Karibikcruise November/Dezember 2010



Anreise
Schlechter beginnen konnte eine Reise nicht. Bei Ankunft in Düsseldorf am Flughafen erwartete uns bei Lufthansa eine Riesenwarteschlange, die sich in Kurven durch das halbe Terminal zog. 75 Minuten standen wir in der Reihe, schön immer unser Gepäck hinter uns her ziehend, bis wir das Gepäck endlich abgeben konnten. Eingecheckt hatten wir bereits am Vortag online. Glücklicherweise ging die Sicherheitskontrolle schnell vonstatten, so erreichten wir 5 Minuten vor dem Abheben unseren Platz im Flugzeug.
Mietwagen / Hotel
Nach rund 9,5 Stunden Flugzeiten erreichten wir Miami. Hier hat sich für das Anmieten eines Leihwagens eine Änderung ergeben. Es fährt nur noch eine Sorte Shuttlebusse, die uns zu einer neuen gemeinsamen Abfertigung brachten. Dort waren die Leihwagenfirmen verteilt, diese Abwicklung verlief zügig und der Weg zum Leihwagen, in unserem Falle Alamo, war nicht weit. Der Weg zur I 95 Nord nach Lauderdale war gut ausgeschildert, so dass wir schnell bei Regen und Sonntagsverkehr unser Hotel, die Embassy Suites, erreichten. Ein Hotel, das durch seine Lage mit Blick auf den Hafen, durch seine großen Suiten, sein Frühstücksbuffet, und seine kostenlose Happy Hour von 5:30 bis 7:30 mit eingeschränktem Getränkeangebot zu empfehlen ist. Preis der Übernachtung für das Zimmer bei Expedia rund 150 Euro. Am nächsten Morgen nach dem ausgiebigen Frühstück fuhren wir noch mit dem Wagen ein wenig Richtung Strände und dann gaben wir unseren Wagen unproblematisch wie immer am Flughafen in Fort Lauderdale zurück. Achtung: die Quittung für die Rückgabe des Mietwagens griffbereit halten. Es werden nur noch Alamo und National-Kunden, die diese Quittung vorzeigen, im Bus zum Hafen mitgenommen.
Check-In
Um 12 Uhr waren wir am Schiff, allerdings erinnerte uns die Handhabung an Costa mit Vergabe einer Nummer (11) und einer vollen Wartehalle. Erst nach 12:30 begann man mit dem Einchecken der ersten Gruppe. Dies ging aber zügig voran, so dass wir kurz nach 13:00 auf dem Schiff waren und unsere Innenkabine auf Deck 10, dem Caribe-Deck beziehen konnten.
Kabine
Die Kabine kann man nicht gerade als groß bezeichnen, aber man hat rechts und links vom Bett Platz zum Ein- und Aussteigen und muss die Betten nicht separieren lassen. Der Kleiderschrank ist offen, hatte genügend Kleiderbügel. Gegenüber befindet sich ein schmaler, hoher Schrank. Dieser enthält diverse Fächer und den Zimmersafe. Einige kleinere Fächer befinden sich noch im Schreibtisch und in den Nachtkonsolen.
Erste Eindrücke
Also auf zum ersten Rundgang durchs Schiff und zum ersten Lunch, mit dem üblicherweise unsere Cruise startet. Aber was dann kam, darauf waren wir nicht vorbereitet: wie am Düsseldorfer Flughafen ellenlange Schlangen vor dem Buffetrestaurant, die sich nicht fortbewegten und auch keine Möglichkeiten in der Nähe einen Platz zu finden. Also kurz überlegen und glücklicherweise hatten wir vorher auf dem Pooldeck die Pizza- und Hamburger Stationen entdeckt. Also sollte es Pizza an Deck sein, die übrigens sehr gut schmeckte. Bei späteren Rundgängen hatte sich an der Situation im Horizon Court nichts geändert, da ja immer wieder Leute nachkamen.
Leider ergab sich abends zum Dinner in den Anytime Dining Restaurants die gleiche Situation. Es stehen zwei Restaurants zur Verfügung, für die festen Tischzeiten ein weiteres Restaurant. Es hieß in unserem Falle 25 Minuten Schlange stehen und als wir dann sahen, dass man dann auch nur einen Beeper erhält, haben wir aufgeben, uns das unbefriedigende Angebot im Buffetrestaurant angesehen und sind im hervorragenden Steakrestaurant "The Painted Desert" gelandet, wo wir für $ 20 pro Person in einer ruhigen Atmosphäre ein herrliches Menü genossen.
Unsere Koffer waren übrigens nachmittags schnell auf der Kabine und ausgepackt. Der Zimmersteward Andy stellte sich vor und fragte, ob er noch etwas tun könnte. Um 16:15 fand die Rettungsübung statt, in unserem Fall ohne Anlegen der Westen im Theater. Kurz vor 17:00 konnten wir die Westen dann wieder in die Kabine bringen, um zum Ablegen an Deck zu sein. Wie üblich wurden wir von den Hochhausbewohnern an der Ausfahrt mit viel Lärm verabschiedet und von der Brücke mit diversen Signalen erwidert.
Tag 2 - Seetag und Entdeckungstouren auf dem Schiff
Nach einem Frühstück im Buffetrestaurant, wir waren früh genug da, so gegen 8:15 durften wir uns nicht selber bedienen. Es hatte bei der vorangegangenen Cruise einen Ausbruch von Noro gegeben, worauf diverse Sicherheitsmaßnahmen getroffen wurden, daher wohl auch die Verzögerungen am vorangegangenen Tag mit den langen Wartezeiten. Getränke mussten am Tisch bestellt werden und so wurden Orangensaft, Kaffee, Milch zügig serviert und wieder aufgefüllt. Die Auswahl finde ich nicht so groß, weder bei den Brotsorten noch bei anderen Dingen. Es gibt kein Omelette nach Wunsch, keine Waffeln und bei jedem erneuten Betreten des Foodbereiches muss man sich wieder desinfizieren. Auch mittags zum Lunch im Da Vinci Dining Room war es seltsam (wegen Norovirus), nichts auf den Tischen zu sehen, keine Blumen, kein Pfeffer und Salz, keine Brötchen und Butter. Aber da es laut Aussage des Kapitäns keinen weiteren Ausbruch gegeben hat, soll übermorgen vielleicht die Situation gelockert werden.
Die Entdeckung des Schiffs machte großen Spaß, die verschieden angelegten Pools, insgesamt 6 Whirlpools habe ich gezählt. 2 Poolbereiche befinden sich auf Deck 14 mittschiffs, 1 Poolbereich am Heck und ein Poolbereich nur für Erwachsene fast am Bug, verbunden mit "The Sanctuary" einem Ruhebereich mit bequemen gepolsterten Liegen, dessen Bereich aber nur gegen Zahlung von $ 20 pro Tag oder $ 15 pro Tag bei Buchung für die gesamte Cruise betreten werden darf. Dort werden auch Massagen durchgeführt und leichte Speisen und Getränke serviert. Ein sehr schöner Bereich, aber uns das Geld nicht wert. Auf dem gesamten Deck 14 und 15 verteilt sind so viele Liegezonen, dass jeder das für sich Passende findet.
Der Fitnessbereich ist ziemlich eng, dafür scheint der Spabereich größer zu sein. Unser zweites Dinner hätte wieder mit Schlange stehen begonnen, wenn ich nicht am Abend vorher mit dem Oberkellner gesprochen hätte, der für die Einteilung zuständig ist. Wir haben uns auf die Zeit von 19:15 geeinigt und dass wir rechts an der Schlange vorbeigehen könnten, wenn wir zum Dinner kämen. Und die Schlange war wieder lang, wie wir später gehört haben, Wartezeiten von bis zu 40 Minuten. Wir haben rechts davon einige Minuten angestanden, bis die Leute die einen Pager hatten, abgefertigt waren. Dann bekamen wir unseren Tisch zusammen mit einem jungen deutschen Paar, die ihren Tisch beim First Seating verloren hatten, weil sie nicht von der Uhrenumstellung von einer Stunde vorwärts unterrichtet waren. Bis wir gegen 21:00 das Restaurant verließen und wir nahe dem Eingang saßen, riss die Schlange kaum ab. Dazwischen kamen dann Leute für die Second Seating, denn wie wir inzwischen erfahren haben, vergibt Princess die Plätze, wie die Anfragen kommen und wenn der Platz für das Festrestaurant ausgereizt ist, müssen die beiden Restaurants fürs Anytime-Dining eben zusehen, wie sie klarkommen, weil sie die Gäste mit den festen Essenszeiten auffangen müssen. Daher die ganze Problematik.
Nach dem Dinner ging es zu einem Drink in die Promenade Bar, die gut frequentiert ist und um 10:15, eine für uns ungewohnte Zeit, ins Theater zu einer sehr guten Production-Show mit Gesang und Tanz. Die Shows haben seltsame Zeiten, verglichen mit RCI, 20:15 und 22:15. Also muss man sich den Abend anders einteilen.
Der zweite Seetag begann mit Windstärke 4 - 5 bei rund 27 Grad. Das Frühstück im Selbstbedienungsrestaurant war ausreichend, noch wird alles angereicht und Getränke am Tisch serviert. Aber das klappt gut, zumindest wenn man früh kommt, in unserem Falle um 8:15. Die Plätze an den Pools waren erwartungsgemäß schnell reserviert, aber überall auf dem Schiff auf den Decks 14, 15 und 16 befinden sich genügend Liegen, die auch weit genug entfernt sind von den Poolaktivitäten. Leider sind außen auf dem Promenadendeck nur vielleicht ein Dutzend Deckstühle und ein paar Bänke aufgestellt. Schade um unsere üblichen Lieblingsplätze, aber die Chance dort zwei Stühle zu erwischen ist gleich Null.
Zum Lunch waren wir heute im Horizon Court, mit einer ausreichenden Auswahl und endlich wieder Selbstbedienung. Nachmittags gehen wir für einen Cappuccino in die Promenade Bar auf Deck 7 und dort kann Uwe seine Kaffeekarte einlösen, die wir anfangs gekauft haben; Preis $ 24 für 15 Kaffeespezialitäten. Die Cafebar ist sehr beliebt und sehr gemütlich. Ich schreibe hier nachmittags an meinen Aufzeichnungen, gleichzeitig kann man herrlich die Leute beobachten, die vorbeischlendern, vor allem abends wenn sie zwischen Theater und Vista Lounge pendeln.
Das Dinner verlief wieder chaotisch, Organisation gleich Null meint man, aber der Oberkellner Florian hat alles im Griff und hat die Leute mit viel Engagement vertröstet, Pager verteilt, Tische zugewiesen. Die Wartezeiten sind nicht unerheblich, wir mussten gottseidank nur 10 Minuten warten. Das Essen war hervorragend, der Besuch im Theater mit einem Comedian mit Musik war eine große Enttäuschung, daher haben wir schnell das Theater verlassen.
Das Schiff
Das Alter merkt man der Dame an. Die öffentlichen Bereiche haben sehr gelitten, die Sofas und Sessel in den Bars und Lounges sind total durchgesessen. Im Frühjahr 2011 ist allerdings eine Renovierung für 15 Millionen geplant, weitere 15 Millionen sollen in die technische Aufrüstung gesteckt werden. Optisch gefällt uns das Schiff sehr gut, die Bars und Lounges sind ansprechend und großzügig vom Platz. Das kann man auch ohne Weiteres von den Diningräumen sagen. Hier ist uns allerdings eine Besonderheit aufgefallen, die wir auf anderen Schiffen nie bemerkt haben: die Tische werden ständig in der Größe verändert. Der Tisch der vorhin noch Platz für 6 Personen hatte, wurde durch die Wegnahme einer weiteren Tischplatte auf 4 Plätze verkleinert. Es sind kaum große Tische vorhanden und uns ist bei einem Lunch aufgefallen, als wir direkt am Eingang saßen, dass man nicht wie früher mit anderen zusammen sitzen will. So werden viele 2er Tische benötigt, was den Oberkellner, der die Einteilungen vornimmt, oft vor Probleme stellt. Sonst war man doch immer so kommunikativ, so hat sich das bei den Amerikanern auch geändert, denn auch morgens im Buffetrestaurant ist uns das aufgefallen.
Das Essen - hat uns sehr zugesagt. Morgens haben uns ein paar Dinge gefehlt, wie frisch zubereitete Omelette und beliebte Speisen, wie der Rosinenstuten, waren nur ganz früh am Morgen vorhanden und wurden nicht mehr aufgefüllt. Auf Nachfrage meinte man, dann müsste ich halt morgens um 7:00 kommen. Die Getränke wie Orangensaft, Kaffee und Milch wurden an den Tischen serviert, also hierfür keine Selbstbedienung.
Der Lunch im Buffetrestaurant ist eigentlich, wie auf den meisten Schiffen, Kantinenqualität. Ausweichen konnte man auf zwei Snackstationen am Außenpool mit Pizza und einem weiteren mit Hamburgern, Hot Dogs u.ä. Mittags im Hauptrestaurant konnte man aus mehreren Gängen auswählen. Das Essen war sehr schmackhaft und es ging relativ schnell, wenn man nicht alle Gänge bestellt hat. Nach dem Essen wurde Kaffee serviert. Ebenso wurde zu allen Mahlzeiten Eiswasser angeboten, das einen guten Geschmack hatte, was keine Selbstverständlichkeit ist, wie ich von anderen Schiffen weiß. Auf Wunsch wurde auch Eistee serviert.
Das Dinner haben wir im Da Vinci Restaurant eingenommen, einem der beiden Restaurants für das Anytime Dining. Ein Restaurant, das Boticelli steht für die festen Tischzeiten zur Verfügung. Da dieses aber ausgebucht war, fanden auch frühe Tischzeiten im Da Vinci statt, was in den ersten Tagen zu den bereits geschilderten Problemen geführt hat. Das Essen war gut, mit keinen Ausrutschern nach unten, dafür einigen nach oben. Als herausragend möchte ich die Fleischqualität bezeichnen, es gab Filet Mignon, Ribey Steak, Chateaubriand, Beef Tenderloin, Surf ´n Turf usw., allesamt in hervorragender Qualität. An der Darbietung der Speisen könnte etwas getan werden, wir stellten fest, dass wir nur wenige Gerichte fotografiert haben.
Alles in allem hat es uns gut geschmeckt.
Disembarkation - Die Ausschiffung lief hervorragend. Wir mussten uns um 7:45 im Dining Room einfinden, wurden mit unserer Farbe gegen 7:55 aufgerufen. Es ging schnell durch die Einwanderung, das Gepäck stand bereit und es klappte alles super. Der Transfer zum Flughafen ($19 p.P.) in Miami klappte prima und dann standen uns leider 8 Stunden Wartezeit bevor. Der Flug war wie immer eng, anstrengend und führte nur zu wenig Schlaf. In Deutschland empfing uns dann der Schnee und wir hatten mit einem Temperaturunterschied von 30° zu kämpfen. Und schon war der Urlaub vorbei.
Fazit:
Fazit: wir würden Princess uneingeschränkt weiter empfehlen, auch die Grand Princess wird nach einer umfangreichen Renovierung sicherlich wieder großen Eindruck auf ihre Gäste machen und bei einer so schönen Route macht die Karibik, wie sicherlich auch anderen schönen Routen, Spaß. Einstufen würden wir Princess hinter Celebrity und HAL, dafür ein wenig oberhalb von RCCL.


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