Nieuw Amsterdam - Transatlantik 2011



Anreise
unsere Anreise erfolgte von Düsseldorf über Frankfurt nach Venedig. Obwohl wir in Düsseldorf mit einer halben Stunde Verspätung abflogen (man muss laut Pilot den Frankfurtern Zeit geben, sich wegen der neuen Start- und Landebahn einzugewöhnen), kamen wir pünktlich um 9:25 in Venedig an. Wir saßen zwar auf der richtigen Seite für den Landeanflug(rechts, wie man uns empfohlen hatte), aber wegen vorherrschendem Dunst war die Stadt nur in Umrissen zu erkennen, schade. Das Gepäck kam schnell, der Schalter für Alilaguna war schnell gefunden, 15 Euro pro Person bezahlt und dann ging es fast 10 Minuten zu Fuß mit unserem schweren, wenn auch rollenden Gepäck zur Anlegestelle. Ein paar Minuten mussten wir mit vielen anderen auf das nächste Boot warten, die Koffer wurden neben dem Eingang verstaut und wir suchten uns einen guten Sitzplatz mit zu öffnendem Fenster. Übrigens, die Fahrt mit dem Wassertaxi hätte 110 Euro gekostet und sicherlich auch einige Nerven, denn die Bootsführer rasen teilweise mit enormer Geschwindigkeit.
Nach 2 Stunden Fahrt erreichten wir den Kreuzfahrtbereich des Hafens mit Vorbeifahrt an Murano, dem Markusplatz und weiteren Attraktionen. Aber das Wetter spielte noch immer nicht so richtig mit. Im Hafen stand niemand bereit, um uns einzuweisen. Lediglich ein Mitarbeiter von Cunard verwies die ankommenden Gäste auf den Weg zur Queen Victoria. Wir mussten uns einen Weg suchen, dann wurden wir auf die Gepäckabgabe hingewiesen, wieder ein ganzes Stück zu laufen und dann auf das Terminal. Dort staute sich alles, wir erhielten eine Nummer, die Nummer 18, sollten ein Gesundheitsdokument ausfüllen und sollten warten bis unsere Nummer aufgerufen wird. Zwischendurch erfuhren wir, dass wir erst zum Check-In müssten, und dann auf das Aufrufen warten müssten. Der Check-In klappte superschnell, aber dann dauerte es satte zwei Stunden, bis wir endlich aufs Schiff und unsere Kabine konnten. Um 15:15 sollte bereits die Rettungsübung stattfinden, also nur schnell einen Snack und dann wieder zur Kabine. Dann kam aber eine Durchsage, dass die Rettungsübung auf 16:15 verschoben worden war, weil das Einchecken so lange gedauert hat. Wir schon stocksauer, weil wir ja um 16:00 auslaufen sollten. Ein Anruf an der Rezeption klärte aber, dass sich auch unsere Ausfahrt verschieben sollte. Später meldete sich der Kapitän und erklärte, dass man morgens mit 3 Stunden Verspätung wegen dichtem Nebel angekommen sei und sich deshalb alles verzögert hätte. Ablegen wäre nun um 18:00, und was ist um diese Zeit im Oktober? Der Sonnenuntergang. Also war es nichts mit schönen Fotos vom Auslaufen, dafür war die Dämmerung viel zu weit fortgeschritten.
Die Ausfahrt war trotzdem richtig schön und bis hinter dem Markusplatz auch ganz interessant. Danach war aber kaum noch etwas beleuchtet und damit nicht mehr interessant. Außerdem war es sehr kalt geworden und wir gingen hinein um uns fürs Abendessen vorzubereiten. Und wie anders war dies als auf der Prinsendam, ausgezeichneter Service (ich sage nur Fischmesser, Butter wurde ungefragt nachgefüllt, Eiswasser ebenfalls, die Krümel wurden vom Tisch entfernt, erst wurden die Damen befragt, dann die Herren, ebenso beim Servieren usw.). So muss Service aussehen. Wir haben übrigens Open Seating und saßen an einem 10er-Tisch mit angenehmen Tischnachbarn aus den USA. Das Essen war sehr gut, aber vorhersehbar, wenn man erst 4 Monate vorher mit HAL unterwegs war.
Kabine
Unsere Kabine befindet sich auf Deck 4 (4076) und ist eine Aussenkabine mit Sichtbehinderung durch ein Rettungsboot. Uwe hat das Upgrade ja nicht gefallen, da es nicht richtig dunkel ist zum Schlafen. Die Kabine ist ganz schick eingerichtet, neben dem Bett gibt es Nachtkommoden mit einem offenen Fach und 2 abschließbaren Schubladen. Daneben stehen eine Zweiercouch, ein Tisch und ein Hocker. Gegenüber befindet sich ein Schreibtisch mit Spiegel, leider kaum Schrankfach. Ein Regal neben dem Spiegel wäre angebracht gewesen. Der sich zum Eingang anschließende Schrank besteht aus 3 Teilen, mit Fächer und Stangen zum Aufhängen. Gescheite Kleiderbügel, die man nicht einhaken muss sind vorhanden. Von mir wurden aber noch einige nachbestellt. Das Bad ist klein, mit Badewanne und Duschvorhang. Es hat wenige Ablagemöglichkeiten neben dem Spiegel, dafür aber unpraktischerweise unter dem Spülstein. Ein kleines Nachtlicht erleichtert nachts den Toilettengang. Es gibt leider keine WC-Bürste. Der Spülsteinkran hat leider keine Mischbatterie, sondern muss über zwei Kräne geregelt werden; etwas unpraktisch. Fast gefährlich: der Fussboden. Der Kunststoff ist so glatt, das man barfuß, mit Socken, selbst mit manchen Schuhen ausrutschen kann. Überhaupt ist das wohl das am einfachsten gestaltete Bad, das wir bisher hatten. Der LCD-Fernseher gegenüber dem Bett an der Wand hat nur eine Einfachst-Fernbedienung uns lässt sich nur vom Bett aus bedienen, nicht von der Couch aus. Es bestehen nicht die Möglichkeiten wie bei RCI, seinen Kontostand einzusehen oder Ausflüge zu buchen. Der Platz vor dem Schrank ist so eng, dass nur Einbahnverkehr herrscht, man kommt nicht aneinander vorbei, okay zumindest nicht, wenn man unseren Umfang hat. Die Beleuchtung vor den Schränken ist auch nicht ausreichend, um seine Kleidung heraus zu suchen. Die Koffer passen unter die Betten. Etwas das uns schon auf der Prinsendam aufgefallen ist: man merkt die Kabinencrew überhaupt nicht, keine Servicewagen stehen auf den Gängen herum, alles wirkt sehr diskret. Aber das bedeutet natürlich auch, dass man Probleme hat, seinen Steward zu erreichen, wenn man etwas Bestimmtes möchte. Aber dafür gibt es eine Servicenummer, die man wählen kann, wenn nötig. Wir hinterlassen schriftliche Nachrichten, das geht auch.
Schiff
die Nieuw Amsterdam ist das neueste Schiff der Flotte, in Dienst gestellt in 2010, aber ein paar wenige Abnutzungserscheinungen sind schon zu sehen. Für die Tische im Außenbereich des Buffetrestaurants hat man wohl das falsche Oberflächenmaterial gewählt, denn man sieht jeden alten Flecken. Einige Teppichböden sind schon arg verschmutzt. Das Lido Selbstbedienungsrestaurant ist für mich eines der schicksten auf See. Schöne dunkle Hölzer, eine angenehme Tischoberfläche, Orchideen auf vielen Tischen. Auf beiden Schiffsseiten befinden sich die Theken, beim Frühstück muss man ganz schön herumlaufen, bis man alles beisammen hat. Es gibt keine Tabletts, aber Porzellangeschirr und Gläser, sowie Besteck von WMF. Noch wird wie auf anderen HAL Schiffen auch, in den ersten 48 Stunden bedient, um Krankheiten vorzubeugen. Das kannten wir schon von der Prinsendam. Übrigens auf dem gesamten Schiff befinden sich die tollsten Blumengestecke, und viele davon sind echt und werden alle paar Tage ausgetauscht.
Auf Deck 1 befinden sich nur die Rezeption und auf der anderen Seite des über drei Etagen offenen Atriums das Explorations Desk. Im Atrium gibt es einige schicke Sitzgelegenheiten. Auch das Manhattan Hauptrestaurant ist stilvoll eingerichtet. Wir essen mit unserer Offenen Sitzung auf Deck 2. Überhaupt sind die auf dem Schiff verteilten Tische und Sessel alle als sehr geschmackvoll und bequem zu bezeichnen. Eine Ausnahme bildet die Pinnacle Bar. Die Sitze empfanden wir als sehr hart und unbequem. Die Casino Bar ist sehr laut, da sie offen vor dem Casino liegt. Aber wohl so ziemlich der einzige Innenbereich, wo geraucht werden darf. Das Casino ist wie immer ein Ort der schrillen Töne. Aber wenn man vom Dining Room zum Theater will, muss man leider diesen Bereich durchqueren, nervend. Auf dem Weg dahin, also auf Deck 2 befindet sich das Culinary Art Center mit diversen Veranstaltungen, nicht nur Kochvorführungen, auch ein sehr geschmackvoll eingerichteter großer Raum, an dem zum Beispiel an einem Abend die Band gespielt hat und von einer Sängerin begleitet wurde und der Rfaum wird zur Queens Lounge. Die Piano Bar kurz vor dem Theater ist sehr klein und dunkel und wir singen nicht unbedingt gerne die vom Pianisten gespielten Stücke mit (zumindest mein Mann nicht, ich bin da hemmungsloser). Das Theater erstreckt sich über drei Etagen, wie auf allen Schiffen im Bug des Schiffes. Die Bestuhlung ist sehr gut und wir finden auch hier Plätze, von denen wir unauffällig, ohne andere zu stören, verschwinden können. Wir sind gespannt auf die anderen Shows. Für Uwe sind sie nicht so wichtig, aber für mich gehören sie zu einem Schiffstag dazu, und man kann ja wie gesagt, die "Flucht" ergreifen.
Deck 3 - Beginnen wir um Bug, an dem sich wie üblich das Theater befindet. Auf dem Weg zum Heck kommt man am Filmtheater vorbei, das sehr luxuriös bestuhlt ist, mit breiten hohen Ledersitzen, die sich nach hinten kippen lassen, um dem Film in gemütlicher Stellung folgen zu können. Es gibt außerdem diverse Veranstaltungsräume und die Geschäfte des Schiffes. Im Atriumbereich befindet sich die Ocean Bar und man durchquert die Photogalerie auf dem Weg zum Manhattan Dining Room. Hier auf Deck 3 finden die festen Tischzeiten statt, 17:45 und 20:00.
Deck 4 bis 8 sind reine Passagierdecks. Ausnahme auf Deck 7 befindet sich die Neptune Lounge für die Suitenbewohner. Deck 9 ist das Lido Deck. Hier befindet sich im Bug das Greenhouse Spa und Salon, sowie die "Muckibude". Man kommt dann zum Lido Pool, dessen Dach je nach Klima geöffnet oder geschlossen werden kann. Die Liegestühle sind dick gepolstert. Es gibt auch einige zahlungspflichtige Cabanas, von denen sogar einige manchmal besetzt sind. Der Pool ist groß und es gibt 3 Whirlpools. Die beiden Duschen sind mit den gleichen Pflegeprodukten ausgestattet wie die Duschen in der Kabine, also Duschgel, Schampoo, Conditioner. Seitlich sind Tische mit jeweils vier Stühlen aufgestellt, alles modern und neu natürlich. Die Lido Bar und der Terrace Grill für Hamburger, Hot Dogs usw. schließen diesen Bereich ab. Weiter geht es durch das Lido Restaurant, dem Buffetrestaurant des Schiffes, in dem Abends ein Bereich abgeteilt wird für das Canaletto, dem zuzahlungsfreien, aber reservierungspflichtigen Italienischen Restaurant. Das Lido Restaurant ist für mich eins der schönsten auf See, auf vielen Tischen stehen Orchideen, es hat genügend Bewegungsfreiheit und wenn man wie wir antizyklisch essen geht, bekommt man auch immer einen Platz. Am Heck befindet sich dann die Sea View Bar, das Slice, in dem nur Pizzastücke serviert werden und dem Sea View Pool, mit vielen Liegemöglichkeiten. Viele Sitzecken stehen zur Verfügung, überdacht oder nicht, teilweise, wie ich finde in großer Anzahl, Tische an denen das Rauchen erlaubt ist. Übrigens habe ich bisher in keiner Bar eine Rauchmöglichkeit entdeckt, außer der Casino Bar.
Deck 10 - hier befinden sich der Kinderclub und die Cabanas und eine Möglichkeit von oben herunter bei geöffnetem Dach auf Deck 9 zu schauen. Die Preise habe ich bisher nicht in Erfahrung gebracht. Deck 11 ist über verschiedene Treppenhäuser zu erreichen. Mittschiffs gelangt man zum zuzahlungspflichtigen Tamarind Restaurant ($15) und zur Bar Silk Den, mit sehr stilvoller Ausstattung. Allein ein Blick in das mit modernem Porzellan eingedeckte Tamarind Restaurant macht Appetit auf die pan-asiatische Küche. Über das vordere Treppenhaus erreicht man die Bibliothek, das Explorations Cafe, sowie das große Crows Nest mit großen Fenstern, gemütlichen Sitzecken, bequemen Ledersesseln mit Liegemöglichkeiten und natürlich einer Bar. Abends spielt hier ein Gitarrist und singt dazu sehr gut. Bisher haben wir das Crows Nest nur tagsüber voll erlebt; die einen lesen, die anderen stricken, die anderen machen es sich bequem und dösen vor sich hin. Abends ist die Bar bisher kaum besucht. Selbst wenn Happy Hour ist, das heißt, der erste Drink kostet den Normalpreis der zweite gleiche Drink, der direkt dazu serviert wird, kostet $ 1, ist die Bar nicht besonders voll. Gehen die Leute nach dem Abendessen direkt ins Bett? Bei dem Altersdurchschnitt wäre das gut möglich.
Essen
Frühstück im Lido Restaurant: wer hier nichts nach seinem Geschmack findet, dem ist nicht zu helfen. Mit frisch gepresstem Orangensaft kann für mich der Tag beginnen. Es gibt Stationen nur für Egg Benedikt und die anderen Versionen, zwei Omelettstationen und diverser andere Leckereien. Nur bei den kleinen Hefeteilchen zum Abschluss des Frühstücks muss Uwe sich einschränken. Hier ist die Auswahl nicht groß. Aber die Waffelstation (mmmh, lecker, lecker mit großer Auswahl an Kompotts als Belag), Stationen mit frischem Obst, holländischem und englischen Frühstücksvariationen, lässt keine Wünsche unbefriedigt.
Lunch im Lido Restaurant: eine Station ist den asiatischen Gerichten gewidmet, entweder mit Sushis oder asiatische Wokgerichte werden appetitlich präsentiert. An zwei Schaltern (auf jeder Seite des Lido eine), werden die Tagesgerichte präsentiert. Auch hier dürfte jeder etwas finden. Dazu kommen die Salatstationen, eine Station für belegte Brote, Sandwiches, usw. Dann natürlich die Desserts und die Eisbar, sehr beliebt bei vielen Mitreisenden.
Dinner im Manhattan Restaurant: wir haben jetzt schon mehrere Male abends im Manhattan gegessen und es war sehr gut. Inzwischen haben wir auch den jungen, holländischen Executive Chef kennen gelernt und dürfen in seinem Namen Extras bestellen. Wir haben es zwar noch nicht gemacht, aber Uwe möchte bald sein Thunfischsteak haben. Und das können wir extra bestellen. Der jeweilige Kellner wird zwar große Augen machen, wenn wir auf den Chef hinweisen, aber was solls. Der Service ist gut, wenn er auch nicht an den ersten Abend heranreicht. Dort haben wir noch nicht wieder gesessen. Wir teilen jeweils die Tische mit anderen Mitreisenden, was zu interessanten Unterhaltungen führt. Bisher waren es immer Amerikaner, Kanadier oder Engländer. Und die von uns gewählte Zeit von 19:00 hat nicht zu Wartereien geführt. Die hat man vielleicht nur, wenn man einen Zweiertisch möchte. Gestern habe ich erlebt, wie ein Paar, das einen Zweiertisch verlangte, einen Pager bekam mit dem Hinweis auf ca. 15 Minuten Wartezeit.
Lunch im Manhattan Restaurant: an Seetagen ist das Restaurant für den Lunch für eine Stunde geöffnet, von 12:30 bis 13:30. Man wird wieder mit anderen Reisenden zusammen gesetzt, was uns und wie wir in vielen Gesprächen erfahren haben, gut gefällt und für viele der Grund ist, die Offene Sitzung zu wählen oder mittags im Manhattan zu lunchen. Das Essen war gut, aber für uns zu reichlich. Wir bleiben lieber bei der großen Auswahl im Lido.
Dinner im Tamarind Restaurant: es wird viel Werbung gemacht für das Tamarind. Schon zum Frühstück laufen die ausnehmend hübschen jungen Damen herum, um die Gäste zu animieren, im Tamarind essen zu gehen. Wir haben es nicht bereut, es war ausgesprochen gut und stilvoll. Sehr ruhig, eine angenehme Atmosphäre, tolle Präsentation der Speisen und vor allem sehr schmackhaft.
Dubrovnik
Dubrovnik - unser erster Anlaufhafen. Wegen der Verspätung in Venedig sind wir zwei Stunden später angekommen, und zwar um 13:00 Uhr. Die Einfahrt war ganz interessant, außer uns lagen schon die MSC Magnifica und die Athena im Hafen. Karten für den Shuttlebus konnten für $7 pro Person und Strecke an der Rezeption oder am Bus erworben werden. Die Fahrt ins Stadtzentrum dauert rund 10 Minuten, dafür ist man direkt an der Stelle der Stadtmauer, an der man diese besteigen kann. Was wir allerdings nicht taten, da Uwe sich schon zu Hause heftig erkältet hatte und die vielen Höhenunterschiede mit Treppen nicht bewältigt hätte (meine Muskeln hätten sicherlich auch nicht mitgespielt). Also gingen wir gemütlich durch die Altstadt, genossen das Gehen auf den alten, wie zu Glas polierten Steinen. Viele Menschen haben hier schon die alten Straßen und Gebäude bewundert. Es herrscht ein entspanntes Treiben, viele Cafés sind besetzt, viele Leute laufen mit Eiswaffeln herum. Denn das Wetter ist herrlich, der Himmel ist strahlendblau und man kann schön im T-Shirt herumlaufen oder es sich in einem Cafe gut gehen lassen. Wir erkundeten die Altstadt in aller Ruhe, bis es uns zum Kaffee aufs Schiff zurückzog (und mich zum Schreiben). Leider haben wir keine Aufnahme von Dubrovnik aus der Vogelperspektive. Die bekommt man sicherlich nur, wenn man die Stadtmauer besteigt oder mit der Seilbahn hochfährt. Der Ausflug kostet vom Stadtzentrum mit dem Taxi für Hin- und Rückfahrt 30 Euro. Bezahlt werden kann überall mit Euro oder Dollar, der Umtauschkurs im Cafe war reell. Aber die Preise waren teilweise auch recht gesalzen. Für eine Eiskugel verlangte man in einem Cafe 1,50 Euro. Auf die anderen Preise habe ich nicht so geachtet. Uns hat die Altstadt auf jeden Fall sehr gut gefallen, mit dem Besuch der Stadtmauer wäre sie sicher interessanter gewesen, aber unserer Meinung nach ist dafür ein guter Gesundheitsstand erforderlich. Den Abend beschlossen wir nach einem hervorragenden Essen mit erstklassigem Service im Pinnacle Grill und danach besuchten wir noch die Show eines Jongleurs, die wir aber etwas früher verließen, weil er uns zu viel gequatscht hat. Das Pinnacle hat eine tolle Atmosphäre, ist schick eingerichtet und den normalerweise fälligen Aufpreis von $ 25 wert, um einen schönen Abend zu Zweit in besonderer Umgebung zu verbringen.
Korfu - Griechenland
Gegen 8:00 erreichten wir Korfu, wieder bei herrlichem Wetter. Vor dem Schiff wurde ein kostenloser Transfer angeboten. Wir freuten uns schon, heute mal Geld zu sparen, aber denkste, der Bus fuhr bis zum Hafenterminal und dann hieß es aussteigen und dann doch den kostenpflichtigen Bus zur Altstadt nehmen, Kostenpunkt $8 pro Person und Strecke. In wenigen Minuten waren wir in der Altstadt und wurden vor dem Fort abgesetzt. Die Stadt war noch ruhig und man konnte in aller Ruhe durch die Gassen strolchen, an hübschen Aussichtspunkten seine Aufnahmen machen, um wieder vom Stadtrand mit den Ausblicken auf das Ionische Meer in die Altstadt zurück zu kehren. Es hat viel Spaß gemacht, durch die kleinen, engen Gassen zu bummeln. Hübsch dekorierte Geschäfte luden zum Schauen und Fotografieren ein, viele Geschäfte in der Hand von aus Deutschland zurückgekehrten Griechen. Alle waren superfreundlich, auch wenn man nicht schauen oder kaufen wollte. Das Gewimmel in den Gassen wurde immer stärker, denn es war Samstag und die Einheimischen waren mit Kind und Kegel unterwegs. Woran erkannten wir den Unterschied zwischen Einheimischen und Touristen? Die Touristen waren fast alle kurzärmlig bekleidet, es waren immerhin leicht über 20 Grad, die Einheimischen trugen alle langärmlige Kleidung, teilweise Jacken und schon Stiefel. Wir saßen in einem Straßencafe und haben mit viel Freude das einheimische Treiben verfolgt. Da die Nieuw Amsterdam alleine im Hafen lag, fielen die Touris kaum auf. Sie verteilten sich sicherlich bei Ausflügen über die ganze Insel. Wegen Uwes schlechtem Gesundheitszustand hatten wir uns gegen eine Taxifahrt über die Insel entschieden und haben es nicht bereut, in Korfu Stadt geblieben zu sein. Zurück auf dem Schiff, wartete ein leckerer Lunch im Lido Restaurant, ein kurzes Schläfchen und eine Ausfahrt, während ich im Whirlpool entspannte. Heute haben wir den ersten von vier formellen Abenden, die Uwe so "liebt". Aber meistens gibt es ja dann im Hauptrestaurant auch ein besonderes Dinner, das etwas für seine "Verkleidung" entschädigt. Anschließend wollen wir uns die Show "Cantare" ansehen. Leider gibt es keine Informationen im Tagesprogramm, die die Abendshows beschreiben. Aber Freunde, solch eine tolle Show haben wir viele Jahre nicht mehr auf einem Schiff gesehen. Vier sehr attraktive junge Sänger mit ganz tollen Stimmen, die ihre Instrumente richtig einzusetzen wussten. Dazu die Livemusik des HAL-Orchesters und von einem Streichquartett. Sagenhaft!!! Man konnte hören, dass alle klassisch ausgebildet waren, aber sie haben moderne Songs gesungen. Wenn man bei den Beatles oder den Commodores noch von modern reden kann. Aber auch Musik aus Le Miserable oder Nottinghill hat die Zuschauer zu stehenden Ovationen und Zwischenapplaus gebracht. Ein toller Abschluss eines schönen Tages.
Messina - Sizilien
tja, eigentlich sollte es ja nach Taormina gehen. Aber die Behörden dort haben sich erdreistet, wegen einem Motorrennen die Straßen rund um den Hafen zu sperren, dass niemand weggekommen wäre. Also wurde Messina angelaufen und man konnte, wenn man wollte für $ 79 nach Taormina fahren. Das war es uns nicht wert, auch nicht die 100 Euro, die die Taxifahrer verlangten. Also blieben wir in Messina und entdeckten die Innenstadt, die nicht besonders groß und interessant ist, aber mit einer wundervollen Kathedrale und daneben stehendem Turm aufwarten kann. Dieser Turm ist mit vielen vergoldeten Figuren geschmückt, die sich teilweise beim Läuten bewegen. Um 12:00 bewegen sich alle Figuren und bieten ein tolles Schauspiel zum Glockenläuten. In der großen Kathedrale fand man einen Moment der Muße und konnte dem Orgelspiel lauschen, was das Ganze zu einem besonderen Erlebnis machte. Vor der Kathedrale trafen sich Oldtimerfahrer mit ihren Autos, überwiegend alten Fiats, aber auch einem Ferrari oder einem alten Citroen DS. Viele, wie ich vermute, albanische Verkäufer, versuchten ihre Schals, Ketten oder ähnlichen Schnickschnack an den Mann oder die Frau zu bringen. Aber sie wurden nicht aufdringlich, wenn man ablehnte. Die Stadt machte einen sehr ungepflegten Eindruck, überall lag Müll herum im Park, auseinander genommene Motorräder lagen herum, die Häuser sahen auch heruntergekommen aus. Aber wie gesagt, die Ausnahme war die Kathedrale mit dem Glockenturm. Die Abendshow haben wir nach kurzer Zeit verlassen, wir wissen nicht ganz, was sie darstellen sollte. Der Künstler zog sich in kurzer Zeit um, aber der Sinn seines anderen Tuns hat sich uns nicht erschlossen.
Civitavecchia, Italien
Hafen von Rom genannt, obwohl er 80 km entfernt ist. Es gibt einen kostenlosen Transfer zum Hafenausgang. Außer uns liegt die Equinox im Hafen, Uwe hatte auf mehr Schiffe gehofft. Die meisten Mitreisenden haben sich natürlich für eine Fahrt nach Rom entschieden, entweder per gebuchter Tour oder auf eigene Faust mit der Bahn. Da wir Rom kennen, und uns nicht dem Stress übervoller Straßen und Attraktionen aussetzen wollten, blieben wir in Civitavecchia, das zugegebenermaßen fast nichts zu bieten hat. Eine kurze Fußgängerzone mit nicht mehr als zwei Cafés, ein ganz netter Bauernmarkt, eine überdachte Markthalle mit diversen Lebensmitteln, aber auch Kleidung, Modeschmuck und allem möglichen Firlefanz. Aber was sollte man sonst dort machen. Also haben wir es so genommen, wie es war, in einem der beiden Straßencafes den Einheimischen bei ihren Besorgungen zugesehen und festgestellt, dass wir noch nirgendwo so viele Frauen mit Kinderwagen gesehen haben wie hier. Die Italiener müssen fleißig sein bei der Produktion von Nachwuchs, nicht so wie bei uns, wo kaum noch jemand Kinder hat. Wir beschlossen den Tag im Hafen an der Strandpromenade, allerdings einem Strand, an dem das Schwimmen verboten war. Auf der breiten Promenade tummelten sich die sonntäglichen Einheimischen mit ihren Kindern bei herrlichem Wetter.
Übrigens haben wir an Bord nur drei Kinder entdecken können. Der Whirlpool wartete auf mich, leider mit nicht so kommunikativen Leuten, sondern einer Gruppe, die in einer mir unbekannten Sprache heftig aufeinander einredeten. Heute ist Halloween, der Bereich um den Innenpool ist geschmückt und um 21:30 findet eine große Party statt. Wir waren auch dort, es gab sogar Leute, die ihre Verkleidungen mitgebracht hatten und bei einigen wirkte es so, als hätten sie in Venedig Masken erworben. Ganz nettes Treiben mit großer musikalischer Untermalung und diversen verteilten Essensständen. Im Theater wurde eine Crewshow angeboten, aber 23:00 war uns zu spät. Hinweis für die "Trinker" unter uns: Zu vier verschiedenen Zeiten gibt es in vier verschiedenen Bars "Happy Hour". Bei Bestellung eines Drinks erhält man den zweiten für 1 $ dazu. Das spart Geld und zumindest das Crows Nest von 20:00-21:00 und die Queens Lounge von 21:00 - 22:00 sind sehr nette Bars. Also immer gut ins Tagesprogramm schauen, die Angaben auf der letzten Seite sind nicht gerade auffällig.
2 Seetage:
wir sind auf dem Weg nach Cadiz, vorbei an Menorca, Mallorca, Ibiza. Aber ich glaube nicht, dass wir die Inseln sehen können. Die See ist super ruhig, nur gestern Abend hat es etwas "gewackelt". Das Wetter ist weiter traumhaft, so um die 20 Grad. Auf dem Lidodeck wird eine Dachhälfte geöffnet. Es gibt genügend Plätze rund um den Pool. Die bequemen Sessel an einem Ende laden uns ein, dort zu sitzen, zu lesen oder sich im Sitzen zu sonnen.
Mittags gab es den Champagner Brunch für die Wiederholungsgäste, mit der obligatorischen Delfter Kachel von HAL. Auf den Kacheln ist das jeweilige Schiff abgebildet, und wenn wir noch mehr Reisen mit HAL machen, können wir vielleicht mal die Küchenzeile verschönern (lol). Bis jetzt gefällt es uns wirklich gut. Wir waren schon im tollen Filmtheater mit breiten Ledersesseln, die sich nach hinten neigen, wir hatten ein Meet&Greet von Cruise Critic und haben schon viele nette Menschen kennen gelernt. Und wir haben noch viel Zeit das weiter zu führen. Die Flamenco Abendshow haben wir uns nicht angesehen, ist nicht Uwes Geschmack. Heute kam die Ankündigung des Kapitäns, dass es mit dem guten Wetter erst mal vorbei ist. Wir erwarten eine Sturmfront und er ist noch nicht sicher, ob er morgen in den Hafen von Cadiz einlaufen kann. Er bittet die Passagiere, die Balkontüren nachts zu schließen, da es zu sehr starken Winden kommen kann und seine zerbrechlichen Sachen in der Kabine sicher zu verstauen. Es war unruhig, das habe ich aber auch nur mitbekommen, weil ich nachts das Bad aufsuchen musste. Eine Dame meinte heute Morgen, wir würden behandelt wie Babys, regelmäßig gefüttert und dann auch noch in den Schlaf gewiegt.
Cadiz, Spanien
es regnet in Strömen und hört auch kaum auf. Als wir uns aufmachen wollen, kommen Leute zurück, die trotz Regenschirm bis auf die Haut nass geworden sind. Und da wir Cadiz erst im letzten Jahr besucht haben, machen wir uns einen gemütlichen Tag an Bord. So kann ich wieder weiterschreiben und viel lesen. Die Bibliothek hat übrigens auch einige deutsche Bücher, sowie etliche deutschsprachige Reiseführer an Bord. Morgen gibt es wieder einen Seetag und wir hoffen für Madeira auf besseres Wetter und natürlich für unsere siebentägige Transatlantiküberquerung. Gerade wird es im Crows Nest sehr voll. Hier wird gleich Trivia gespielt und es bilden sich schon die üblichen Grüppchen. Mal sehen, ob wir dann verschwinden oder in Ruhe lesen können. Heute Abend gibt es die erste Production Show - Garage Band - wir sind sehr gespannt. Wir dachten schon, dass es kein Showensemble an Bord gibt, denn 7 Tage ohne Show sind doch seltsam, oder? Und es gibt sie doch, die Sänger und Tänzer, die alles in einer Show rund um eine Autowerkstatt aufgeführt haben. Mir hats einigermaßen gefallen, Uwe wieder mal überhaupt nicht. Während der Show wurde die See immer unruhiger, die Nacht dürfte einigen zu schaffen machen.
Seetag Richtung Madeira - alles hat sich geändert. Der Sturm hat dermaßen an Stärke zugenommen, wir liegen bei Windstärke 9 bis 10 und Wellen um die 8 Meter, dass das Schiff kaum noch Geschwindigkeit hat, ungefähr 8 Knoten. Und das Wetter bleibt erst mal so schlecht. Wir haben im Crows Nest einen Kapitäns Talk und er erklärt seine Maßnahmen. Madeira wird ausfallen, dafür erhalten wir eine Kompensation, weil wir ja nun 9 Seetage am Stück haben, bevor wir Ft. Lauderdale erreichen. Das führt natürlich zu einigem Unmut unter den Zuschauern, aber der Kapitän erklärt, dass er 16 Knoten Fahrt benötigt, um Ft. Lauderdale pünktlich erreichen zu können. Er hat den Kurs geändert, um noch schlimmerem Wetter aus dem Weg zu gehen. Und man kann sich so kaum noch auf den Beinen halten. Die Außendecks sind alle geschlossen. Bei dem Ausgang zu den Cabanas hat man es vergessen und natürlich musste ein Wahnsinniger nach draußen. Er hat es nur wieder herein geschafft, weil ihm von innen drei Leute geholfen haben, die Tür zu bewältigen. Im Laufe der Zeit wird immer mehr geschlossen, die Kaffee Bar in der Bibliothek, das Tamarind Restaurant auf Deck 11, die Shops auf Deck 3. Wie uns später der Executive Chef erzählte, mit dem wir uns ein wenig angefreundet haben, musste eine Küchentour nach ein paar Minuten beendet werden, weil die Teller und Platten der Vorbereitungsarbeiten durch die Gegend flogen. In der Kabine liegen Gläser und Dosen auf dem Boden. Glücklicherweise waren unsere Kameras sicher verstaut. Später haben die Kabinenstewards alles in die Couchecken gestellt, damit nicht noch mehr passieren kann. Bei uns hat es glücklicherweise keine Scherben gegeben. Die Außenaufzüge blockierten auch manchmal. Anscheinend haben sie einen Sensor, der bei zuviel Wind das Fahren verhindert. Wir wurden von vielen befragt, wie es uns gehen würde und man konnte kaum verstehen, dass wir uns so wohl gefühlt haben. Ich muss allerdings gestehen, dass ich vorsichtshalber eine Tablette eingeschmissen habe. Ich will doch nicht das leckere Essen von mir geben. "Kotztüten" hängen übrigens an diversen Plätzen aus, vor allem vor den Aufzügen. Das Schiff muss sich allerdings wegen einem Krankheitsfall doch Madeira nähern, um die Person in ein Krankenhaus zu schaffen. Das wir am nächsten Tag gegen 16:00 geschehen, wenn sich nicht alles weiter verschlechtert.
Seetag , eigentlich lägen wir jetzt im Hafen von Madeira. Aber dort werden wir nur halten, um den Kranken von Bord zu schaffen und die gestrigen Gastentertainer. Die Show Graffiti Classic mit 4 Streichern war richtig toll. Musik mit viel Humor mal anders präsentiert. Allerdings erwartet die Vier morgen ein anderes HAL-Schiff im Hafen von Rom, sie haben keine Visa für Amerika, ihr Gepäck ist nicht mitgekommen, also richtige Probleme. Das Wetter hat sich etwas beruhigt, ich denke schon, dass wir uns heute Nachmittag Madeira nähern können, um die Leute abzusetzen. Gerade hat es eine Durchsage des Kapitäns gegeben, dass wir heute Nachmittag gegen 17:15 für etwa eine Stunde vor Madeira ankern und mit dem Rettungsboot die Personen nach Madeira schaffen. Der Kapitän sagte außerdem, dass dies das schwerste Wetter gewesen ist, das die Nieuw Amsterdam bisher mitgemacht hat und auch für ihn wäre es das schlimmste Wetter seit Jahren gewesen. Wir haben so viel Zeit verloren, dass wir den eventuell versprochenen Halt in Halfmoon Cay nicht einhalten können, sondern uns auf direktem Weg nach Ft. Lauderdale begeben müssen. Würde der Kapitän einen Tag herausholen, damit wir nach Halfmoon Cay fahren könnten, so würde dies zu einem Dieselmehrverbrauch in Höhe von 250.000 $ führen. Und ermeinte, er würde nicht so gerne seinen Job verlieren. Ich habe mir schon zwei neue Bücher aus der Bibliothek geholt, uns wird es schon gut gehen. Wir sind etwas früher vor Madeira und laufen fast den Hafen an. Inzwischen hat sich ein zweiter Krankheitsfall dazu gesellt und das Rettungsboot muss zweimal fahren. Also dauert das ganze etwas länger. Wir warten, bis die AIDA bella den Hafen verlassen hat, und das Rettungsboot kann begleitet von einem Hafenboot die ersten Leute an Land bringen. Das ganze zieht sich auf ungefähr 2 Stunden hin, bis wir dem sonnigen Madeira das Heck zukehren können. Denn das ist auch noch das gemeine, hier herrschte traumhaftes sonniges Wetter. Und hinter uns zieht das Sturmtief her. Das verfolgt uns leider auch die folgenden Seetage, es wird zwar wärmer, bis rund 23 Grad, aber es ist immer noch ziemlich windig mit Windstärke 7 -8 und der Wind kommt ungünstig für das Schiff. Am Dienstag öffnet man versuchsweise das halbe Dach über dem Lido Pool, aber dann fängt es doch wieder an zu regnen. Ab und zu kommt die Sonne durch, so dass wir auf dem Achterdeck mittags essen können und es tut gut, die Sonne zu tanken. Gestern Abend die Show mit der Sängerin Katarina Rose hat uns nicht so gut gefallen. Sie ist zwar eine tolle Sängerin, aber die Songauswahl war nicht unser Fall. Und wir hatten ja unsere Plätze wie immer so gewählt, dass wir schnell bei einem Songwechsel gehen können. Heute Abend kommen zwei Artisten, davon erhoffen wir uns mehr. Sie sollen bereits bei Cirque de Soleil aufgetreten sein. Die bequemen Sitzplätze sind natürlich alle immer gut belegt. Wir haben außer dem Crows Nest noch die bequemen Sessel am Lido Pool, in denen man auch mal nach unten rutschen und etwas duseln kann. Unser Favorit unter den Bars ist die Queens Lounge geworden. Wir sitzen allerdings außen am Gang, sehen alle an uns vorbei ziehen, wenn wir in der Zeit von 21:00 bis 22:00 unsere Happy Hour Drinks schlürfen. Das Wetter bleibt unberechenbar. Es bleibt stürmisch, immer um Windstärke 7-8, die Sonne scheint nur ab und zu und das Dach muss öfter wieder geschlossen werden. Erst am Freitag bekommen wir einen herrlichen Tag, 26 Grad, Sonnenschein, zwar auch mit viel Wind, aber auf Deck 9 am Lido Pool ist es so, wie wir es uns für die gesamte Zeit gewünscht haben. Inzwischen haben wir noch verschiedene Shows gesehen, die uns mehr oder weniger gut unterhalten haben. Da Uwe und ich so unterschiedlicher Meinung sind, habe ich mich entschieden, dass wir diesmal beide ein eigenes Fazit verfassen. Gerade haben wir den Zufriedenheitsbogen ausgefüllt und der ist wesentlich besser ausgefallen als bei der Prinsendam.
Uwes Fazit
meine Empfehlung als erstes: die Nieuw Amsterdam ist wirklich zu empfehlen.
Kleinigkeiten am Schiffsdesign haben mir nicht gefallen, die fehlende Rundlaufmöglichkeit auf Deck 10 die viele andere Schiffe ermöglichen, den Läufern bleibt nur Deck 3. Man kommt nur vom Lido-Pool auf das Deck 10 über die inneren Treppenhäuser. Der Shoppingbereich ist nicht in getrennte Läden aufgeteilt, in den Zeiten in denen die Geschäfte geschlossen sind werden Sie durch heruntergelassene Gitter gesichert und es bleibt eine Gangzone um in die anderen Bereiche des Schiffes zu gelangen (ein bischen Gefängnisfeeling).
Manhattan: Das Essen war bezogen auf die Fleischqualitäten sehr gut die Fischauswahl war eingeschränkt aber in der Qualität ok ein bischen Lobster- und Shrimpslastig. Die Präsentation und Dekoration der Speisen war etwas fad. Der Service war sehr unterschiedlich von Hervorragend (5-Sterne) bis zu mittelmäßig (3-Sterne). Da sind die Führungskräfte gefragt.
Pinnacle Grill: Sehr guter Service - sehr gutes Essen - lohnend.
Tamarind: Ein Erlebnis - toller Service - tolles Essen - sehr lohnend.
Lido Restaurant: gewöhnliche Schnellrestaurantqualtät - mit Highlights beim Frühstück.
Shows: nur eine Show hat mir vollständig gefallen: Cantare - 4 Sänger die Popsongs in ungewohnter Qualität präsentierten. Die Eigenproduktionen haben mir wie auf vielen anderen Schiffen nicht gefallen, nicht wegen der Qualität der Sänger(innen) oder Tänzer, sondern wegen der Arrangements und der Auswahl der Lieder sowie der Choreografie. Für meinen persönlichen Geschmack zu altmodisch bzw. zu aufdringlich - aber das ist halt Geschmackssache, das weiss ich vorher und das bestätigt nur meine Erwartungen.
Maritas Fazit
wir haben eine sehr schöne Reise gehabt. Allerdings waren die Seetage nun doch ein wenig zu viel. 9 Tage hintereinander sind dann doch zu lang, und irgendwann findet man nicht mehr die richtigen Bücher in der Bibliothek, weil hier alles ausgeliehen ist. Da wir uns für die Vorträge der Lektoren nicht interessiert haben, an keinen Bastelstunden teilnehmen wollten, kein Trivia mitgespielt haben, blieben für mich nur das Schreiben, das Lesen und das Nichtstun. Das Schiff ist toll, es hat die genau richtige Größe für eine Transatlantik Überquerung. Unsere Kabine lag genau richtig mittschiffs auf Deck 4, um die Entfernungen zwischen den jeweiligen Aufzugshäusern kurz zu halten. Die Kabine war in Ordnung, das Bad sehr einfach, aber ausreichend. Der Kabinenservice war sehr gut, wir hatten nie Probleme (allerdings bei 23 Kreuzfahrten auch erst einmal mit russischem Personal auf der Jewel).
Der Service auf dem gesamten Schiff ist sehr gut. Wir haben viele Mitarbeiter vom Service kennengelernt, die dann jeweils unsere Vorlieben kannten. Mir gefallen die diversen Bars, wobei sich natürlich nach kurzer Zeit Favoriten herauskristallisieren, oder durch die Happy Hour Zeiten bestimmt werden. Mir gefällt das Prinzip der erworbenen Verzehrkarten, bei denen man zwischen 10 % und 50% sparen kann und dass man nicht ständig unterschreiben muss.
Das Essen hat mir sehr gut geschmeckt, ein paar Feinheiten wären zwar auch ganz schön gewesen, aber dafür hat man ja das Pinnacle und das Tamarind. Die Shows waren nicht schlecht und haben mich ganz gut unterhalten und gehörten für mich zum Abschluß eines Bordtages. Nicht alles konnte man sich ansehen, aber muß man ja auch nicht. Ich würde jederzeit wieder auf die Nieuw Amsterdam gehen, sie hat sich im schweren Sturm hervorragend bewährt, und mir gefällt ihre zurückhaltende Eleganz. Was ich vermisse, sind die tollen Kunstwerke wie bei RCI. Dafür gab es hier die ausgefallensten Blumengestecke, die mein Auge erfreuten. Eine Anmerkung noch zum Englisch der Mitarbeiter. Da HAL nur Servicemitglieder aus Indonesien und von den Phillipinen einstellt, sind diese nicht unbedingt gezwungen, sich untereinander in Englisch zu unterhalten. Daher sind bei manchen die Englischkenntnisse nur rudimentär. Die Infos gab es in Deutsch in die Kabine, ebenso die Tageszeitung. Ob es deutsche Speisekarten gab, weiß ich nicht, da nur 35 Deutsche an Bord waren. Die Übersetzungen des Tagesprogramms waren allerdings wieder haarsträubend. Daher würde ich sagen, ein Schiff für Englischsprechende Gäste, obwohl es an der Rezeption zwei deutschsprechende Damen gab.
Also, ich kann die Nieuw Amsterdam nur wärmstens empfehlen.


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