nicht die vielen elektronischen Teile erklären, alles wäre wunderbar gewesen, wären nicht die extrem langen Wege gewesen, um zur Sicherheitskontrolle, dann zur Passkontrolle und weiter zum natürlich letzten Gate zu gelangen.

Vorher wurden Umsteiger aus Abu Dhabi abgefertigt, dann kamen die hinteren Sitzreihen und wir zum Schluss, da wir eine der vorderen neuen XL-Sitze gebucht hatten. Und hier kann ich gleich sagen, dass sich der Aufpreis von rund 70 Euro pro Person und Strecke wirklich gelohnt hat. Es sind zwar ¨nur¨ 12 cm, aber die machen eine Menge aus. Wir konnten die gesamte Zeit unsere Beine lang ausstrecken, und vor allem konnten wir zum ersten Mal seit Jahren unser Tischchen benutzen, ohne dass es uns übergewichtigen Personen, den Bauch einquetschte.
Allerdings war es sehr kalt in der Maschine und ich habe wohl zum ersten Mal bei einem Tagesflug die Decke über meine Beine ausgebreitet. Das Essen war erstaunlich gut, wie seit Jahren nicht mehr. Eine warme und kurz vor der Landung eine kalte Mahlzeit wurden serviert. Getränke wurde immer wieder gereicht, einmal wurden direkt Wasserflaschen verteilt, damit man mehr zu trinken hatte. Das Unterhaltungsprogramm war gut, etliche aktuelle Filme waren dabei. Die meisten in ungeschnittener Fassung. Was mir gefehlt hat, war das Musikprogramm, denn es gab nur ein paar Musikvideos aber keine Musiksammlungen.

Geschlafen haben wir leider kaum, vielleicht mal etwas geduselt und so kamen wir erschöpft kurz nach 15 Uhr Ortszeit Miami an und hatten die 45 Minuten Verspätung vom Start wieder hereingeholt. Wir waren am äußersten Gate und gottseidank standen einige der Elektromobile bereit, deren Fahrer sich anboten einen zu fahren, da der Weg ihrer Aussage sehr weit wäre. Das haben wir gerne angenommen, ein Vorteil, wenn man schon älter aussieht. Und der Weg war wirklich extrem weit und wir wurden bis kurz vor die Immigration gefahren. Und hier geschah das nächste ¨Wunder¨. Keine großen Schlangen, durch die Fahrt waren wir den anderen ja weit voraus und in 10 Minuten waren wir nach einem netten Gespräch mit dem Einwanderungsbeamten in den USA. Das Warten auf die Koffer hat länger gedauert, auch hier erwischten wir wieder das letzte Kofferband.

Raus aus dem Flughafen ging es zur Station von Super-Shuttle und orderten die Fahrt zu unserem Hotel in Downtown. Leider mussten wir sehr lange in der extrem schwülen Hitze warten. Dafür bekamen wir dann einen Mercedes Luxus-Van, den wir uns mit einem anderen Paar teilten, die am Hilton ausstiegen und innerhalb von 10 Minuten waren wir am Hotel.
Holiday Inn Port of Miami: von außen sah man schon, dass es ein altes Hotel ist, und wir haben auch nichts Großartiges erwartet, denn wir haben ja die Bewertungen gelesen. Die Lobby war nett eingerichtet, wir konnten schnell einchecken und bekamen auf Wunsch ein Zimmer auf der 8. Etage, damit wir den Straßenlärm nicht zu spüren bekamen. Später mussten wir allerdings feststellen, dass das Zimmer zu den Nebenzimmern und zum Flur sehr hellhörig war und durch die Spring Breaks war hier so einiges los. Das Zimmer war okay, mit 2 Betten eingerichtet, 2 Sesseln an einem Esstisch, auf dem wie angekündigt die Kaffeemaschine stand. Diese benötigte ich aber nicht für Kaffee sondern zum Abkochen von Wasser für mein CPAP. Und siehe da, es gab zwar die Maschine und Kaffee, aber keine Steckdose in der Nähe. Also hieß es improvisieren. Auch im Bad war alles ordentlich und sauber, aber natürlich ziemlich veraltet. Wir hatten den Zimmerblick auf die AA-Arena, wo wir abends beobachten konnten, dass die gesamte mehrspurige Straße gesperrt wurde, damit die Zuschauer von Cirque de Soleil unbehindert die Straße überqueren konnten, als die Vorstellung zu Ende war. Weiteres Plus, das freie WLAN im Zimmer.
Abends gingen wir noch gegenüber in die Bayside Mall, aber dort war die Hölle los. Ich sage nur eins: SPRING BREAK!!! So viel leichtbekleidete junge Menschen haben wir in den USA noch nie gesehen, wie auch am nächsten Tag in den Straßen von South Beach. Und auch noch nie so viele junge Frauen, die trotz 10-20 Kilo oder mehr Übergewicht in den knappsten Outfits herumstolzierten. Viele wohnten auch in unserem Hotel, aber die Belästigung hielt sich einigermaßen in Grenzen.

Nach einer unruhigen Nacht, hatten wir am nächsten Morgen fast den Jetlag überstanden und es konnte losgehen, gemütlich, wie geplant.
Montag, 14. März: fürs Frühstück hatte man uns ein kleines Cafe um die Ecke, das Cafe Papillon, empfohlen. Nichts Besonderes, aber das Frühstückspecial mit 3 Eiern nach Wahl, 4 Scheiben Baguette und Butter und Kaffee oder Tee für $ 4,99 war für uns ausreichend und wir frühstückten dort jeden weiteren Morgen. Im Hotel hätte das Buffet $ 13,95 plus Tip gekostet und es hat bei Tripadvisor keine guten Bewertungen bekommen.

Gegen 10:30 ging es rüber in die Bayside und wir machten zum ersten Mal, trotz vieler vorheriger Aufenthalte, eine Bootstour der Millionaires Row für den Seniorenpreis von $ 25 mit Island Queen Cruises. Eine Fahrt von 90 Minuten, die eigentlich auch in 60 Minuten zu schaffen wäre, würde man nicht unglaublich langsam am Containerhafen Richtung Fisher Island fahren. Der Rest der Fahrt war ganz nett; die armen Millionäre, denen die ganzen Ausflugsboote so nahe kommen, und nur wenige haben eine Hecke, um ihre irre teuren Grundstücke uneinsichtig zu machen. Das Salzwasser und die frische Seeluft taten unseren entzündeten Bronchien gut und wir gingen danach wie geplant ins Tradewinds, mit Blick auf den Jachthafen, um meinen geliebten Smokeburger essen. Mit der Karte von Island Cruises bekamen wir auch noch einen Discount von 10 %.
Kurz im Hotel ausgeruht und dann mit dem öffentlichen Bus nach South Beach, denn zu unserer Verwunderung lagen 5 Schiffe im Hafen, deren Ausfahrt laut Internet Recherche für 4 pm angekündigt war. Das wollten wir natürlich von der Promenade kurz vor der Ausfahrt mit erleben, einmal von der anderen Seite winken.

Und hier beginnt unsere Enttäuschung über Miami, die immer mehr zunahm. Wir bekamen den Bus, zeigten dem Fahrer wo wir hin wollten, nachdem wir unglaublich lange auf den richtigen Bus gewartet hatten. Früher kamen diese so alle 15 Minuten, jetzt kann man froh sein, wenn sie alle 30 Minuten kommen, sparen ist angesagt, und der Busfahrpreis hatte sich auf $ 2,50 verdoppelt. Wir fuhren nach Empfehlung viel zu weit und da sich 4 pm immer mehr näherte, nahmen wir ein für rund $ 13 Taxi, um pünktlich zur Bayfront-Promenade zu gelangen.
Gottseidank gibt es dort einen Kiosk, wo ich etwas zu trinken holen konnten und wir warteten auf angenehm warmen Betonbänken auf die Schiffe. Doch es sollte 4:30 werden, bis die Majesty of the Seas rausfuhr, in einem ziemlich herunter gekommenen Zustand, lange später gefolgt von der Norwegian Pearl, die zum Panamakanal aufbrach, an uns vorbei ausliefen. Und dann passierte nichts mehr und wir gaben auf. Weiter im Hafen lagen noch die Norwegian Sky, die Carnival Fantasy und Sensation und die Crystal Symphonie.
Bayfront-Promenade
Wir bummelten etwas durch den Art Deco District, wie gesagt mit vielen sehr freizügig gekleideten jungen Leuten, vielen irre teuren Autos bis hin zum Rolls Royce, machten einen Halt in einer hervorragenden Gelateria Gelato-go und wollten dann Richtung Linie C oder S laufen. Die Straße streckte sich, wir waren kaputt und als nach langer Wartezeit ein Bus kam, fuhr er durch, weil er proppenvoll war. Also weiter zur nächsten Linie, halsbrecherisch eine Straße überquert und mit einem randvollen Bus, stehend, angegrabscht, angeschwitzt usw. zurück nach Downtown. Uwes Urteil, nie mehr wieder nimmt er hier einen öffentlichen Bus, das hat den gesamten Tag fast kaputt gemacht. Anmerken möchte ich außerdem, dass inzwischen kaum noch jemand englisch spricht, und wenn dann mit einem so starken spanischen Akzent, dass sie kaum zu verstehen sind. Spanischkenntnisse sind in Miami durchaus von Vorteil, wie wir immer wieder erleben mussten.

Die Enttäuschung ging weiter, als wir gegen 20 Uhr nach Downtown etwas essen gehen wollten: tote Hose, alle Geschäfte geschlossen, nur ein Luxusrestaurant auf und ein paar wenige unappetitliche Imbissbuden. Und vor allem, alles dunkel, sehr viele Obdachlose, die einen alle um 1 $ anbettelten. Wir haben uns nur unwohl gefühlt und gingen schnellstens zum Hotel zurück und aßen dort eine Kleinigkeit. Leider sehr mittelmäßig und mit sehr schlechtgelaunter Bedienung.
Dienstag, 15. März: Frühstück wie üblich im Cafe Papillon und dann eine kurze Fahrt mit dem Metromover, den man auch vergessen kann, weil die Scheiben so blind sind (ebenso wie bei den Bussen), dass man praktisch nichts sieht. Dann in die Flagler Street, die ja noch nie als schön zu bezeichnen war, aber jetzt eine sterbende Straße ist. Ca. 50 % der Geschäfte sind geschlossen. Ein pakistanischer Geschäftsmann erzählte uns, dass durch den starken Dollar Touristen vieler Länder fernbleiben, die vorher für guten Umsatz gesorgt haben, wie Brasilien, andere lateinamerikanische Länder, aber auch Deutschland usw.

Nur noch einige Billigläden, sowie einige teure Juweliere existieren noch und bieten teilweise den gleichen Schmuck an, den ich dort vor Jahren schon in den Schaufenstern bemerkt habe.

Da es mir gesundheitlich sehr schlecht ging, nahmen wir ein Taxi zum Hotel zurück und verbrachten den Rest des Tages dort, im Zimmer oder am Pool.
Mittwoch, 16. März: nach dem Frühstück packen wir im Hotel unsere Sachen wieder in die Koffer und es geht innerhalb von 10 Minuten für $ 12 zum Hafen; außer der Journey liegt noch die Disney Wonder im Hafen, die auch netterweise vor uns ausläuft, denn Captain Magnus muss das Schiff für die Ausfahrt auf der Stelle wenden.
Einchecken
Das Einchecken geschieht innerhalb von 5 Minuten; wir werden in einen Wartebereich gebeten und können gegen 12 Uhr an Bord. Als dort das Einlesen der Karte stattfindet, geht ein Alarm los, unsere Karten werden nicht akzeptiert, die wir gerade Minuten vorher erhalten haben und wir erfahren von einer freudestrahlenden Sicherheitsmitarbeiterin, dass wir upgegraded worden sind und bitte direkt zur Rezeption gehen möchten, um die Karten umprogrammieren zu lassen. An der Rezeption treffen wir direkt auf alte Bekannte: Rolli und Roxy, die uns beide wieder erkennen und sich freuen. Es geht wie üblich rauf auf Deck 9 ins Windows Cafe und wir sind glücklich, einen Platz auf dem Aussendeck ergattern zu können, den wir auch bis zum Bezug der Kabine beibehalten und später Gesellschaft von einem netten englischen Pärchen bekommen.
Um 13:45 können wir in die Kabine und wir haben nun statt einer Aussenkabine auf Deck 4 eine Heckbalkonkabine auf Deck 8. Sehr schön, natürlich etwas größer als die Aussenkabine und mit einem großen Balkon mit großem quadratischen Esstisch und 2 bequemen Stühlen, deren Polster aber zu unserem Bedauern schon diverse Rußflecken aufweisen und nicht ohne die Auflage eine Handtuches benutzt werden können. Aber der Ausblick auf die Heckwelle ist fantastisch.

Kabine 8093: ein Deluxe Verandah Stateroom mit einem schicken neuen Bett, neuen Matratzen und neuen Kissen und Oberbetten, einem neuen hohen Rückteil, von dem leider ab und zu mal ein Zierstreifen abfällt. Die Betten sind wirklich ein Hauptgewinn, denn in den alten haben wir kaum schlafen können und sind mit Rückenschmerzen nach Hause zurück gekehrt. Und hier haben wir erholsame Nächste verbracht. Die Wände sind mit einer wunderschönen dunkelsilbernen Tapete bekleidet, der Teppichboden in einem dezenten beige-grau gehalten. Die halbrunde Zweiercouch hat einen schicken Bezug in einem Natur-beige Ton und beide Nachtkonsolen sind in unterschiedlicher Bauweise. Darüber hängen wunderschöne Wandlampen, mit einer ausklappbaren Leselampe und einem versteckten USB-Anschluss, so dass man sich über Nacht Smartphones, Ebooks und dergleichen aufladen kann. Vor der Couch steht ein ovaler Tisch. An der gegenüberliegenden Wand befindet sich der Schreibtisch mit einem Schrankbereich auf jeder Seite. Über dem Schreibtisch hängt ein riesiger Spiegel und darunter befinden sich diverse Steckdosen, auch europäische, sowie der Schalter für die Balkonbeleuchtung. Gegenüber dem Bett an der Wand befindet sich ein ca. 32 Zoll großer interaktiver LCD-Fernseher, links davon beginnen die Schränke, über Eck mit 2 offenen Fächern, darunter hinter einer Tür der Safe und ein weiterer Schrank. Es folgt ein eintüriger Schrank, in der unteren Hälfte mit Schubladen, in der oberen Hälfte für Kleiderbügel.
Ein zweitüriger Schrank schließt sich an, in den man eine sensorgesteuerte LED-Beleuchtung eingebaut hat, sehr praktisch und möchte ich nach unserem Umzug auch direkt haben. Gegenüber befindet sich das Badezimmer mit einem sehr geschmackvollen Kunststoffbodenbelag in Holzoptik, an den Wänden eine dunkelgraue Tapete, in die Wand eingelassene 3 Regale oberhalb der Toilette und einem kleinen Schränkchen unterhalb des Spülsteins. Leider hat sich mit der Größe der Kabine nicht auch die Größe des Bads verändert. Dieses ist genauso klein wie in einer Innenkabine und man gerät auch hier beim Duschen in engen Kontakt zum Duschvorhang. Die neue Duscharmatur ist sehr gut einzustellen, aber wie gesagt, ein sehr beengter Duschraum, vor allem von Leuten mit unseren Körpermaßen, aber sicherlich auch für Personen, die nur 50 kg auf die Waage bringen.

Ein weiterer Nachteil der Kabine macht sich beim ersten Zubettgehen stark bemerkbar: die Vibrationen der Schraube. Wenn man auf dem Bett liegt, und versucht in seinem Kindle zu lesen, muss man damit rechnen, das die Schrift wackelt, weil die Vibrationen sich auf Bett und Körper übertragen und somit auch die das Kindle oder ein Buch haltende Hand. Ich hoffe, wir gewöhnen uns daran.
Über uns liegt der Aussenbereich des Windows Cafés, die Sunset Bar, aber wir bekommen davon nichts mit; kein Stühle rücken oder dergleichen, sehr positiv, da kennen wir von manch anderen Schiffen das krasse Gegenteil.

Unsere Koffer sind durch den Wechsel der Kabine noch nicht da und tauchen auch vor dem Abendessen noch nicht auf. Aber kein Problem auf diesem Schiff, denn hier kann man ziemlich casual herumlaufen, nur kurzen Hosen und Tank-Tops sollte man abends vor dem Restaurantbesuch abschwören, denn damit wird man zu Recht gebeten, die Kleidung zu wechseln.
Um 17 Uhr haben wir unser erstes inoffizielles CruiseCritic Treffen zum Ablegen in der Sunset Bar und wir haben seit etlichen Kreuzfahrten nicht mehr eine so gesellige Runde erlebt. Daran schließt sich direkt um 18 Uhr das offizielle Treffen in der Cabaret Lounge an, denn es haben sich 89 Mitglieder angemeldet. Versorgt mit diversen Getränken und Häppchen stellt Cruisedirector Tony Markey launig wie gewohnt den Kapitän und einige Führungsoffiziere vor, bevor er sie wieder an die Arbeit schickt. Dann werden alle Anwesenden gebeten, sich mit ihrem CC-Namen vorzustellen und zu sagen, woher sie kommen. Auch wieder ein geselliges Zusammensein.
CruiseCritic Treffen
Danach geht es zu unserem ersten Dinner ins Discoveries, das direkt gut beginnt mit überbackenen Seascallops und anderen köstlichen Gerichten. Alles sehr appetitlich angerichtet und wohlschmeckend. Wir sind gespannt auf die folgenden Abende.
Um 21:00 geht es ins Theater, wo erst wieder einige Leute vorgestellt werden und dann gibt es bereits die erste Production Show mit Songs aus bekannten Musikfilmen wie Footloose, Saturday Night Fever, Dirty Dancing. 4 Sänger und 1 Tanzpaar mit einem professionellen Ballroom-Background bestreiten die Show.
Die Azamara Journey
Vor wenigen Wochen wurde die Journey im Trockendock auf den Bahamas aufwändig renoviert. Uns gefallen die neuen Farben, ob bei den Teppichen, den Wandverkleidungen, den Bodenbelägen, die zwar aus Kunststoff sind, aber wie Holz aussehen. Erschreckend aber, nach wie kurzer Zeit schon an etlichen Stellen massive Verschmutzungen der Teppiche zu sehen sind.

Ich hatte auch die Gelegenheit eine Suite zu sehen und sie hat mir sehr gut gefallen. Der Platz ist enorm verglichen mit einer Kabine. Vor allem die riesige Dusche und der Schrank, die Fläche zwischen Bett und gegenüber liegender Wand. Aber hier sah man auch wieder, dass teilweise Design vor Praktikabilität geht, denn es wurden weiße flache Schleiflackmöbel eingebaut, über denen der Fernseher hängt. Diese Schränke die teilweise mit Schubladen ausgestattet sind, sind aber so flach, dass man sich zum Öffnen weit bücken oder sogar auf den Boden knien muss, um Sachen herauszuholen. So wurde mir das von der Bewohnerin berichtet. Und die weißen Schleiflackflächen werden von den Bewohnern als Ablageflächen, wie z.B. für Schuhe „missbraucht“, so dass bereits deutliche Abnutzungserscheinungen nach nur wenigen Wochen sichtbar waren. Sehr schade, schick, aber nicht „anwenderfreundlich“.
Die neuen Sessel auf dem Schiff sind teilweise stylisch, manche dagegen altmodisch, sicherlich als Kontrast gedacht, so wie im Living Room. Unser Lieblingsplatz, das Mosaic Cafe auf Deck 5 ist wie fast überall auf dem Schiff in erdigen Farben gehalten. Auch dort gibt es flache und hochlehnige Sessel in Beige und Grautönen.
Mosaic Cafe
Im Living Room kommen als Kontrast noch rote Sessel hinzu. Allerdings habe ich das Gefühl, als wären dort weniger Sitzmöglichkeiten vorhanden. Der Living Room hat außerdem eine Tapas-Bar bekommen, mit täglich wechselnden Appetithäppchen, die wir gerne bei einem Drink vor dem Dinner genossen haben und die wir wirklich weiter empfehlen können. Aber dadurch musste ich mehrmals mein Abendessen reduzieren, da ich schon halb satt war.

Außerdem gibt es eine Weinbar, hierzu kann ich aber weiter nichts sagen. Die kleine Bühne, auf der sogar die Bigband Platz hat, sowie die Tanzfläche davor wurde meiner Meinung nach in der Größe beibehalten. An zwei Stellen wurden halboffene „Käfige“ auf gehangen, die auch von diversen älteren Herrschaften gerne mal „ausprobiert“ wurden.
Im CC-Forum haben sich einige über die Sessel im Discoveries beschwert, die für kleine Leute ungünstig sind. Dies kann ich nicht bestätigen, obwohl ich etwas höhere Rückenlehnen bevorzugt hätte, da ich eher zu den größeren Leuten gehöre.

Die Renovierungen wurden insgesamt sehr geschickt ausgeführt, leider hat man an etlichen Stellen Altes beibehalten, was sich mit den schicken neuen Bestandteilen doch sehr beißt. Wie z.B. die alten vergilbten Lichtschalter in den Kabinen, die auf den modernen silbernen Tapeten noch mehr auffallen.

Leider wurde auf ein wichtiges Element nicht extra hingewiesen: der USB Anschluss unter den Wandlampen am Bett, so dass man sein Smartphone oder sein E-Book bequem laden konnte. Wir wussten davon auch nur durch einen CruiseCritic Beitrag und vielen Mitreisenden war davon nichts bekannt, obwohl durch die Zimmerstewards darauf hingewiesen werden sollte.
Einige der alten Holzelemente hätten dringend eine Aufarbeitung nötig gehabt, wie die Holzstufe in der Cabaret Lounge Richtung Bar, oder die schweren Holztüren vom Patio zum Windows Cafe oder zum Treppenaufgang. Sie sind immer noch mit dicken, klebrigen Farbschichten übertüncht und heben sich stark vom neuen schicken Patiobereich ab. Hier wurde eine neue Deckenverkleidung und eine komplett neue Möblierung verwandt, ebenso wurde die Grillbar erneuert und mit schicken Fliesen verkleidet, die man auch an deren Stellen des Schiffes, wie im Windows Cafe oder der Sunset Bar wieder findet.

Der Bereich des Patio ist sehr schön geworden, auch auf den Gegenseite mit Loungemöbeln, in denen man versinken kann. Am anderen Ende auf der gegenüber liegenden Seite am Pool gibt es ebenfalls einen Loungebereich, der großzügig Platz für die Raucher an Bord bietet.
Die Liegen auf dem gesamten Schiff sind die wohl bequemsten von allen Reedereien und sind ebenfalls in Erdtönen gehalten, die Polster so dick, wie ich sie von keinem anderen Schiff kenne, dazu mit Nackenrollen versehen, die an der Liege befestigt sind. Es gibt außerdem einige Zweierliegen, die teilweise mit einem Kunststoffkorbgeflecht teilüberdacht sind.

Ich konnte vorhin noch einen Blick auf das Pooldeck der teuren Silver Wind erhaschen, dort sieht es nicht so komfortabel und schick aus.

Auf Deck 11 gibt es noch die alten Liegen, die etwas dünnere Auflagen haben, die aber leider in einem unschönen Zustand sind. Daher sind auch die übergroßen Badehandtücher sehr sinnvoll, um die Liegeflächen komplett abzudecken. Auf diesem Deck gibt es auch einige Loungebereiche, mit Tischen, Couchen und Sesseln. Wer also nicht liegen möchte, findet durchaus auch einige Ecken, an denen er sich bequem hinsetzen kann.
Auf Deck 9 wurden zwei Spa-Suiten eingebaut. Leider waren sie beide belegt, dass ich sie nicht besichtigen konnte. Ich vermute, hier wurde ein Teil des Spas abgezwackt. Den buchbaren Thalassopool-Bereich hinter dem Spa haben wir auch besichtigen können. Er hat einen schönen neuen Pool bekommen, aber die Möbel fand ich nicht so komfortabel wie am Hauptpool. Ergänzt wurde dieser Bereich mit einem Doppelbett mit Himmel. Hier besteht die Möglichkeit einer Übernachtung unter den Sternen, eine nette, wenn auch sicherlich nicht preiswerte Idee. Die Preise sind mir nicht bekannt. Weder für die Übernachtung, noch für den Tages- oder Kreuzfahrtpass für die Nutzung dieses Bereiches.
Die leitenden Offiziere:
Kapitän Magnus Davidson aus Norfolk, England, 36 Jahre jung
Staff Captain Dario Guerrieri, Italien, 36 Jahre jung
Hoteldirektorin Heike Berdos, geboren in Deutschland, lebt in Griechenland
Cruisedirektor Tony Markey aus Newcastle, England
Chefingenieur Milen Georgiev Minchev aus Bulgarien
Food & Beverage Manager Stephane Carriou aus Frankreich, lebt auf Bali
Executive Chef Iwan Pennings aus den Niederlanden
Chef Housekeeper Richard Ruiz aus Nicaragua
Nationalitäten:
Argentinien 4, Australien 10, Belgien 6, Kanada 66, Chile 1, Dänemark 8, Deutschland 20, Italien 2, Niederlande 3, Norwegen 8, Panama 1, Rumänien 2, Schweden 4, Ukraine 1, England 150, USA 383
Gesamt Gästezahl 669
Alter der Gäste:
3-17: 7 Gäste, 22-30: 4 Gäste, 31-40: 11 Gäste, 41-50: 46 Gäste, 51-54: 283 Gäste, 76-99: 75 Gäste, 100 +: 1 Gast
Donnerstag, 17. März: Seetag
Wir genießen ein frühes Frühstück mit frisch gepresstem Orangensaft, frischen Smoothies und mehr auf dem Aussendeck hinter dem Windows Cafe, wo es später wie auch im Restaurant sehr voll wird. Das Hauptrestaurant hat fürs Frühstück heute geschlossen, da es ab 10 Uhr den St. Patricks Day Brunch geben wird. Wir verbringen einige Zeit auf den komfortablen Liegen auf dem Bootsdeck und genießen das nahe Meer und die Seeluft.

Unseren Lunch nehmen wir, wie wir es lieben, im Patio Grill ein, der gut belegt ist. Den Rest des Nachmittags schauen wir uns verschiedene Stellen des Schiffes an und sind um 17 Uhr zu einem Treffen der 22 deutschen Reisenden mit der deutschen Kreuzfahrtdirektorin Heike in der Bücherei. Bei Getränken und Snacks gibt Heike den Mitreisenden eine Vorstellung vom Schiff, den Gegebenheiten, den zu erwartenden Veranstaltungen, wie der White Night Party und dem AzAmazingEvening in St. Maarten.
Danach wechseln wir in den toll neu gestalteten Living Room, der Lounge mit Panoramablick nach vorne und zur Seite, einer neu integrierten Tapasbar und verbringen die Zeit vor dem Dinner mit einigen neuen Bekannten in lustiger Runde.

Beim Abendessen machen wir heute ganz neue Erfahrungen; wir speisen mit einem englischen Ehepaar jüdischer Herkunft, und lernen einiges über koscheres Essen (und die Schwierigkeiten an Bord, wenn kein Rabbi oder koscherer Koch anwesend sind) und welchen Einschränkungen sie so unterworfen sind. Leider scheinen sie von ihrem englischen Reisebüro völlig falsch informiert worden zu sein. So sind sie davon ausgegangen, dass die Journey ein kinderfreies Schiff ist und fühlten sich heute am Pool von einer Familie mit 4 sehr lauten Kindern belästigt. Aber Heike versprach, mit den Eltern zu sprechen, damit diese ihre Kinder mehr beaufsichtigen. Auch wir wurden bereits mit deren schlechten Benehmen konfrontiert, aber wir wissen ja, dass auch immer Kinder an Bord sein können, obwohl eine Familie mit 4 Kindern zwischen 1 und ca. 10 Jahren sicherlich eine große Ausnahme ist. Insgesamt sollen sich 11 Kinder an Bord befinden, die man im Laufe der Reise mehr oder weniger bemerkt.

Unser Abendessen ist wieder wunderbar und nach dem Essen geht es wieder in den Living Room, wo ein Gitarrist dezente Tanzmusik spielt und treffen dort auf weitere Crewmitglieder, die uns prompt wieder erkennen. Es ist doch immer wieder erstaunlich, dass diese sich bei so vielen Gästen noch nach Jahren an jemanden erinnern und sich freuen einen wieder zu sehen.
Freitag, 18. März:
2. Seetag vor Erreichen der Inseln. Wieder beginnen wir den Morgen mit einem Frühstück, heute mit unseren geliebten Eggs Benedict, auf dem Aussendeck. Die See ist unglaublich ruhig, gestern mehr wie ein See, als ein Ozean. Daher laufen heute einige Leute mit einem starken Sonnenbrand herum.

Ich beginne heute mit dem Schreiben im Mosaic Cafe, unterbrochen von einem Gespräch mit dem Executive Chef Iwan und später mit Hoteldirektorin Heike. Wir werden hin und wieder die Plätze auf dem Schiff wechseln, heute Mittag gibt es das Eisbuffet an Deck, serviert von den Offizieren und heute Abend steht Cruisedirector Tony Markey´s Show auf dem Programm.

Sie hat uns, wie bereits beim letzten Mal gut gefallen.
Samstag, 19. März:
unsere erste Insel - St. John - US Virgin Islands

Als ich morgens ins Windows Café komme, laufen wir gerade an der Rückseite von St. Thomas vorbei und tendern später ungefähr 12 Minuten bis Cruz Bay.

Dort angekommen buchen wir eine Tour in einem hinten überdachten Ausflugsvan, sitzen aber im Wagen hinter dem Fahrer. Bei herunter gekurbelten Fenstern geht die Fahrt 2 Stunden über die Insel, mit Blick auf wunderbare Strände, wie die weltberühmte Trunk Bay, die Cinammon Bay, an der wir kurz an den tollen Strand gehen und bedauern keine Badesachen dabei zu haben. Ist aber wohl besser so, denn am Ende der Tour haben wir beide einen schmerzenden Sonnenbrand auf den Armen. Die Insel ist wirklich wunderschön und nicht komplett erschlossen und befahrbar. Die Strände gehören zu den schönsten, die wir in der Karibik gesehen haben. Nur einer, Trunk Bay ist kostenpflichtig, $5, da er Lifeguards hat, und andere Bewirtschaftungen. Der Ort selber ist nicht besonders ansehnlich. Daher fahren wir auch mit dem nächsten Tenderboot zurück aufs Schiff.

Nach einem wegen mangelndem Appetit kurzem Dinner, geht es in den Living Room und später zur ganz ansprechenden Show Cafe d Amor.
Sonntag, 20.März - St. John´s - Antigua
Unser einziger Hafen, in dem wir docken und wir können von unserer Kabine direkt in den Ort schauen. Mit uns legt die Silver Wind an und da es Sonntag ist, ist auf der gesamten Insel wenig los und wir haben keine Probleme an den Aussichtsplattformen, in Nelsons Dockyard war es noch nie so leer. So können wir eine unserer Lieblingsinseln noch mehr genießen. Die Tour bei Scenic Tours Antigua hat eine Bekannte von CC gebucht; $33 pp für rund 4 Stunden und wir hatten den Chef Sean Beazer als Fahrer und Guide, der uns die gesamte Tour mit Informationen versorgt hat. Das dürfte wohl eine der besten Touren gewesen sein, die wir jemals in der Karibik genießen durften, daher absolut weiter zu empfehlen. Es war wirklich wunderschön.

Wer wollte, konnte für $5 extra noch für 2 Stunden an einen schönen bewirtschafteten Strand gehen und wurde dann später abgeholt. Ein Angebot, das die Hälfte der Gruppe annahm.
Aber auch die Erholung danach an Bord war wunderbar. Abends gab es an Deck ein tolles Buffet mit allem drum und dran - das Thema war White Night. Alles war weiß eingedeckt und dekoriert, die meisten Leute waren weiß gekleidet und nach dem Essen gab es tolle musikalische Unterhaltung durch Tony und das Entertainment Team und das Schiffsorchester. Es war eine tolle Stimmung und es wurde viel und ausgelassen getanzt. Wir hatten eine tolle Zeit und eine längere Unterhaltung mit Heike und Captain Magnus.
 White Night
Wir hatten eine tolle Zeit und eine längere Unterhaltung mit Heike und Captain Magnus.
 White Night
Montag, 21. März - Nevis
Von Nevis werden wir leider fast nichts sehen, denn nichts läuft wie geplant. Wir hatten eine Verabredung in St. Kitts und wollten die Fähre nehmen. Also tenderten wir zeitig, aber die Fähre legte 10 Minuten früher ab und wir mussten mehr als 45 Minuten auf die nächste warten. Bis diese erst mal entladen ist, dauert und dauert es, ebenso wie die Fahrt nach St. Kitts, fast eine Stunde. Vom Fährhafen zu unserer Verabredung ist es nur ein kurzer Fußweg und wir bleiben länger als geplant, da zwischen 13 und 15 Uhr keine Fähre fährt und der Seelenverkäufer, den wir dann erwischen, ist unglaublich. Teils Auto und LKW Beförderung, sowie unglaublich viele Waren, die gestapelt sind, und dann mehr Passagiere als zulässig. Wir ergattern einen der wenigen Schattenplätze, der Rest steht eng gedrängt in der Sonne auf Deck und die mehr als einstündige Fahrt ist der Horror.
Zurück in Nevis verschwenden wir keinen Gedanken mehr an die Insel, sondern wollen nur noch zurück aufs Schiff, ein Eis essen und etwas trinken.

Gestern haben wir Dario, den Staff Captain näher kennen gelernt und uns ausführlich fast eine Stunde miteinander unterhalten. Er hat uns für heute Abend an seinen Tisch eingeladen, wo wenige Tische von einigen Senior Offizieren als Gastgeber extra eingedeckt sind und ein besonderes Menü erhalten. Es wird ein lockerer Abend mit 6 weiteren Gästen, und später geht es in die Cabaret Lounge, wo die erst 25-jährige Geigerin Amy Lee eine beeindruckende Vorstellung gibt
Dienstag, 22 März- St. Barts
Wir ankern schon früh und haben wieder strahlendes Wetter. Später geht es mit dem Tender an Land. Mal schauen, was diese Promi- und Millionärsinsel zu bieten hat. Leider viel Verkehr auf der Hauptstraße, gut dass wir keinen Leihwagen gebucht haben, da hätten wir lange gebraucht, um das Zentrum zu verlassen. Es gibt viele hübsche kleine Geschäfte, viele mit teuren bekannten Marken. Wir gehen erst gar nicht hinein, sondern bummeln gemütlich durch den hübschen, aber auch überlaufenen Ort Gustavia, entlang des Jachthafens mit vielen Millionenschweren Jachten. Nach ca. 2 Stunden geht es mit dem Tender wieder zurück. Blöd die lange Wartezeit in der prallen Sonne, die vielen wieder einen neuen Sonnenbrand einbringt.
St. Barts
Heute Abend fahren wir die kurze Strecke rüber nach St. Maarten, wo es auf dem Pier den AzAmazingEvening geben wird. Wir haben eine Einladung zu einem Treffen vorher erhalten und werden bevorzugt an Land gebracht Das ist wohl der Vorteil, wenn man auf einem Deck wohnt, wo es sonst nur Suiten gibt. Mehr dazu unter dem Punkt Unterhaltung.
Mittwoch, 23 März, Virgin Gorda
Schon früh ankern wir und gehen nach dem wegen Regen leider innen stattfindenden Frühstück gegen 9 Uhr mit dem Tender an Land. Leider hält es der gebuchte Veranstalter nicht für nötig nach unserer Gruppe, die eine Inselrundfahrt bei ihm gebucht hatte, Ausschau zu halten. Wir müssen ihn außen suchen und fahren dann zu Neunt ca. 90 Minuten über diese wieder anders wirkende Insel, mit viel trockener Flora aber auch immer wieder auftauchenden blühenden Büschen, die von vielen Schmetterlingen umschwärmt werden.

An diversen Aussichtspunkten bekommen wir atemberaubende Aussichten auf traumhafte Buchten und zum Abschluss geht es nach Spring Beach, wo wir eine Stunde Zeit bekommen und danach abgeholt werden.
CruiseCritic Gruppe
Wir gehen den etwas schwierigen Weg zur Bucht, ähnlich wie The Baths, aber wesentlich leerer. Wir finden eine Bank direkt im Schatten, wo wir unsere Sachen liegen lassen können, uns umziehen und nach den obligatorischen Fotos dieser ungewöhnlichen Felsformationen ins herrlich kühle Nass steigen. Die kleine Bucht hat glasklares Wasser und ist durch die Felsen relativ geschützt vor hohen Wellen und man möchte das Wasser gar nicht mehr verlassen. Mit ungefähr 20 Personen haben wir fast eine kleine Privatbucht, in The Baths wäre es sicher wesentlich überlaufener gewesen.

Zum Hafen zurück ist es kürzer als gedacht und wir bestaunen die hier etwas kleineren Jachten als in St.Barts und nehmen den nächsten Tender zurück zum Schiff. Nach dem Lunch halten wir einen erschöpften Mittagsschlaf und genießen den Rest des Tages.
Donnerstag, 24 März - Seetag
Heute gibt es direkt zwei Termine: Top Tier Event Brunch um 10 Uhr und Loyalty Cocktail Empfang am Nachmittag. Beim Empfang wird ein Paar geehrt, das die 32. Kreuzfahrt mit Azamara gemacht hat. Ansonsten ein ruhiger Seetag, bei dem man leider Probleme hatte, einen freien Platz zu finden. Leider hat auch hier das Liegenreservieren Einzug gehalten und es soll in der nächsten Woche etwas dagegen unternommen werden. Wir haben weder in der Nähe des Pools noch auf dem Promenadendeck eine Liege ergattern können. Sehr schade, diese Unsitte, über die sich so einige Mitreisende bitter beklagt haben und ich habe den Zustand auch an die Hoteldirektorin weiter gegeben, die für Abhilfe sorgen will.
Unterhaltung
Bis auf zwei Shows haben wir alle gesehen, und alle haben uns bisher gut gefallen. Uns gefällt es, so nahe dran am Geschehen zu sein. Der Alleinunterhalter Simon, Gitarrist, spielt nicht schlecht, scheint aber angehalten zu sein, leise zu spielen. Sein Gesang ist nicht der Beste und sein Repertoire leider auch fast immer gleich. Außer ihm gibt es noch einen Pianisten, der im Bereich vor dem Casino spielt, aber ihn haben wir nur im Vorbeigehen gehört.
Die Bigband, bestehend aus 7 Musikern, sie ist wirklich gut, die 2 Sängerinnen und 2 Sänger, nicht die Besten, die wir bisher erlebt haben, aber auch nicht schlecht. Einer der Sänger, Marcus, hatte an einem Abend einen Soloauftritt im Living Room. Er hat in seiner Heimat Argentinien schon 3 Plattenalben veröffentlicht.
Der AzAmazingEvening war klasse. Wir wurden nach Decks nach außen auf den Pier gebeten, beginnend bei Deck 8. In dem Nahbereich vor dem St. Maarten Schild war eine große Bühne aufgebaut, auf der bereits eine große Steelband aus Kindern und Jugendlichen spielte, so lange, bis alle Passagiere versammelt waren. Vor der Bühne, rechts und links daneben, waren weiße Gartenstühle aufgebaut, seitlich davon standen junge Tänzerinnen und Tänzer auf langen Stelzen und unterhielten die Gäste. Dann kam das elektrische Streichquartett auf die Bühne und sie spielten toll arrangierte Hits, alleine und mit den Kids. Dann kam die große Überraschung, ein 5-minütiges Feuerwerk. Mehr oder weniger geordnet ging es zurück aufs Schiff, vor dem uns die Bigband begrüßte und es ging rauf in den Living Room, wo Cherry Jubilees serviert wurden und dann der Soloauftritt von Marcus mit der Big Band stattfand. Ein wunderbarer Abschluss eines herrlichen Tages und der Platz im Living Room reichte nicht für die vielen Gäste aus, die teilnehmen wollten.
Essen
Morgens fürs Frühstück ziehen wir das Windows Cafe vor. Bis auf zwei Mal, haben wir immer draußen gefrühstückt, da wir den Tag früh beginnen und so noch einen Platz bekommen. Die Auswahl ist jetzt nicht so riesig, aber etliches, wie alle Eiergerichte kann man ordern, ebenso wie Waffeln, die dann hinter den Kulissen zubereitet werden. Leider ist dies nicht klar durch Schilder ersichtlich und so mancher Gast wird enttäuscht weggegangen sein.

Zum Lunch bevorzugen wir den Grill im Patio, mit einer netten Auswahl, der Nähe zum Pool und der Überdachung, wo wir im Schatten sitzen können. Es fehlt uns aber, dass wie bei den letzten Cruises die andere Seite auch bedient wurde. Das ist nicht mehr der Fall und der Durchgang wurde geschlossen. So hat man bei der außerordentlichen Beliebtheit schon mit einer ziemlichen Lautstärke zu tun und kann dann leider sein Essen nicht so recht genießen.
 Menuekarte Patio
Der Service ist meistens sehr schnell und gut, vor allem wenn man einige der Kellner kennt.

Leider trifft dies nicht auf die andere Seite und Getränkebestellungen zu. Dort wartet man leider oft vergeblich auf Bedienung und muss selber zur Bar.
 Menuekarte Patio
Zum Abendessen gehen wir ins Discoveries, das Hautrestaurant auf Deck 5, und waren bisher immer außerordentlich zufrieden, auch wenn es keine richtigen Highlights bei den Gerichten gab. Wir stellen uns unsere Menüs nach unserem Geschmack zusammen, bei mir bedeutet das manchmal, dass ich nur Vorspeisen, aber kein Hautgericht bestelle. Vor dem AZamazingEvening gab es nur ein Buffet, das für uns auch ausreichend war.

An zwei Abenden haben wir mit Bekannten im Patio gegessen. Die Auswahl ist anders als zum Lunch und alles frisch und heiß. Man kann außerdem ins Windows Café gehen und sein Dinner ergänzen. Am ersten Seetag nach den Inseln gab es ein weiteres Buffet mit den Offizieren als Bedienungen. Lecker mit Spare Ribs und wie von mir bei Chef Iwan gewünscht, Käsemakkaroni und anderen köstlichen Sachen.

Vergessen möchte ich nicht das leckere Eis, einmal als Softeis im Patio in 3 Sorten mit einer Unmenge an Toppings. Und dann das Eis im Windows Cafe, das für mich mittags und abends ein Muss war. Immer die üblichen 3 Sorten: Schokolade, Vanille und Erdbeer und täglich wechselnd diverse andere köstliche Sorten.
Spezialitätenrestaurants: davon gibt es zwei, beide zuzahlungspflichtig mit $ 25 pro Person. Einmal das Aqualina mit moderner italienischer Küche und dann das Prime C mit diversen Steakgerichten, aber auch Fischgerichten. Da wir beide nicht ganz so auf dem Damm waren, hatte ich am Beginn keine Platzreservierung vorgenommen und später waren wir soweit mit dem Essen zufrieden, dass wir keine Notwendigkeit sahen, dort eine Reservierung zu versuchen, obwohl die Hoteldirektorin es uns angeboten hatte.
Spa:
Um unseren Onboard Credit aufzubrauchen hatte ich eine 50 minütige Hot Stone Massage mit 20 % Ermäßigung für Mitglieder gebucht, deren Ersparnis aber vom Trinkgeld übertroffen wurde. Was mir nicht gefiel: das Licht war nicht gedimmt, es gab keine Entspannungsmusik und die Qualität der Massage war mittelmäßig.
Freitag, 25 März - Seetag
Den letzten Seetag verbrachten wir in aller Ruhe, hatten mittags noch ein nettes Gespräch mit der Hoteldirektorin Heike Berdos, um über einige Dinge zu reden, die uns mal positiv, mal negativ aufgefallen sind.
Abends einen letzten Drink mit neuen Freunden im Living Room und ein letztes Dinner zu Viert im Discoveries und dann zum lästigen Packen in die Kabine.
Samstag, 26. März - Auschecken, Transfer, Rückflug nach Düsseldorf
Gegen 6 Uhr standen wir auf, weil wir dachten, wir werden noch in der Dunkelheit in Miami einlaufen. Aber wir waren noch ein ganzes Stück entfernt. Wie wir später erfuhren, haben wir wegen technischer Probleme die Geschwindigkeit reduzieren müssen und kamen so verspätet in Miami an. Bei Sonnenaufgang fuhren wir in den Bereich am Südende von South Beach ein, kamen aber nicht an den anderen Kreuzfahrtschiffen vorbei, die im Hafen lagen (Norwegian Escape, Carnival Breeze, Carnival Glory, MSC Divina, und Celebrity Reflection), sondern legten auf der anderen Seite an.

Durch die Verspätung konnten wir in Ruhe noch einmal draußen frühstücken, zwei letzte Eggs Benedict genießen und dann in der Kabine alles zusammenpacken und uns für die Wartezeit in den Living Room zu begeben.

Dort konnten wir bis gegen 9:15 bleiben, gemütlich das Schiff verlassen, uns von Heike und Stephane, dem F&B verabschieden, die Koffer abholen und dann in ca. 5 Minuten durch die Immigration gehen. Länger hat es gedauert, draußen auf den für $ 18 gebuchten Transfer zum Flughafen Miami zu warten, da dies schlecht organisiert war. In einer halben Stunde waren wir dann am Flughafen-Terminal und mussten einen weiten Weg laufen, um die Schalter für Air Berlin zu erreichen.
Hier befindet sich gegenüber auch eine Gepäckaufbewahrungsstelle, wo man für Preise zwischen $ 9 und $ 14 sein Gepäck abgeben kann, was zahlreich genutzt wurde. Gegen 12:50 begann dann das Einchecken, das für uns, da wir günstig anstanden, ca. 15 Minuten gedauert hat und für uns völlig problemlos war. Andere Mitreisende mussten teilweise wegen der Gewichtsverteilung ihre Koffer umpacken. Danach gab es beim Pizza Hut noch einmal einen Snack, bevor wir durch den Sicherheitsbereich gingen und uns zum bereits gut gefüllten Gate begaben. Leider hatte die Maschine wegen eines Reifenschadens eine Stunde Verspätung und entsprechend verspätete sich auch unser Abflug. Die Zeit konnten wir aber bedingt durch den sehr starken Jetstream wieder reinholen, was allerdings auch zu einem sehr holprigen Flug geführt hat, bei dem mehrmals der Service eingestellt werden musste, da sich auch die Flugbegleiter setzen und anschnallen mussten.

Der Service war in Ordnung, das Essen bei Air Berlin empfanden wir auf beiden Flügen besser als bei Lufthansa. Um 8 Uhr landeten wir in Düsseldorf, bei Kälte und Regen. Die Kofferausgabe dauerte fast eine Stunde und auf den Transfer mit dem Airparks Shuttle warteten wir auch unverhältnismäßig lange, fast 30 Minuten. Unser Auto stand bereit, in strömendem Regen verluden wir unser Gepäck und waren innerhalb einer halben Stunde dank fehlendem Verkehr (Ostersonntag) zu Hause.

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