Reisebericht zur Arabien-Kreuzfahrt 2017 mit der Celebrity Constellation

Khasab, Oman

Khasab, Oman
Wir haben über unseren Reiseveranstalter eine Dhowcruise gebucht, die fast nur 40 % dessen kostet, was die Reederei verlangt.
Khasab, Oman
Mit klapprigen Kleinbussen, die teilweise schon zerfielen, mit zerfetzten Sitzen und offenen Metallteilen, wurden wir zur Anlegestelle gebracht, wo schon alle Dhows lagen. Ob dies bei den Reedereiausflügen auch so war, können wir nicht sagen, da wir relativ wenige Kontakte zu anderen Gästen hatten. Wir stiegen ein und waren doch etwas geschockt vom Zustand.
Khasab, Oman
Wir mussten auf Kissen auf dem Boden Platz nehmen, die Schuhe mussten ausgezogen werden. Los ging es ein Stück über das offene Meer, mit sehr heftigem Wellengang. Ich wusste schon, warum ich direkt am Anfang eine Tablette gegen Seekrankheit genommen hatte, denn auf kleinen Schiffen habe ich noch manchmal Probleme. Sobald wir in den Bereich der Fjorde kamen, wurde das Wasser ruhiger, aber auch schmutziger.
Khasab, Oman
Direkt nach wenigen Minuten sahen wir die ersten Delfine. Aber ich war geschockt, über die Art und Weise, wie vor allem die Führer der kleinen Boote mit hoher Geschwindigkeit auf sie zu hielten. Meiner Meinung nach werden diese wunderbaren Tiere hier massiv bedrängt und es ist ein Wunder, dass sie hier trotzdem Junge aufziehen. Eine Viertelstunde beobachteten wir das Treiben und es ging ein Stück weiter in den Fjord hinein, der natürlich nicht mit Norwegen vergleichbar ist.
Khasab, Oman
Die Felsen sind kahl, teilweise sehr brüchiger Fels, nur sehr, sehr wenige Bäume. Bald sahen wir die nächste Gruppe Delfine, jedes Mal waren es so Gruppen um die 8 Tiere, die teilweise sehr nahe am Schiff zu sehen waren. Einmal höchstens 10 Meter entfernt. Große Tümmler, teilweise über 3 Meter meiner Schätzung nach.
Khasab, Oman
Weiter ging es in den Fjord hinein, das Aufstehen und Hinsetzen war sehr schwierig und gestaltete sich für etliche Passagiere, auch für uns, sehr schwierig. Zumal man sich nirgendwo festhalten konnte. Das Schiff barg schon eine Gefahr und wir selber wären beide fast einmal über Bord gegangen, als wir die Delfine beobachteten, weil es nicht genug Möglichkeiten gab, um sich festzuhalten. Ein Passagier stürzte sehr schwer und schlug mit dem Hinterkopf auf der Reling auf.
Die gesamte Zeit wurde irgendetwas serviert: Mandarinen, Äpfel, Bananen, Softdrinks, Wasser, Kaffee und Tee. Der indische Kapitän, in dessen Nähe wir saßen und mit dem wir uns zwischendurch unterhielten, meinte immer wieder, mich mit bereits geschälten köstlichen Mandarinen versorgen zu müssen. Eine Toilette (nach unten hin offen) war vorhanden, und wurde erstaunlicherweise gut genutzt, aber nicht von mir.
Khasab, Oman
Nach ca. 2 Stunden, mit Vorbeifahrten an kleinen Fischerdörfern mit teilweise nur 10 Familien ankerten wir an einer Insel neben diversen anderen Dhows und hatten ca. 40 Minuten die Gelegenheit, ins Wasser zugehen, entweder über eine Leiter, oder hinein zu springen. Taucherbrillen und Schnorchel, sowie Westen wurden zur Verfügung gestellt. Das Wasser war ziemlich salzig, wie überall in den VAE, weil der Austausch sehr gering ist und es kaum Zuflüsse von Flüssen gibt. Dadurch konnte man mit wenig Aufwand im Wasser treiben. Der Kapitän sprang auch hinein und holte mir eine schillernde Qualle hoch und später noch einen sehr großen schwarzen Seeigel, den wir auf einem Tablett herumreichten, um ihn aus der Nähe zu bestaunen, bevor er wieder ins Wasser gelassen wurde. Durch kleine Stücke von Bananen lockten wir Unmengen von kleinen und mittelgroßen schillernden Fischen an die Oberfläche.
Khasab, Oman
Dann ging es langsam zurück, auch hier sahen wir wieder in 2 Buchten Delfine und wieder wurden sie von kleineren Booten regelrecht bedrängt. Tierschutz ist hier nicht vorhanden, sondern der Gedanke, den Gast zufrieden zu stellen. Denn man garantiert eine 85%ige Chance, diese Tiere aus der Nähe zu bestaunen. Zurück ging es wieder ein kurzes Stück über freie See und wir legten in einem anderen Hafenbereich in der Nähe der Constellation an. Leider waren wir das 8.Schiff außen und mussten über 7 andere Schiffe unterschiedlicher Höhe klettern, um wieder an Land zu gelangen. Eine Zumutung für nicht mehr körperlich fitte Menschen, von der vorher auch nichts gesagt wurde.
Khasab, Oman
Zu Fuß ging es dann in ca. 10 Minuten zur Constellation, erst mal in die Kabine zum Frisch machen und Umkleiden. Wer in Khasab etwas anderes machen wollte, hatte nicht so viele Möglichkeiten. Wie wir erfuhren, gab der Ort nicht viel her, bis auf einen Supermarkt. Andere Passagiere sind an einem Strand, in der Nähe des Schiffes, noch einmal schwimmen gegangen.

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