Reisebericht zur Arabien-Kreuzfahrt 2017 mit der Celebrity Constellation

Reisebericht

Es gab ein tolles Angebot für eine 9-tägige Kreuzfahrt ab Abu Dhabi, dem wir nicht widerstehen konnten. Für 299 Euro in der Garantie -Aussenkabine haben wir zugeschlagen, die Flüge mit Air Berlin und die Hotels vorher und nachher selber gebucht. Wobei ich hier zugeben muss, dass die Flüge mehr als doppelt so teuer wie die Kreuzfahrt waren.
An und Abreise:
Parken am Flughafen Düsseldorf: Da wir jetzt weiter weg vom Flughafen wohnen, haben wir wie bei unseren bisherigen Kurz- oder Mittelstreckenflügen einen Parkplatz, bzw. ein Parkhaus gebucht. Dieses Mal bei einem anderen Anbieter, da Airparks Düsseldorf pleite gegangen ist und durch einen anderen gleichen Namens, aber mit weiter entfernten Parkflächen ersetzt wurde. Über die Parkplatzbörse habe ich die Preise ermittelt und wir haben für 14 Tage bei Park Airport Düsseldorf gebucht für einen guten Preis von 59 Euro für ein Parkhaus. Der Betrag ist bei Ankunft bar zu zahlen, die Schlüssel müssen abgegeben werden und der Wagen wird geparkt. Ob wirklich in einem Parkhaus kann man nicht nachvollziehen, da sich keins am Abgabeort befindet. Mit einem Shuttle wird man in ca. 5-7 Minuten zum Flughafen gebracht, direkt vor das Abflugterminal, nahezu Air Berlin oder Lufthansa. Dort ist auch wieder der Abholpunkt und der Wagen steht dann außen bei der Abgabestelle in der Nähe bereit.
Flüge Am 31.12. ging es dann mit Air Berlin um 21:05 von Düsseldorf in 6,5 Stunden nach Abu Dhabi. Bedingt durch Silvester war am Flughafen nicht viel los. Aber schon beim Online Check in mussten wir feststellen, dass die Maschine ausgebucht war. Abfertigung, Sicherheits- und Passkontrolle haben wir noch nie so schnell passiert. Der Wartebereich am Gate 40 wurde sehr schnell knapp. Das Einsteigen ging zügig, wir hatten 2 Plätze in einer Viererreihe und es wurde einer der schlimmsten Flüge für mich. Enger geht's nimmer, meine Knie wurden die gesamte Zeit gequetscht, der Vordermann machte direkt nach dem Essen seinen Sitz zurück. Es war unerträglich warm, dass einige Mitreisende sich bis auf ihre Tops auszogen. Das Essen war okay, der Service unfreundlich. Für Nachts gab es später eine Flasche Wasser und das war´s. Kurz vor der Ankunft in den VAE wurde starker Nebel gemeldet. Wir erhielten die Ankündigung, dass wir nur automatisch landen konnten, mussten dazu aber fast eine Stunde kreisen. Selbst am Boden ging es wegen dem fast vollständigen Nebel nur langsam zum Gate. Die Passkontrolle dauerte ca. 1 Stunde. Dafür kamen die Koffer dann recht schnell.
Transfers: Draußen wurden wir von einem Fahrer erwartet. Wir hatten über Suntransfers.com über das Internet gebucht, der Betrag von jeweils 31,61 € für eine Mittelklasselimousine wurde von der Kreditkarte abgebucht. Wir wurden mit einem Schild erwartet und bekamen eine luxuriöse Lexus- Limousine, die uns in ca. 35 Minuten zum Hotel brachte. Durch den immer noch vorherrschenden Nebel konnten wir leider nichts von Abu Dhabi sehen.
Für die Rückfahrt zum Flughafen stand der Fahrer schon frühzeitig in der Hotelhalle und dieses Mal wurden wir mit einem 730er BMW mit Luxusausstattung zum Flughafen gebracht und konnten viele Sehenswürdigkeiten noch einmal im Dunklen sehen. Ein sehr zufriedenstellender Transfer. Die Firma Suntransfers.com arbeitet in diversen Ländern mit ortsansässigen Firmen zusammen und ist reiner Vermittler.
Reiseverlauf:
Ankunftstag, 1. Januar, Neujahr: Wir legten uns erst einmal für 2 Stunden hin, da wir nicht im Flugzeug geschlafen hatten. Danach war auch der Nebel verzogen und wir konnten in leichter Bekleidung und Sandalen auf Entdeckungstour gehen. Zu Fuß ging es zu einer lokalen Mall. Auffällig war, und das blieb dort den ganzen Tag so, dass Unmengen an Gruppen von Männern unterwegs war, alles Gastarbeiter, die ihren freien Tag hatten und shoppen gingen. Leider wurde man in der Mall, die tatsächlich nicht auf Touristen zugeschnitten war, ständig angesprochen, ob für Parfüms, nachgemachte Uhren usw. An einem Bankautomaten holten wir uns Dirham mit einer EC-Karte, bummelten etwas herum und nahmen uns draußen später ein Taxi zum Heritage Village. Dort war leider fast alles wegen dem Feiertag abgesperrt und wir kamen auch nicht an den Küstenstreifen heran. Erst etwas weiter in einem öffentlichen Park am Theater, in dem viele Einheimische ein Picknick abhielten, bekamen wir eine wunderbare Aussicht auf Abu Dhabi. Es war sehr warm, daher nahmen wir ein weiteres Taxi zur Marina Mall, die sehr hochwertig und schick daher kam. Wir aßen dort sehr gut libanesisch, bummelten noch etwas herum, beobachteten die wohlhabenden Einheimischen, die dort einkaufen. Uns fiel auf, das im Vergleich zu Dubai vor ein paar Jahren mehr geschminkte Frauen, zwar mit Kopftuch und langen schwarzen Gewändern, den sogenannten Abayas, aber diese doch glänzend verziert und mit normaler Kleidung darunter, zu sehen waren. Und natürlich den unvermeidlichen Designertäschchen von Chanel usw. und teilweise 1 -2 Smartphones in den Händen.
Von der Marina Mall ließen wir uns zum Public Beach bringen, an dem sich viele Einheimische tummelten, genossen dort bei einem alkoholfreien Cocktail den Sonnenuntergang und fuhren wieder mit einem Taxi zurück zum Hotel. Die Taxifahrten haben uns im Schnitt umgerechnet 2,50 Euro gekostet, da es immer Teilstücke waren. Das Taxameter beginnt mit einem Festbetrag von 3,50 AED (0,88 €). Die Fahrer waren entweder aus Pakistan, Indien oder Ägypten, alle ohne ihre Familien in den VAE, da das Leben hier sehr teuer ist. Daher auch die vielen herumlaufenden Männer, die wir auch noch später abends vom Hotelrestaurant aus auf der Straße beobachten konnten.
Einschiffungstag, 2. Januar: heute räumen wir nach dem Frühstück das Zimmer und werden am Hotel abgeholt. Unser Reisebüro Atlantis organisiert eigene Ausflüge, wenn genügend Leute die Kreuzfahrt gebucht haben und ein Mitarbeiter, in diesem Fall der Geschäftsführer Herr Klose selber, begleiten die Kreuzfahrt und bieten auch auf dem Schiff eine Reiseleitung an. Wir nehmen an einer Stadtrundfahrt Teil, die am Cruiseterminal endet und sparen uns so auch die extra Fahrt dorthin.
Pünktlich zum Abholtermin standen wir mit 10 anderen Mitreisenden vor dem Hotel und mussten lange warten, bis der Bus kam. Auch dann warteten wir noch auf 2 Leute, die in einem anderen Hotel nicht aufgetaucht waren und auch nicht auftauchten und starteten mit 1 Stunde Verspätung zur Tour durch Abu Dhabi, die aber trotzdem nicht gekürzt wurde. Dafür kamen wir halt später am Schiff an. Erst ging es quer durch die Stadt bis zur Moschee Sheik Zayeed, die uns wirklich beeindruckte. Es war zwar voll, aber wir konnten alles gut bewundern. Die Moschee wurde federführend von einer italienischen Firma in 9 Jahren gebaut. Viele Firmen aus aller Welt konnten sich mit Materialien oder Designs einbringen. So kamen die riesigen 7 Kronleuchter von einer Firma aus der Nähe von München. Kopftuch ist bei Frauen strikt vorgeschrieben, das Oberteil darf nicht transparent sein, die Ärmel müssen bis auf die Hand reichen und man darf als Frau nicht weiß tragen, oder einen größeren Ausschnitt, sowie keine zu engen Hosen oder Oberteile. Mitreisende wurden bei einer zweiten Kontrolle innen zurück gewiesen. Unser Tourguide hatte allerdings einige Abayas, die schwarzen Gewänder für die Frauen dabei, sowie einige Kopftücher. Wir wurden aber vorher bereits per Email auf die Vorschriften hingewiesen und doch sind immer einige Leute dabei, die nicht vorbereitet sind.
Von der Moschee ging es zu einem der skurrilsten Gebäude Abu Dhabis, dem Hyatt Gate Hotel, mit einer verdrehten Konstruktion. Wir hatten das Glück, dass gerade die Fensterputzer bei der Arbeit waren, die sich wie Bergsteiger abseilen müssen und gewaltig herum schwingen, um andere Bereiche zu erreichen. Gondeln sind wegen der verdrehten Architektur nicht machbar. Innen ist es sehr modern, aber zu weit außerhalb gelegen. Daher ist es mehr ein Tagungshotel. Hyatt Gate Hotel
Weiter ging es in die Innenstadt um Sicht auf das Emirates Palace zu bekommen, das nicht mehr besichtigt werden darf und das wir nur aus der Entfernung bewundern konnten. Leider war es wieder ein diesiger Morgen, so dass die Sicht eingeschränkt war. Dann ging es über die 7 km lange Corniche zum Fischereihafen und einem kurzen Besuch in den Fischhallen. Die Fahrt endete nach 4 Stunden vor dem 2015 fertig gestellten modernen Cruiseterminal. Innerhalb von 10 Minuten waren wir eingecheckt und auf dem Schiff.
Wir sind auf die Constellation gespannt, die ja auch schon etwas älter ist und deren letzte Renovierung ein paar Jahre zurück liegt. Die Berichte bei CruiseCritic waren schon sehr unterschiedlich. Aber lassen wir uns überraschen.
Durch die späte Uhrzeit bedingt konnten wir direkt auf die Kabine und anschließend ins Oceanview Cafe für den Lunch. Als wir gegen 16 Uhr in die Kabine kamen, standen die Koffer schon vor der Tür und wir konnten auspacken.
Damit wir uns nicht mit der Hektik des ersten Abends im MDR (Main Dining Room) befassen mussten, hatten wir eine Reservierung für den Tuscan Grill zum ermäßigten Preis. Die Atmosphäre war sehr schön, der Service sehr gut. Aber für den regulären Preis von 45 $ hätten wir uns sehr über die Qualität des Essens geärgert. Gut war das frische Brot mit hochwertigem Olivenöl, die Vorspeisen waren teilweise zu kalt, wie die Tomate beim Büffelmozarella. Mein Filet Mignon war hervorragend, Uwes Thunfisch viel zu dünn und obwohl rosa, sehr trocken. Man akzeptierte zwar die Reklamationen, aber das war's dann auch. Das Dessert war sehr gut, ein toller Käsekuchen. Aber alles in allem den Aufpreis nicht wert.
Um 20 Uhr hatten wir noch die Abend Tour zur Moschee, die sich nun beleuchtet und mit wenigen Besuchern vollkommenen anders präsentierte. Uns gefiel es besser als tagsüber. Zurück ging es noch einmal am beleuchteten Emirates Palace vorbei und über die geschmückte Corniche zurück zum Hafen. Moschee
Auf einen Absacker ging es in die Reflections Lounge auf Deck 12, mit Blick auf die beleuchtete, geschäftige Aida Stella. Auf dem Pier herrschte selbst kurz vor Mitternacht ein Kommen und Gehen. Am Pier standen selbst um die Zeit noch kostenlose Shuttlebusse zu den Malls.
Die Lounge war gut gefüllt, wie wir es eigentlich noch nie erlebt hatten, vor allem waren noch viele kleine Kinder dabei, die sich entweder mit Computerspielen, tanzen oder Kreischen beschäftigten. Während der gesamten Cruise waren die Lounges sehr gut besucht, kein Vergleich zu unseren Reisen mit Holland Amerika, wo teilweise um 10 Uhr die Bars geschlossen werden.
Aida Stella
Das Schiff:
Die Constellation wurde 2013 renoviert und an einigen Stellen sieht man schon, dass sie mal wieder überholt werden müsste. Aber im Großen und Ganzen würde ich sagen, sie ist okay. Auch wenn ich im Buffetrestaurant ein paar aufgeplatzt Sitzflächen gesehen habe, geht es noch. In den Bars und Lounges waren die Sessel in Ordnung, teilweise bequem, teilweise unbequem. Wir saßen gestern im Theater auf Sesseln hinter den üblichen Sitzreihen und diese haben uns die fast eine Stunde dauernde tolle Show etwas unbequem gestaltet. Aber im Rahmen des Werftaufenthaltes Ende April in Spanien soll so Einiges erneuert werden. Was von den beantragten Sachen genehmigt wurde, konnte uns der Hoteldirektor Ralf noch nicht sagen, da die Liste erst am vorletzten Tag eingetroffen war.
Essen: am zweiten Tag haben wir im Oceanview gefrühstückt. Es war okay, denn leider waren die Eggs Benedict bereits vorbereitet und wurden nur noch einmal ins heiße Wasser getan, die Englisch Muffins standen schon getoastet bereit und schmeckten mehr wie Schuhsohlen, die Sauce Hollandaise war nicht heiß und der Bacon war mehr ein kalter Schweinebraten. Wie wir später erfuhren war eine gesamte Containerladung mit Nachschub, u.a. Kanadischem Bacon, nicht angekommen. Auch die Waffeln waren vorbereitet, aber man bot mir an, frische zu machen. Allerdings waren wir gegen 8 Uhr frühstücken und das Restaurant war fast leer. Das setzte sich auch an allen Tagen fort, die Leute schienen bei dieser Kreuzfahrt sehr spät zu frühstücken und in der Zeit zwischen 8 und 9 Uhr war es genau richtig.
Heute waren wir dagegen im Hauptrestaurant, das zwar nur eine eingeschränkte Auswahl hat. Aber für uns war es ausreichend, obwohl auch hier die Eggs Benedict nicht an die auf anderen Schiffen heranreichen. Zum Abschluss gingen wir noch ins Oceanliners, dem Restaurant, in dem Continental Breakfast für Elite und höher serviert wird. Dort haben wir dann Cappuccino und ich einen leckeren Smoothie getrunken. Die Speisen, die wir an anderen Tischen gesehen haben, vorwiegend gemischte Platten, sahen sehr appetitlich aus und werden wir sicherlich an einem Morgen probieren.
Am nächsten Morgen ging es für das Frühstück wieder ins Oceanview und wir probierten eine der vielen Omelettstationen aus und bekamen beide ein sehr frisches Omeletts, und ich später frisch zubereitete Waffeln. Alles sieht sehr appetitlich aus, wird auch immer wieder kontrolliert und nachgefüllt. Auch der Lunch gestern war sehr gut. Bis jetzt können wir nichts an der Qualität aussetzen, wie in anderen Foren beschrieben.
Das Dinner im Hauptrestaurant gestern war gut. Wir saßen an einem 6er Tisch mit netter Unterhaltung mit Iren und Amerikanern. Der Service war gut und man erkannte uns direkt heute Morgen wieder.
Am nächsten Abend bekamen wir wieder einen 8er Tisch. Zufälligerweise waren alle 3 Männer am Tisch IT-Spezialisten, der Waiter Nick aus Serbien war hervorragend und wir wollen versuchen, wenn möglich einen Tisch in seinem Bereich zu bekommen, allerdings sollte er uns nicht immer mit weiteren Vorspeisen, die wir seiner Meinung nach unbedingt probieren müssen, verwöhnen. Sonst muss ich mir die Hauptgerichte ersparen. Bei den Desserts ist auffallend, dass auch hier eingespart wird. Es gibt abends nur 2 Desserts als Auswahl, wo es früher 4 gab. Allerdings werden ergänzend die üblichen Desserts angeboten, die man sich jeden Abend bestellen kann, wie Eis, Cheesecake, Creme Brulee, usw. Insgesamt jetzt im Rückblick, ist alles eingeschränkt worden, auch die Vorspeisen. Als Beispiel gab es nur einmal eine kalte Suppe, die ich so liebe. Aber das Essen war durchweg gut, einige kleine Ausrutscher nach unten, die nicht unserem Geschmack entsprachen, so wie z.B. sehr trockene Profiteroles, ein sehr stark rumhaltiger Banana Foster. Aber auch einige Ausrutscher nach oben, bei denen die Qualität wie z.B. beim Fleisch oder Fisch sehr gut war.
Negativ das stark gechlorte Trinkwasser, das wir nicht trinken konnten. Aber in Uwes Paket war Flaschenwasser inklusive, das wir stattdessen Abends serviert bekamen. Unser Lieblingskellner, den wir darauf ansprachen, servierte mir dann zum Probieren das Wasser ungekühlt, um mir zu zeigen, wie metallisch dieses schmeckt, ohne das Chlor. So überdeckt ein Geschmack einen anderen.
Positiv kann ich das Essen im Buffetrestaurant bewerten, das meiste war heiß, es gab täglich andere Aktionen, wie Fish und Chips oder Borscht den vielen Russen zuliebe, oder morgens eine Riesen Auswahl für ein großes Müsli oder diverse Donuts an einem extra Stand. Mittags konnte man sich Pasta nach Wunsch zubereiten lassen. Mittags gab es immer eine Station, um sich eine Käseplatte nach Wunsch zusammen stellen zu lassen. Diese Auswahl sieht man selten. Natürlich reicht sie nicht an die auf der „Mein Schiff“ heran. Oder auch einen asiatischen Bereich, der gut frequentiert war, da viele Asiaten an Bord waren. Von 16 - 17 Uhr gab es Kaffee und Kuchen, bei denen es sogar, wie unten im Cafe Torten gab, die allerdings sehr Buttercremelastig waren. Gefehlt haben mir die fruchtigen kleinen Obsttörtchen. Geliebt haben wir die Snacks, die abends zur Social Hour sehr großzügig gereicht wurden. Auch bei den Getränken war man sehr großzügig, vor allem wenn man sich mit dem Kellner schnell bekannt gemacht hat.
Service: da haben wir gerade ein sehr gutes Beispiel geliefert bekommen. Ich bin nach dem Frühstück schon ins Cafe al Bacio vorgegangen, um zu Schreiben. Ich wurde nach meinen Wünschen gefragt und verwies auf meine mitgebrachte Wasserflasche, die Uwe jeden Morgen, wenn er mit seinem Softdrinkpaket seinen frischen Orangensaft holt, automatisch dazu bekommt. Ich erzählte dann aber, dass mein Mann später käme und sicherlich einen Cappuccino haben möchte. Uwe hat kaum bei mir gesessen, da wurde ihm dieser serviert. Ich bin auch hier immer wieder erstaunt, wie viele Crewmitglieder einen bereits am zweiten oder dritten Tag erkennen und ansprechen und teilweise auch die Vorlieben wissen. So kamen wir gestern zur Social Hour ins Reflection, unser Kellner vom Vorabend fragte sofort, ob ich wieder einen Cosmopolitan und Uwe ein Bier wollte. Der nächste wurde automatisch geliefert und die Kellnerin bedauerte, dass es heute leider keine Meatballs geben würde, die wir so mögen.
Allerdings muss man auch sagen, dass man hier die Auswirkungen der vielen Getränkepakete sieht. Es waren noch niemals so wenige Menschen bei einer Social Hour anwesend; Uwe hat mal interessehalber gezählt und es waren rund 40, später vielleicht 60 Leute anwesend. Dadurch haben die Waiter auch Zeit, um sich zu unterhalten, was wir ja sehr mögen. Im Laufe der Zeit wurden es mehr Leute, da man merkte, dass dies ein wunderbarer Platz ist, um sich mit anderen zu treffen, ohne von Musik zugedröhnt zu werden. Abends ging oft die sehr sympathische stellvertretende Hoteldirektorin Danuta herum, um sich mit den Leuten zu unterhalten, ebenso wie Tandi, die Captains Club Hostess. Mehr Offiziere, wie wir es von anderen Social Hours kannten, zeigten sich nicht.
Neue Nationalitäten an Servicepersonal wurden eingestellt. Zum ersten Mal sind Kenianer an Bord, nur wenige, dafür aber sehr nette, im Servicebereich, etwa 10 sollen in der Küche arbeiten. Viele Türken, diverse Crewmitglieder aus Rumänien und Bulgarien, sehr viele Crewmitglieder aus dem ehemaligen Jugoslawien, die meist angenehm auffallen.

Mitreisende: leider habe ich keine übliche International Breakdown Liste bekommen. Diese wäre nur intern und ich habe nur ein paar ungefähre Zahlen bekommen:
ca. 1000 Passiere aus Großbritannien
ca. 300 Deutsche
ca. 150 Amerikaner
ca. 100 Russen
Und unserem Gefühl nach auch sehr viele Chinesen aus den unterschiedlichen Ländern, sowie Spanier, Franzosen usw.
Shows: Am 2. Abend gab es eine Production Show mit Namen „iHollywood“. Sehr gut und wir waren erstaunt über die Anzahl der Künstler: 3 Sängerinnen, 3 Sänger, 9 Tänzer/innen, 1 Artistikpaar und eine sehr gute 5-köpfiges Band. Die Show ging über diverse Filme und deren bekannte Melodien. Bis auf ein paar oldfashioned Songs, war alles sehr modern arrangiert, sehr mitreißend und qualitativ sehr gut. Sehr, sehr viele Kostümwechsel, die auch alle sehr hochwertig aussahen, keine billigen Perücken, wie man sie manchmal auf anderen Schiffen sieht. Hier hat man einiges an Geld investiert. Show
Die zweite Show „Land of Make Believe“ hat zwar vielen Zuschauern, aber nicht uns gefallen. Sie war comicmäßig übertrieben, vor allem in den Sprachbereichen, sehr schlechte Arrangements der wirklich guten Songs und Sänger. Nein danke. Die dritte Production Show „Celebrate the World“ hat mir gefallen, aber meinem Mann überhaupt nicht, der mit alten Songs nichts anfangen kann. Wo das andere Publikum bei Kalinka usw. mitgegangen ist, quälte er sich. Aber auch hier wieder tolle Kostüme, viele Kostümwechsel, tolle Artisten, die allerdings wieder mal den größten Applaus bekamen. Show
Die Show der Gastentertainer am 3. Abend, eine Beatles-Show hat uns allerdings enttäuscht. Da haben wir weit Besseres gesehen und gehört. Die Sänger wirkten außerdem lustlos und spulten einfach ihr Programm ab ohne das Publikum mitreißen zu können. Andere Gastentertainer haben wir uns nicht angesehen, weil wir nicht bis zur zweiten Show um 22:30 warten wollten, da sich das Essen im Select Bereich oft bis nach 20:30 Uhr hingezogen hat.
In den unterschiedlichen Bars und Lounges haben tagsüber und natürlich abends unterschiedliche Künstler die Gäste unterhalten. 2 Streicherinnen haben wir im Cafe al Bacio lauschen dürfen, ein irisches Pärchen hat auch schon mal auf dem Aussendeck hinter dem Oceanview Cafe gespielt, für meinen Geschmack allerdings wegen des geringen Raumes zu laut beim Essen.
Eine Bekleidungempfehlung an zwei Abenden war übrigens das uns bisher unbekannte "Elegant Chic". Es waren aber auch diverse Smokings und Dinnerjackets zu sehen, wenige Abendkleider, aber auch Herren in normaler Bekleidung waren zu sehen. Im Übrigen ist das Publikum gemischt wie lange nicht mehr. Junge Familien mit Kindern, junge Paare, bis hin zu Paaren in den 80ern, alles ist vertreten und auch sehr viele Nationalitäten. Außerdem scheinen viele Deutsche und auch Russen an Bord zu sein. Siehe Aufstellung an anderer Stelle. Für einige vielleicht interessant zu wissen: auch Celebrity bietet jetzt „Movie under the Stars“, und zwar besser als wir es von Princess kannten. Die Liegen sind zwar wie bei Princess mit Kissen und Decken bestückt, aber es gibt drahtlose Kopfhörer für das Geschehen auf der Leinwand. Denn das war z.B. auf der Ruby ein großer Nachteil, der schlechte Ton.
Sonstiges:
Inhalt vieler Gespräche waren die unterschiedlichen Preise, die die Leute für diese Kreuzfahrt bezahlt haben. Das ging von 5000 Pfund (5696 €) für eine Alleinreisende Dame aus UK ohne Extrapakete, bis hinunter zu 499 Euro für eine Balkonkabine mit Alkohol-Getränkepaket für einige Deutsche. Bei dieser Reise konnte man wieder deutlich sehen, dass es sich lohnen kann, kurzfristig zu buchen, wie wir es auch zu einem Sonderpreis getan haben. Und auch wir hätten noch einmal vergleichen sollen, um für 100 Euro mehr ein Getränkepakete zu bekommen, wo wir schon für Uwes Softdrinkpaket und Kaffeepaket mehr bezahlt haben.
Ausschiffung/Abreise:
Am Ausschiffungstag sollten wir bereits gegen 7 Uhr die Kabinen verlassen. Wir sprachen aber mit unserem Kabinensteward, dass er gerne schon die Betten abziehen kann. Gegen 6:30 Uhr gingen wir zum frühesten Termin frühstücken, in herrlicher Ruhe noch einmal leckere Omelettes genießen und von meinem Lieblingskellner aus der Türkei, Angel, für mich eine heiße Schokolade bringen lassen. Um 7:30 räumten wir dann die Kabine, gingen ins Oceanliners, dem Aufenthaltsbereich für die Elitemitglieder und gingen wie von uns gewünscht um 9:30 von Bord. Alles lief ganz einfach ab. Die Koffer waren schnell gefunden, die Nachtsachen eingepackt.
Draußen standen auch nicht zu viele in der Schlange für ein Taxi. Noch einmal der Hinweis, dass die Taxameter am Hafen und Flughafen nicht wie sonst in der Stadt mit 3,50 AED starten, sondern mit 20 AED (5 €). Trotzdem kostete die Fahrt zum Innenstadthotel nicht mehr als 35 AED (8,75 €). Da der Wagen allerdings einen Gastank im Kofferraum hatte, passte nur ein Koffer und das Handgepäck hinein und der zweite Koffer fand auf dem Beifahrersitz Platz.
Beim Hotel, dem Cristal in Downtown wurden wir schon erwartet. Beschreibung weiter oben, bei den Hotels.
Man kann hier in Abu Dhabi beruhigt zu Fuß unterwegs sein. Man trifft zwar auf sehr viele Männergruppen an Gastarbeitern, wird aber niemals belästigt. Der Verkehr ist auch stark, aber keine ständigen Staus wie in Dubai. Wer an den Zebrastreifen die Straße überqueren will, wird fast sofort passieren gelassen. Die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit.

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